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Oft ist es leicht, die Schuld bei anderen zu suchen, aber es ist viel schwieriger, den tatsächlichen Schuldigen zu finden.
Ich fand einen Strafzettel am Scheibenwischer meines Autos. Es handelte sich um einen Strafzettel über 287 Dollar, weil ich eine Einfahrt blockiert hatte. Ich war wütend, und mein Kopf füllte sich mit Gedanken, warum ich eigentlich im Recht gewesen war.
Ich dachte immer nur: „Es waren doch nur ein paar Zentimeter! War die Garage nicht geschlossen? Man konnte überhaupt nicht sehen, dass sie genutzt wurde. Jemand anderes hatte vor meinem Auto geparkt und den größten Teil der Einfahrt blockiert. Es gab keinen freien Parkplatz, also musste ich einen halben Kilometer von meinem eigentlichen Ziel entfernt parken.“
Aber Moment mal! Warum dachte ich mir nur so viele Ausreden aus? Es war doch klar, dass ich gegen die Parkvorschriften verstoßen hatte, und nun musste ich halt die Konsequenzen tragen. Allerdings hatte ich mich schon immer instinktiv verteidigt, wenn ich einen Fehler gemacht hatte. Diese Gewohnheit steckt tief in mir drin. Ich frage mich, woher sie wohl kommt.
Nun, das geht zurück auf den Garten Eden. Noch eine Ausrede? Vielleicht, aber ich tendiere zu der Überzeugung, dass die erste Sünde nicht etwa Ungehorsam oder mangelndes Vertrauen in Gott war, sondern die, sich der Verantwortung zu entziehen.
Und warum? Als Adam und Eva in die Falle der Schlange tappten, hatten sie noch nie das Böse erlebt oder die Frucht der Erkenntnis gekostet. Sie kannten nur Gott, wie konnten sie also erkennen, dass die Schlange böse war und log? Und was ist überhaupt eine Lüge? Hätten wir erwarten dürfen, dass sie der Schlange misstrauen? Waren sie nicht wie ein sechs Monate altes Baby, das versucht, mit einer Kobra zu spielen?
Die Dinge änderten sich jedoch, nachdem sie von der verbotenen Frucht gegessen hatten. Ihre Augen wurden geöffnet, und sie erkannten, dass sie gesündigt hatten. Doch als Gott sie danach fragte, gab Adam Eva die Schuld, und Eva gab der Schlange die Schuld. Kein Wunder also, dass wir dazu neigen, das Gleiche zu tun!
Das Christentum ist in gewisser Weise einfach. Es dreht sich darum, dass wir für unsere Sünden verantwortlich sind. Gott verlangt nur, dass wir die Verantwortung für unser Fehlverhalten übernehmen.
Wenn wir unvermeidbar fallen, ist es für einen Christen am angemessensten, die volle Verantwortung für den Fehler zu übernehmen, sich an Jesus zu wenden und eine bedingungslose Entschuldigung anzubieten. Natürlich geht die Übernahme der Verantwortung auch mit der persönlichen Verpflichtung einher, unser Bestes zu tun, um diesen Fehler nicht zu wiederholen. Jesus nimmt die Verantwortung selbst auf sich und löst sie mit dem Vater durch den unermesslichen Wert seines kostbaren Blutes.
Stell dir vor, dass jemand aus deiner Familie einen Fehler gemacht hat, der zu einem großen finanziellen Verlust geführt hat. Wenn du wüsstest, dass deine Bank bereit wäre, den Verlust nach Erhalt eines Kontoauszugs zu erstatten, würdet ihr dann eure Zeit damit verschwenden, euch gegenseitig die Schuld für den Fehler zu geben?
Sind wir uns wirklich bewusst, welch kostbare Chance wir in Christus haben?
Lasst uns nicht in die Falle des Satans tappen, der dazu neigt, Schuld zuzuschieben. Stattdessen sollten wir uns bewusst bemühen, nicht mit dem Finger auf andere zu zeigen, sondern zu Jesus zu laufen, wenn wir stolpern.
Antony Kalapurackal lebt mit seiner Frau Vinita und seinen Kindern Abiel, Ashish und Lucina in Brisbane, Australien.
Frage: Ich habe Angst vor dem Tod. Obwohl ich an Jesus glaube und auf den Himmel hoffe, erfüllt mich die Angst vor dem Unbekannten. Wie kann ich diese Angst vor dem Tod überwinden? Antwort: Stellen Sie sich vor, Sie wurden in einem Kerker geboren und können die Welt draußen nicht sehen. Eine Tür trennt Sie von der Welt da draußen - vom Sonnenlicht, der frischen Luft, der Fröhlichkeit ... aber Sie haben keine Vorstellung von diesen hellen, schönen Dingen, denn Ihre Welt ist nur dieser dunkle, muffige und heruntergekommene Raum. Ab und zu geht ein Mensch durch die Tür, um nie mehr zurückzukehren. Sie vermissen sie, denn sie waren Ihre Freunde und Sie haben sie Ihr ganzes Leben lang gekannt! Stellen Sie sich nun einen Moment lang vor, dass jemand von draußen zu Ihnen kommt. Er erzählt Ihnen von all den guten Dingen, die Sie außerhalb dieses Kerkers erleben können. Er weiß um diese Dinge, denn er war selbst schon einmal dort. Und weil er Sie liebt, können Sie ihm vertrauen. Er verspricht Ihnen, dass er mit Ihnen durch die Tür gehen wird. Würden Sie seine Hand ergreifen? Würden Sie aufstehen und mit ihm durch die Tür gehen? Natürlich wäre es beängstigend, denn Sie wissen nicht, was draußen vor sich geht. Aber Sie können den Mut haben, den er hat. Wenn Sie ihn kennen und lieben, dann werden Sie seine Hand nehmen und durch die Tür in das Sonnenlicht gehen, in die große Welt da draußen. Es ist beängstigend, aber es gibt Vertrauen und Hoffnung. Jede menschliche Kultur hatte mit der Angst vor dem Unbekannten zu kämpfen, wenn wir durch die dunkle Tür des Todes gehen. Aus eigener Kraft haben wir keine Ahnung, was hinter dem Schleier liegt, aber wir kennen jemanden, der von der anderen Seite gekommen ist, um uns zu sagen, wie die Ewigkeit aussieht. Und was hat er offenbart? Er hat gesagt, diejenigen, die gerettet werden, stehen „vor dem Thron Gottes und dienen ihm bei Tag und Nacht in seinem Tempel; und der, der auf dem Thron sitzt, wird sein Zelt über ihnen aufschlagen. Sie werden keinen Hunger und keinen Durst mehr leiden und weder Sonnenglut noch irgendeine sengende Hitze wird auf ihnen lasten. Denn das Lamm in der Mitte vor dem Thron wird sie weiden und zu den Quellen führen, aus denen das Wasser des Lebens strömt, und Gott wird alle Tränen von ihren Augen abwischen." (Offenbarung 7:15-17) Wir sind überzeugt, dass das ewige Leben vollkommene Liebe, Leben im Überfluss und vollkommene Freude ist. Tatsächlich ist es so gut, „was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben." (1 Korinther 2:9) Aber haben wir eine Gewissheit, dass wir gerettet werden? Besteht nicht die Möglichkeit, dass wir es nicht in dieses himmlische Paradies schaffen? Ja, es ist wahr, dass es nicht garantiert ist. Dennoch sind wir voller Hoffnung, denn: „Das ist recht und gefällt Gott, unserem Retter; er will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen." (1 Timotheus 2:3-4) Er wünscht sich Ihre Rettung mehr, als Sie es sich selbst wünschen! Er wird also alles in seiner Macht Stehende tun, um uns in den Himmel zu bringen. Er hat Ihnen bereits eine Einladung ausgesprochen, geschrieben und unterschrieben mit dem Blut seines Sohnes. Es ist unser Glaube, der in unserem Leben gelebt wird, der so eine Einladung annimmt. Es stimmt, dass wir keine Gewissheit haben, aber wir haben Hoffnung, und „die Hoffnung … lässt nicht zugrunde gehen." (Römer 5:5). Wir sind aufgerufen, in Demut und Vertrauen zu wandeln, im Wissen um die Macht des Erlösers, der „in die Welt gekommen ist, um die Sünder zu retten." (1 Timotheus 1:15) Ganz praktisch können wir die Angst vor dem Tod auf verschiedene Weise überwinden. Erstens: Konzentrieren Sie sich auf Gottes Verheißungen des Himmels. Er hat in der Heiligen Schrift noch viele andere Dinge gesagt, die uns mit der freudigen Erwartung erfüllen, die schöne Ewigkeit zu erhalten, die er für uns vorbereitet hat. Wir sollten mit einer Sehnsucht nach dem Himmel brennen, die die Angst davor, diese gefallene, zerbrochene Welt hinter sich zu lassen, verringern wird. Zweitens: Konzentrieren Sie sich auf Gottes Güte und seine Liebe zu Ihnen. Er wird Sie nie verlassen, auch wenn Sie ins Ungewisse gehen. Und schließlich denken Sie daran, wie er Ihnen begegnet ist, als Sie sich auf neues und unbekanntes Terrain begeben mussten – als Sie ins Studium gingen, heirateten oder ein Haus kauften. Es kann beängstigend sein, etwas zum ersten Mal zu tun, weil man Angst vor dem Unbekannten hat. Aber wenn Gott bei allen diesen neuen Erfahrungen gegenwärtig war, wird er Sie erst recht an die Hand nehmen, wenn Sie durch die Tür des Todes in das Leben gehen, das Sie sich schon lange gewünscht haben!
Von: Pater Joseph Gill
MehrEs war höchst riskant, was Johannes Prassek in seinen Predigten sagte. Denn der Erste Kaplan der Lübecker Herz-Jesu Gemeinde hielt mit seiner Kritik an den Nationalsozialisten nicht hinter dem Berg. Wohlmeinende rieten ihm daher zur Mäßigung – im eigenen Interesse. Doch das kam für den jungen Priester nicht in Frage: „Wer soll denn sonst die Wahrheit sagen, wenn es nicht die Priester tun?“ erwiderte er seinen Kritikern. Prassek, 1911 in Hamburg geboren, stammte aus einfachen Verhältnissen. Sein Vater war Maurer. Nach dem Abitur in seiner Heimatstadt hatte er Theologie in Frankfurt und Münster studiert, bevor er 1937 in Osnabrück zum Priester geweiht wurde. In der Seelsorge zeigte der junge Kaplan ein Herz für die Jugend und für die polnischen Zwangsarbeiter, die in Lübecks Waffen- und Munitionsfabriken arbeiten mussten. Dafür lernte er extra Polnisch. Als während des verheerenden Luftangriffs auf Lübeck am 28. und 29. März 1942 das Krankenhaus gegenüber seiner Kirche zerstört wurde, half er auch bei der Bergung der unter den Trümmern eingeschlossenen Menschen. Das brachte ihm sogar das Luftschutz-Ehrenzeichen ein. Geholfen hat ihm das aber nicht. Nur zwei Wochen nach der Verleihung, am 28. Mai 1942, durchsuchte die Gestapo das Pfarrhaus und verhaftete den mutigen Geistlichen. Sein „Delikt“: die Verbreitung der nazikritischen Predigten des Münsteraner Bischofs Clemens August Graf von Galen sowie angeblich hetzerische Behauptungen in einem Kreis von Soldaten. Mit Prassek kamen Eduard Müller und Hermann Lange (geb. 1911 und 1912), zwei weitere junge Kapläne der Propsteikirche, sowie der evangelische Pastor Karl Friedrich Stellbrink (geb. 1894) in Haft. Die Freundschaft der vier Gottesmänner über die Konfessionsgrenzen hinweg war damals höchst ungewöhnlich; es war ihre Ablehnung des Nazi-Regimes, die sie zusammenführte. Um sie abzuurteilen, kam der Zweite Senat des berüchtigten Volksgerichtshofs extra nach Lübeck. Doch auch in der Verhandlung bekräftigte Kaplan Prassek mutig seine Kritik am Nationalsozialismus. Nazi-Richter Dr. Wilhelm Crohne (1880-1945) verurteilte schließlich alle vier Angeklagten zum Tode – und schimpfte: „Alle Geistlichen sind Schufte und Hunde!“ Auch ein Gnadengesuch von Bischof Hermann Wilhelm Berning blieb wirkungslos. Am 10. November 1943 wurden Johannes Prassek und seine drei Mitangeklagten in Hamburg mit dem Fallbeil hingerichtet, die Leichname von Prassek und Müller im KZ Neuengamme verbrannt. Die Kosten von Prozess und Hinrichtung stellte die Staatsanwaltschaft zynisch den Hinterbliebenen in Rechnung. Doch selbst eineinhalb Jahre Isolationshaft im Nazigefängnis konnten Johannes Prassek nicht brechen. Am Tag seiner Hinrichtung schrieb er an seine Familie: „Ihr Lieben! Heute Abend ist es nun so weit, dass ich sterben darf. Ich freue mich so, ich kann es Euch nicht sagen, wie sehr. Gott ist so gut, dass er mich noch einige schöne Jahre als Priester hat arbeiten lassen. Und dieses Ende, so mit vollem Bewusstsein und in ruhiger Vorbereitung darauf sterben dürfen, ist das Schönste von allem.“ 2011 fand in Lübeck die Seligsprechung der drei katholischen Priester Prassek, Lange und Müller statt, wobei auch des evangelischen Pastors Stellbrink eigens gedacht wurde.
Von: Shalom Tidings
MehrIm chinesischen Boxeraufstand in den 1900er Jahren tötete fast 32.000 chinesische Christen und 200 westliche Missionare. Unter diesen hingebungsvollen Christen, die ihr Leben für ihren Glauben gaben, ragt der heilige Markus Ji Tianxiang heraus, denn zum Zeitpunkt seines Todes war er opiumsüchtig und hatte 30 Jahre lang keine Sakramente mehr empfangen. Ji wuchs in einer frommen christlichen Familie auf und war in seiner Gemeinde ein angesehener und wohltätiger Arzt. Doch das Schicksal wollte es so, dass das Opium, das er gegen ein lästiges Magenleiden einnahm, von ihm Besitz ergriff und er in kürzester Zeit süchtig wurde. Obwohl er häufig zur Beichte ging, war Ji in einer starken Sucht gefangen, der er sich in keiner Weise widersetzen konnte. Sein Pfarrer und Beichtvater sagte ihm schließlich, dass er die gleiche Sünde in der Beichte nicht mehr wiederholen könne. Die Beichte erfordert den bewussten Entschluss, zu bereuen und nicht mehr zu sündigen, und diese immer wiederholte Sünde wurde im 19. Jahrhundert noch nicht als eine Krankheit angesehen. Daher durfte er fortan die Sakramente nicht mehr empfangen, doch er ging weiter in die Kirche und blieb dem Weg des Herrn treu. Er hielt an seinem Glauben fest, weil er an einen barmherzigen Vater glaubte. Viele nahmen an, dass er der erste sein würde, der den Herrn verleugnete, als er mit Verfolgung konfrontiert wurde. Doch zusammen mit seinem Sohn, seinen Enkeln und Schwiegertöchtern blieb er bis zum Schluss standhaft. Tatsächlich spendete Ji seinen Mitchristen geistlichen Trost, als sie inhaftiert waren und auf ihre Hinrichtung warteten. Es wird berichtet, dass sein Enkel, als sie ins Gefängnis geworfen wurden, ihn zitternd vor Angst fragte: „Opa, wo gehen wir hin?" Er antwortete ruhig und jubelnd: „Wir gehen nach Hause." Und so ging er in den Tod und sang dabei die Lauretanische Litanei. Papst Johannes Paul II. sprach ihn im Jahr 2000 heilig.
Von: Shalom Tidings
MehrAls kleines Mädchen, wollte ich eine Superheldin werden bis ich schließlich realisierte, dass es nur ein alberner Kindheitstraum war. Doch dann … Als Kind wachte ich an Samstagen immer früh auf, um eine Zeichentrickserie namens DC Super Friends zu schauen. Darin geht es um eine Gruppe von Superhelden, die die Welt retten. Nach außen hin wirkten sie wie ganz normale Menschen, die ein langweiliges Leben führten. Aber in Zeiten der Not mobilisierten sie sich schnell und arbeiteten zusammen, um die Menschheit vor dem Bösen zu retten. Als Kind hatte ich den Wunsch, auch so eine Superheldin zu werden, wenn ich mal groß bin. Ich stellte mir vor, dass ich ein Signal bekomme, wenn jemand meine Hilfe braucht, sodass ich schnell zur Hilfe dorthin fliegen kann. Als ich dann erwachsen wurde, wurde mir klar, dass Superhelden nur imaginäre Charaktere waren. Also gab ich meine naiven Kindheitsträume auf, bis ich eines Tages einen wahren Superhelden traf, der mir die Augen öffnete. Ich ging gelegentlich in die örtliche Kapelle, um zu beten. Da während der eucharistischen Anbetung immer jemand vor Ort sein muss, melden sich oft Freiwillige für kurze Zeitspannen an. Bei vielen meiner Besuche fiel mir ein älterer Mann in einem Rollstuhl auf. Er war etwa 90 Jahre alt und saß stundenlang in der Kapelle und betete. Ab und zu holte er verschiedene Gegenstände aus einer Tasche hervor - eine Bibel, einen Rosenkranz oder ein Stück Papier, das vermutlich eine Gebetsliste war. Ich fragte mich, welchen Job er wohl früher gehabt hatte, als er noch jung und fit war. Wahrscheinlich war das aber gar nicht so wichtig, wie das, was er jetzt tat. Mir wurde klar, dass dieser Mann dort im Rollstuhl etwas viel Wichtigeres tat als die meisten von uns, die damit beschäftigt waren, herumzulaufen. Inkognito-Superhelden versteckten sich bei voller Sicht! Und das hieß, dass auch ich eine Superheldin sein konnte ... eine Superheldin des Gebets. Auf SOS reagieren Ich entschloss mich dazu, einer Gebetsgruppe anzuschließen, die für andere Menschen betet. Viele dieser Gebetskämpfer sind ältere Menschen - manche mit Behinderungen. Einige befinden sich in einer Lebensphase, in der sie aus unterschiedlichen Gründen an ihr Zuhause gebunden sind. Wir erhalten E-Mails mit Namen von Menschen, die um Gebet bitten. Genau wie die Superhelden in den Zeichentrickfilmen, die ich vor langer Zeit gesehen habe, erhalten wir ein Signal, wenn jemand Hilfe braucht. Die Gebetsanliegen gehen zu jeder Tages- und Nachtzeit ein: Herr X ist von einer Leiter gestürzt und wird ins Krankenhaus gebracht. Bei Frau Y wurde Krebs diagnostiziert. Ein Enkelkind ist in einen Autounfall verwickelt worden. Der Bruder eines Mannes wurde in Nigeria gekidnappt. Eine Familie hat ihr Haus durch einen Tornado verloren. Die Nöte sind vielfältig. Wir nehmen unsere Verantwortung als Fürbitter ernst. Wir unterbrechen alles, was wir gerade tun, und beten. Wir sind eine Armee von Gebetskriegern. Wir bekämpfen unsichtbare Mächte der Finsternis. Deshalb legen wir die volle Waffenrüstung Gottes an und kämpfen mit geistlichen Waffen. Wir beten für andere, die in Not sind. Mit Beharrlichkeit und Hingabe bringen wir unsere Bitten immer wieder vor Gott. Der Heldeneffekt Bringt das Beten irgendwas? Von Zeit zu Zeit erhalten wir Rückmeldungen von Menschen, die um Gebet gebeten hatten. Der entführte Mann in Nigeria wurde innerhalb einer Woche freigelassen. Viele erleben wundersame Heilungen. Vor allem aber werden Menschen in Zeiten des Leidens gestärkt und getröstet. Jesus betete, und er revolutionierte die Welt! Das Gebet war Teil seines Dienstes der Heilung, Befreiung und Versorgung von Menschen in Not. Jesus stand in ständiger Verbindung mit dem Vater. Er lehrte seine Jünger, ebenfalls zu beten. Gebete ermöglichen uns, Gottes Perspektive zu verstehen und unseren Willen mit seinem göttlichen Wesen in Einklang zu bringen. Und wenn wir für andere Fürsprache einlegen, werden wir zu Partnern Christi in seinem Dienst der Liebe. Wenn wir unsere Sorgen mit dem allmächtigen, allwissenden und allgegenwärtigen Gott teilen, verändert sich die Atmosphäre. Unser gläubiges Gebet, vereint mit Gottes Willen, kann Berge versetzen. „Wir bitten dich, Herr, uns zu helfen und uns zu verteidigen. Erlöse die Unterdrückten. Erbarme dich der Bedeutungslosen. Erhebe die Gefallenen. Zeige dich den Bedürftigen. Heile die Kranken. Bringe die Verirrten deines Volkes zurück. Sättige die Hungrigen. Richte die Schwachen auf. Nimm den Gefangenen die Ketten ab. Möge jedes Volk erkennen, dass du allein Gott bist, dass Jesus dein Kind ist, dass wir dein Volk sind, die Schafe, die du weidest. Amen."
Von: Nisha Peters
MehrDie Diagnose der Ärzte war ernst: Brustkrebs. Doch Nancy Malieckel war nicht geschockt. Denn sie wusste, dass sie das nicht allein durchstehen musste … Seit meiner Kindheit wurde ich von meinen Eltern in Gottes Glauben und Liebe erzogen. Bereits als Kind hat Jesus mich immer in seinen Händen getragen, in guten wie in herausfordernden Zeiten. Ich konnte schon immer die Liebe und den Segen Gottes spüren. Im Februar 2022 wurde bei mir im Rahmen einer Brustkrebs-Früherkennungsuntersuchung eine Mammographie durchgeführt. Am gleichen Tag noch bekam ich einen Anruf des Arztes, der mir mitteilte, ich solle so schnell wie möglich einen MRT-Termin vereinbaren. Es gebe wohl einige Auffälligkeiten, die nochmal genauer untersucht werden müssten. Die Diagnose Gesagt, getan. Dann die Diagnose: „Brustkrebs im dritten Stadium mit 80-prozentiger Wachstumsgefahr.“ Es waren sofort notwendige Maßnahmen zu ergreifen. Man überreichte mir eine Liste aller Krebseinrichtungen in Wien, und ich durfte hieraus auswählen, in welcher ich die Behandlung durchführen lassen möchte. Für mich war die Entscheidung sofort klar: das Krankenhaus, in dem ich jahrelang selbst als Krankenschwester tätig war. Ich kam nach Hause, fühlte mich natürlich niedergeschlagen. Dennoch war mein erster Gedanke: Mein liebender Gott wird mich beschützen und nicht zulassen, dass mir etwas zustößt. Sofort rief ich meine ehemalige Arbeitskollegin und Freundin an, die immer noch als Krankenschwester in der gleichen Klinik tätig ist. Ich fragte sie, welchen Arzt mit der Spezialisierung für Brustkrebs sie mir empfehlen könne. Sie erkundigte sich umgehend und empfahl mir einen sehr guten und berühmten Oberarzt. Eine Zweitmeinung, die meine Kinder im Nachgang eingeholt hatten, bestätigte, dass ich sowohl bei diesem Oberarzt als auch in meiner Klinik in den besten Händen sein würde. Innerhalb kurzer Zeit bekam ich einen Termin zur persönlichen Vorsprache beim Oberarzt. In meinem Beisein wurde alles sofort in die Wege geleitet – Termine bei der Onkologie, Bluttest, Computer-Tomographie etc. Eine gute Nachricht war, dass sich keine Metastasen gebildet hatten. Nachdem nun alle Vorkehrungen getroffen waren, setzte sich der Oberarzt neben mich, schaute mir tief in die Augen und versicherte, dass ich mir keine Sorgen machen müsse. Es war, als wären diese Worte und Taten des Oberarztes durch den Heiligen Geist an mich gesandt worden. Das spürte ich in diesem Moment so stark, dass meine Angst verflog und ich solch eine Energie in meinem Körper verspürte, dass ich bereit war, mit Gottes Hilfe gegen den Krebs zu kämpfen. Engel In dieser Zeit war mein Ehemann für einige Monate nach Indien verreist und wollte früher zurückkehren, um mir beizustehen. Doch ich lehnte das Angebot ab, denn ich war zuversichtlich, dass der Herr mir beistehen und mir die nötige Kraft geben würde. Und so kam es auch. Mein mich liebender Herr schickte mir Engel, die mir die gesamte Zeit unermüdlich beistanden: meine Kinder, Schwestern, Kusinen, Freunde und Nachbarn. Mir wurde regelmäßig Essen gebracht, sie beteten mit mir und für mich. Ich bekam insgesamt 18 Chemotherapien, die anfangs wöchentlich stattfanden und sehr kräftezehrend waren. Vor jeder Therapie habe ich mich Gott hingegeben. Ich spürte wahrhaftig, dass die Infusionen durch den Heiligen Geist in meine Brust geschleust wurden und jede einzelne Tumorzelle von Therapie zu Therapie vernichteten. Ich hatte kaum Nebenwirkungen; leichte Schmerzen, Müdigkeit, Hautprobleme – das war’s. Ich hatte mit so viel Schlimmerem gerechnet – und war bereit, diese Qualen auf mich zu nehmen. Doch mein mich liebender Gott hat mir die Kraft gegeben, diese Qualen mit Leichtigkeit hinzunehmen. Hinzu kamen die Gebete vieler Menschen, die für mich so spürbar waren und mir zusätzliche Energie gaben. Das, was mich am meisten traurig machte, war der Verlust meiner langen dichten Haare. Doch in den Momenten, wo ich in den Spiegel sah und um meine Haare trauerte, kam dieser Vers in meine Gedanken: „HERR, du hast mir alles gegeben, du hast mir alles genommen, dich will ich preisen!“ (Ijob 1:21) Auch stimmte es mich oft sehr traurig, wenn ich während der Chemotherapien junge Patienten um mich erlebte, denen es viel schlimmer ging als mir. Diese Menschen schließe ich in meine täglichen Gebete ein. Dies waren die Momente, in denen ich mich Gott dankbar erwies für die 67 Jahre meines Lebens, die er mich in seinen Händen getragen und mich mit so viel Segen überschüttet hat. Und plötzlich werde ich mit dieser Krebsdiagnose für kurze Zeit aus dem Leben gerissen, und selbst dann spüre ich, dass Gott mich segnet und behütet; er lässt sein Licht leuchten über mir und macht mich heil. Licht für die OP Im Oktober fand die Operation statt. Ich hatte keinerlei Angst. Denn Psalm 27:1 war mein Halt, den ich immer wieder gebetet habe: „Der HERR ist mein Licht und mein Heil: Vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist die Kraft meines Lebens: Vor wem sollte mir bangen?“ Die Untersuchung vor der OP ergab, dass der Tumor kaum noch zu sehen war, d.h., die Chemo hatte gut angeschlagen – „Lobe den Herrn!“. Unmittelbar vor meiner Operation habe ich zur heiligen Gottesmutter Maria und zu Jesus gebetet: „Mutter, ich lehne meinen Kopf an dich, ich lege mich auf deinen Schoß. Jesus, ich umarme dich. Ihr beide sollt bei mir sein während der gesamten Operation und über mich wachen.“ Dass der Heilige Geist stets bei mir war, wusste ich bereits. Nach der Operation kam die erfreuliche Diagnose: Tumorfrei! Als Vorsichtsmaßnahme noch weitere Behandlungen in Form von Bestrahlung und Immuntherapie bis Juni dieses Jahres. Dann hatte ich den Kampf gewonnen, wahrhaftig mit der Hilfe Jesu, der heiligen Mutter Maria und des Heiligen Geistes. Ich kann meinem liebenden Gott nicht genug danken für mein jetziges Leben. Ich sehe dieses neue Leben als eine Art „Bonus“. Ich bin jederzeit bereit, in das Reich Gottes zu gehen, denn ich weiß: Er wird mich mit offenen Armen empfangen, ich fürchte mich vor nichts. „Die aber, die dem Herrn vertrauen, schöpfen neue Kraft, sie bekommen Flügel wie Adler. Sie laufen und werden nicht müde, sie gehen und werden nicht matt“. (Jesaja 40:31)
Von: Nancy Malieckel
MehrSTRAIT: Martin Sinnhuber nahm nie Drogen, beging keine Straftaten und war nie im Knast. Und doch ist die Geschichte des Münsteraner Priesters alles andere als langweilig … Dies ist KEINE krasse Lebensgeschichte! Ich war nie drogenabhängig, habe keine Straftaten begangen, war demzufolge nie im Gefängnis. Ich war weder stinkreich, süchtig, gewalttätig, betrügerisch oder sonst was. Noch hatte ich tausend Frauengeschichten oder war vor lauter Jetset-Leben so gelangweilt, dass ich keinen Sinn mehr für mich gesehen hätte. Und doch ist etwas Großartiges in meinem Leben passiert. Sonst wäre ich vor 25 Jahren niemals auf die Idee gekommen, katholischer Priester zu werden. Das ist krass! Sinnkrise Als Jugendlicher habe ich davon geträumt, Profisportler zu werden. Ich habe Handball gespielt in der höchsten deutschen Jugendspielklasse und stand kurz vor dem Sprung in die Nationalmannschaft. Und ich hatte seit meinem 14. Lebensjahr eine feste Freundin, die ich heiraten wollte. Sport und Beziehung waren neben der Schule meine Lebensinhalte. Für einen jungen Menschen eigentlich nichts Ungewöhnliches. Der Glaube an Gott hat keine große Rolle gespielt. Und ohne den Druck meiner Mutter wäre ich vermutlich nicht mehr zur Kirche gegangen. Die Gottesdienste in unserer kleinen Dorfkirche waren totlangweilig, die Gemeinde bestand überwiegend aus alten Leuten und die Lehre der Kirche, was den Sex betraf, kam mir völlig lebensfremd vor. Kurz vor meinem 18. Geburtstag sind zwei Dinge passiert, die mein Leben entscheidend und nachhaltig verändert haben: Meine Freundin ist magersüchtig geworden. Natürlich nicht von heute auf morgen. Das ging über einen längeren Zeitraum. Aber schließlich ist darüber unsere Beziehung, die fast vier Jahre gedauert hatte, kaputt gegangen. Und in einem Punktspiel in Hannover habe ich als Torwart einen Ball so stark gegen den Kopf bekommen, dass ich ohnmächtig wurde, und ins Krankenhaus musste mit einer Hirnprellung. Diese Verletzung hat dazu geführt, dass ich mit dem Leistungssport aufgehört habe, weil mir meine Gesundheit wichtiger war. Sinnkrise Zwei Lebensinhalte, in die ich vorher viel Zeit investiert hatte, waren auf einmal nicht mehr da. Das hat mich in eine tiefe Sinnkrise gestürzt. Ich erinnere mich, wie ich auf meinem Bett saß, und irgendwie versucht habe zu beten. Das kannte ich noch aus meiner Kindheit. Aber es waren immer diese netten kleinen Kindergebete in Reimform gewesen. Jetzt fing ich plötzlich an, mit eigenen Worten auszusprechen: „Gott, ich weiß nicht mehr weiter. Wenn es dich wirklich gibt, dann lass mich das erfahren!“ Ich kann gar nicht genau sagen, was dann passiert ist, aber auf einmal flossen Tränen, und in mir hat sich ein tiefer Friede breitgemacht. Heute, im Rückblick, muss ich sagen, dass das wohl der Moment war, in dem Gott in mein Leben gekommen ist. Denn ich habe mich ganz tief angenommen gefühlt. Aus dem Leistungssport kannte ich vor allem das Muster: Stimmt deine Leistung, dann lieben wir dich; wenn nicht, bist du auch ganz schnell wieder weg vom Fenster. Und ich habe vor allem an den Auswirkungen gemerkt, dass etwas anders geworden war. Denn ich weiß noch, dass ich damals einen ganzen Stapel mit Schallplatten weggeworfen habe, von denen ich spürte, dass diese Art Musik nicht mehr mit dem zusammenpasste, was da ganz zaghaft und neu in meinem Herzen zu leben begann. Und ich habe mir eine Bibel gekauft, weil der Wunsch da war, mehr über diesen Gott zu erfahren. So habe ich angefangen, darin zu lesen und bin ziemlich bald auf das Wort aus dem Matthäusevangelium gestoßen: „Kommt zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.“ So direkt hatte noch nie ein Wort aus der Heiligen Schrift zu meiner Lebenssituation gepasst. Ich habe mich direkt und persönlich angesprochen gefühlt. So bin ich zu Jesus gegangen und habe ihm gesagt: „Wenn du mich einlädst, dann komme ich zu dir. Ich möchte, dass mein Leben dir gehört. Führe mich so, wie du es für richtig hältst.“ Und das hat er dann getan, und mir nach und nach eine Sehnsucht ins Herz gelegt, diese Frohe Botschaft von seiner bedingungslosen Liebe weiterzugeben. Gott hat etwas anderes mit dir vor Zwei Jahre später, während meiner Zivildienstzeit, hatte ich nochmal eine Beziehung. Aber seltsamerweise hat mich ab dem Moment, wo wir uns verlobt hatten – es also ernster wurde – innerlich das Wort nicht mehr losgelassen: Das ist nicht die Wahrheit! Zuerst habe ich das gar nicht verstanden. Denn diese Beziehung war ganz anders als die erste. Sie war nicht auf körperliche Attraktion aufgebaut, sondern wir haben zusammen unsere Beziehung zu Gott gelebt in einer charismatischen Gebetsgruppe. Die Momente des Zusammenseins waren schön und erfüllt. Und doch ist gleichzeitig eine innere Gewissheit immer größer geworden: Gott hat etwas anderes mit dir vor. Ein halbes Jahr später hat mich das fast zerrissen, weil ich diese leise Stimme nicht mehr überhören konnte. So haben wir die Verlobung gelöst, und ich bin für ein Jahr ins Ausland gegangen, um Abstand zu gewinnen und gleichzeitig im Rahmen einer Jüngerschaftsschule den Raum zu haben, für mich zu klären, wo mich mein Lebensweg hinführen sollte. Von Herzen Ja In diesen Monaten in Frankreich haben wir verschiedene Missionseinsätze gehabt, sind in Schulen oder auf die Straße gegangen, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen über die tieferen Fragen des Lebens und auch über Gott. Dabei habe ich erfahren, wie unendlich froh es mich macht, von Jesus zu sprechen, mit Musik, Sketchen, Pantomimen die Botschaft seiner heilmachenden Liebe weiterzugeben. Und so habe ich nach und nach verstanden, dass es wohl das ist, wozu Gott mich in dieser Welt braucht. Und ich konnte von ganzem Herzen „Ja“ dazu sagen, mit der Leidenschaft und Inbrunst eines Einundzwanzigjährigen. Dafür wollte ich mein ganzes Leben einsetzen. Über dreißig Jahre sind seitdem vergangen, und es beglückt mich noch immer, diesen Weg gefunden zu haben.
Von: Pfr. Martin Sinnhuber
Mehr„Wir hatten uns alle verirrt wie Schafe, jeder ging für sich seinen Weg …“ (Jesaja 53:6) Mein derzeitiges Auto hat einen Spurhalteassistenten. Jedes Mal, wenn ich während der Fahrt aus meiner Fahrspur gerate, gibt das Auto ein Warnsignal aus. Das war anfangs ärgerlich, aber jetzt weiß ich es zu schätzen. Mein altes Auto verfügte nicht über eine so fortschrittliche Technologie. Ich hatte nicht bemerkt, wie oft ich beim Fahren aus der Spur geriet. In den letzten Monaten habe ich begonnen, das Sakrament der Buße (Beichte) zu empfangen. Jahrzehntelang hatte ich dies ignoriert. Ich hatte das Gefühl, dass es Zeitverschwendung war. Ich dachte mir: Warum muss ein Mensch seine Sünden einem Priester beichten, wenn er direkt mit Gott sprechen kann? Es ist unangenehm, regelmäßig sein Gewissen zu prüfen. Seine Sünden laut zu bekennen, ist demütigend. Aber die Alternative ist ja noch schlimmer. Es ist, als würde man sich jahrelang weigern, in den Spiegel zu schauen. Sie haben vielleicht alles Mögliche in Ihrem Gesicht, aber Sie gehen in dem falschen Glauben umher, dass Sie gut aussehen. Heute versuche ich, wöchentlich zur Beichte zu gehen. Ich nehme mir Zeit für die Selbstreflexion und die Prüfung meines Gewissens. Darauf stellte ich eine Veränderung in mir fest. Wenn ich jetzt durch den Tag gehe, ist mein inneres Warnsystem wieder aktiviert. Jedes Mal, wenn ich ziel- und endlos vom Pfad des Guten abweiche, gibt mir mein Gewissen ein Signal. So kann ich wieder auf die richtige Spur kommen, bevor ich zu weit in die Gefahrenzone gerate. „Denn ihr hattet euch verirrt wie Schafe, jetzt aber seid ihr heimgekehrt zum Hirten und Bischof eurer Seelen.“ (1 Petrus 2:25) Das Sakrament der Beichte ist ein Geschenk, das ich viel zu lange vernachlässigt hatte. Ich war wie ein Schaf, das sich verirrt hatte. Aber jetzt habe ich mich an meinen Hirten gewandt, den Wächter meiner Seele. Er prüft meinen Geist, wenn ich mich verirrt habe. Er lenkt mich um auf den Pfad des Guten und der Sicherheit.
Von: Nisha Peters
MehrEinwand „Frauen, die vergewaltigt wurden, sollten die Möglichkeit haben, ihren Fötus abzutreiben.“ Antwort Vergewaltigung ist ein furchtbares Verbrechen, darin sind sich Abtreibungsbefürworter und Abtreibungsgegner einig. Der Vergewaltiger muss der Gerechtigkeit zugeführt werden. Aber wird eine Abtreibung der Frau helfen? Die Ergebnisse einer Befragung von 200 Frauen, die Opfer sexueller Übergriffe waren und deshalb Kinder hatten, haben gezeigt, dass es nicht geholfen hat. Dies wird in dem Buch „Victims and Victors: Speaking out about Their Pregnancies, Abortions, and Children Resulting from Sexual Assault” von Makimaa Sobie Reardon dokumentiert. Die Studie zeigte, dass die Frauen, die schwanger wurden, nicht an einer Abtreibung interessiert waren. Vielmehr war es das Umfeld der Menschen, das ihnen zu einer Abtreibung riet. Die Studie zeigte, dass Frauen, die dann eine Abtreibung vornehmen ließen, eher wegen der Abtreibung als wegen der Vergewaltigung in die Beratung kamen. Die Vergewaltigung war eine Gewalttat, die ihnen angetan wurde, aber nach der Abtreibung hatten sie das Gefühl, dass sie selbst eine Gewalttat begangen hatten. Das Erleiden von Schuldgefühlen dieser Frauen wird von den Medien völlig ignoriert, und das ist eine Schande. Die Zeugnisse dieser Frauen können durch Organisationen wie „Rachel's Vineyard“ und „Silent No More“ eingehender analysiert werden. Nachdem sie die statistischen Beweise erkannt haben, stellen sich viele die Frage: Warum Böses mit Bösem beantworten, indem man das Kind tötet? Die Frauen verdienen Mitgefühl und Hilfe bei dieser schrecklichen Ungerechtigkeit, aber warum verdient nicht auch das Kind Mitgefühl und Hilfe? Wir versetzen uns in die Lage der Mutter und haben Mitleid mit ihr, aber wir versetzen uns nicht auch in die Lage des Kindes. Das Kind ist genauso unschuldig wie die Mutter. Sollte dieses Kind wegen des Verbrechens des Vaters getötet werden? Dieses Kind kann von seiner Mutter geliebt werden, und die Kraft der Liebe kann alles überwinden.
Von: Luke Lancaster
MehrOb du es weißt oder nicht: Wenn du die Wahrheit suchst, suchst du Gott! Als neunjähriger Junge ging ich eines warmen Sommertages mit ein paar Freunden spazieren. Einer meiner Freunde, der etwas älter war als ich, brachte ein Luftgewehr mit. Als wir über den Friedhof liefen, zeigte er auf einen Vogel auf der Spitze des Kirchendaches und fragte, ob ich ihn treffen könnte. Ohne noch einmal darüber nachzudenken, nahm ich das Gewehr, lud es und zielte. In dem Moment, als ich abdrückte, überkam mich ein kaltes Todesgefühl. Bevor die Kugel das Gewehr überhaupt verlassen hatte, wusste ich, dass ich dieses Lebewesen treffen und es sterben würde. Während ich beobachtete, wie der Vogel auf den Boden fiel, überkamen mich Trauer und Schuld, und Verwirrung machte sich in mir breit. Ich fragte mich, warum ich das getan hatte, aber ich hatte keine Antwort. Ich hatte keine Ahnung, warum ich eingewilligt hatte, und ich fühlte mich leer und taub. Wie viele Dingen im Leben begrub ich dieses Ereignis tief in mir und vergaß es bald darauf. Déjà-Vu Als ich Ende 20 war, wurde die Frau, mit der ich in einer Beziehung war, schwanger. Als wir es herausfanden, vertrauten wir uns zunächst niemandem an. Ich erwartete ohnehin keine Unterstützung und keinen Rat, und es schien keine so große Sache zu sein. Ich überzeugte mich selbst davon, wie „anständig“ ich war, indem –ich ihr versicherte, dass ich sie in jeder ihrer Entscheidungen unterstützen würde, egal, ob sie das Baby behalten oder eine Abtreibung haben würde. Aus verschiedenen Gründen entschieden wir uns für einen Abbruch der Schwangerschaft. Was mir bei dieser Entscheidung half, war die Legalität von Schwangerschaftsabbrüchen in unserem Land und die große Zahl von Menschen, die abtreiben ließen. Wie konnte das also schlecht sein? Ironischerweise war es dennoch einer meiner größten Lebensträume, meine eigenen Kinder aufzuziehen. Wir vereinbarten einen Termin mit der Abtreibungs-"Klinik". Dort hinzugehen, fühlte sich an wie ein einfacher Gang zur Apotheke, um ein Rezept abzuholen, und zwar so sehr, dass ich sogar draußen im Auto wartete, ohne mir der Tragweite und der Auswirkungen dieser Entscheidung bewusst zu machen. Als meine Freundin aus dem Gebäude kam, sah ich sofort die Veränderung in ihr. Ihr blasses Gesicht spiegelte "Tod". Die gleichen Emotionen, die ich als neunjähriger Junge, der einen Vogel erschossen hatte, gefühlt hatte, überfluteten mich von neuem. Schweigend fuhren wir nach Hause und sprachen kaum noch einmal davon. Aber wir beide wussten, dass uns etwas an diesem Tag verändert hatte, etwas Tragisches, etwas Düsteres. Frieden Einige Jahre später war ich eines Verbrechens angeklagt, das ich nicht begangen hatte, und ich wurde bis zur Verhandlung in Untersuchungshaft in das HMP Manchester (Strange Ways Prison) gebracht. Ich begann, in meinem Herzen zu Gott zu sprechen, und das erste Mal in meinem Leben begann ich, richtig den Rosenkranz zu beten. Nach einigen Tagen fing ich an, über mein Leben nachzudenken, Szene für Szene, und sah dabei viel Segen, den ich erhalten hatte, aber auch meine vielen Sünden. Als ich zur Sünde der Abtreibung gelangte, wurde mir das erste Mal wirklich klar, dass es ein lebendes Baby gewesen war, das im Mutterleib heranwuchs, und dass es mein Kind gewesen war. Die Erkenntnis, dass ich mich entschieden hatte, das Leben meines eigenen Kindes zu beenden, brach mir das Herz. Und während ich auf den Knien in dieser Gefängniszelle weinte, sagte ich zu mir: "Mir kann man nicht vergeben." Aber genau in diesem Moment kam Jesus zu mir und sprach Worte der Vergebung, und ich wusste mit einem Mal, dass er für meine Sünden gestorben war. Ich wurde sofort von seiner Liebe, seiner Gnade und seinem Frieden erfüllt. Zum ersten Mal machte mein Leben Sinn. Ich verdiente den Tod, aber erhielt das Leben von demjenigen, der sagte: "Ich bin das Leben" (Johannes 14.6). Egal, wie groß unsere Sünden sein mögen, ich erkannte, dass Gottes Liebe unendlich viel größer ist (Johannes 3,16-17)! Eine Begegnung Vor kurzem, als ich in einem Londoner Bahnhof saß und auf meinen Zug wartete, bat ich Jesus im Stillen, jemanden an Bord zu bringen, dem ich von ihm erzählen konnte. Als ich meinen Platz einnahm, saßen mir zwei Frauen gegenüber. Nach einiger Zeit begannen wir, uns zu unterhalten, und eine von ihnen fragte mich nach meinem Glauben und ob ich schon immer ein Gläubiger gewesen war. Ich erzählte etwas aus meiner Vergangenheit, auch von der Abtreibung, und erklärte, dass ich in dem Moment, in dem ich erkannte, dass ich meinem eigenen Kind das Leben genommen hatte, dem gekreuzigten Christus gegenüberstand und mir vergeben und ich befreit wurde. Sofort änderte sich die angenehme Stimmung. Ich hatte einen Nerv getroffen, und eine der Frauen begann, mich anzuschreien. Ich erinnerte sie daran, dass sie mich um meine Geschichte gebeten hatte, so dass ich nur ihre Frage beantwortet hatte. Leider konnte man nicht mehr mit ihr reden. Sie schrie: "Das ist kein Baby im Mutterleib!", und die andere Frau nickte zustimmend. Ich saß geduldig da und fragte sie dann, was das, was im Mutterleib ist, denn zu einem "Baby" machen würde. Die eine antwortete: "DNA", und die andere stimmte zu. Ich sagte ihnen, dass die DNA doch schon bei der Empfängnis vorhanden sei und auch das Geschlecht und die Augenfarbe des Babys bereits feststünden. Wieder schrien sie mich an, bis eine von ihnen zitterte. Nach einer peinlichen Stille sagte ich, es tue mir leid, dass sie sich so aufgeregt hatte. Es stellte sich heraus, dass diese Frau vor vielen Jahren eine Abtreibung gehabt hatte und offensichtlich noch immer Wunden von diesem Erlebnis davon trug. Als sie aufstand, um zu gehen, schüttelten wir uns die Hände, und ich versicherte ihr, dass ich für sie beten würde. Ungebunden Über die Tragödie der Beendigung eines unschuldigen Lebens im Mutterleib wird heute kaum noch gesprochen, und, wenn doch einmal, dann hören wir viele Fehlinformationen und sogar Lügen anstelle der Fakten. Die Entscheidung, ein Kind abzutreiben, ist keine ein für allemale fertige Entscheidung, die ohne dauerhafte negative Folgen bleibt. Die Abtreibungsbefürworter beharren auf: „Mein Bauch gehört mir.“, Aber es geht um mehr als nur den Körper der Mutter und ihre Entscheidung. Im Mutterleib wächst ein winziges, wunderbares Leben heran. Auch für mich als Vater eines abgetriebenen Babys geht der Heilungsprozess noch weiter. Er dauert an, und vielleicht wird er nie enden. Gott sei Dank können diejenigen, die die Wahrheit suchen, sie auch finden, wenn sie nur ihr Herz öffnen. Und wenn sie den erkennen, der die Wahrheit“ ist, dann wird diese Wahrheit sie auch frei machen (Johannes 8, 31-32).
Von: Sean Booth
MehrIch hatte ihn noch nie getroffen... und doch sagte er, ich hätte sein Leben gerettet... Es war der Vorabend des 4. Juli. Bella, meine fünfzehnjährige Tochter, und einige ihrer Freunde waren oben und spielten Videospiele. Sie stürmten die Treppe hinunter und kamen in die Küche, wo mein Mann und ich uns unterhielten. „Mama, wir sind alle hungrig. Kannst du uns ein paar getoastete Käsesandwiches machen?“, fragte Bella. „Klar“, sagte ich. „Randy möchte dir eine Frage stellen", sagte Bella. Randy kam auf den Herd zu. „Du warst schon einmal hier, nicht wahr?“ sagte ich zu ihm, während ich mir eine Pfanne schnappte und den Herd einschaltete. „Ja, vor einem Monat oder so“, antwortete er mit einem breiten, warmen Lächeln. „Stimmt. Und woher kommst du?“ fragte ich. „Nun, meine Familie kommt aus Marokko“, sagte er. Der Auslöser Randy hatte eine nette, freundliche Ausstrahlung. Ich war mir nicht sicher, ob er mit Bella zur Schule ging oder ob sie sich über die soziale Medien, den Fußball oder eine Party kennengelernt hatten. „Wow, wie exotisch“, sagte ich mit einem breiten Grinsen. „Gehst du auch auf Bellas Schule?“ „Nein“, sagte er. „Wir haben uns diesen Sommer am Strand kennengelernt.““ „Oh, okay. Was hast du für eine Frage, Randy?“ „Hast du meiner Mutter eine Abtreibung ausgeredet, als sie mit mir schwanger war?“ Ich war völlig überrumpelt. Wer ist er? Wo wohnt er, fragte ich mich, während ich ihn anstarrte und mir den Kopf zerbrach, um mich zu erinnern, ob ich vor langer Zeit mit seiner Mutter zu tun gehabt hatte. Ich war mir sicher, dass ich es nicht gewesen sein konnte, bis ich Bella und Randy sah, die nebeneinanderstanden. Plötzlich erinnerte ich mich an ein Gespräch mit einer jungen Frau, als ich mit Bella schwanger war. „Wie heißt deine Mutter?“ fragte ich. „Maryam“, sagte er. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Wie um alles in der Welt war ihr Sohn in meiner Küche gelandet...und befreundet mit Bella? Ich schaute ihm ins Gesicht. „Ja, das war ich.“ sagte ich. Randy stürzte auf mich zu und schlang seine Arme um mich. Er drückte mich fest an sich. „Du hast mir das Leben gerettet. Du hast mir das Leben gerettet. Ich danke dir. Danke“, sagte er immer wieder. Mehrere Minuten lang standen wir in der Küche und umarmten uns. Aufholbedarf Ich wandte mich an meinen Mann: „Kannst du das glauben?“ „Nein, das kann ich nicht“, sagte er und starrte mich ungläubig an. Randy rief seine Mutter an und erzählte ihr von unserem Gespräch. Dann reichte er mir das Telefon. „Ich habe Gott gebeten, mir zu helfen, dich wiederzufinden, und er hat es getan! Kannst du glauben, dass Randy und Bella Freunde sind?“, sagte Maryam, während ihre Stimme vor Rührung überquoll. „Ich kann das alles nicht glauben, Maryam. Ich bin wirklich überwältigt“, sagte ich. Bevor wir den Hörer auflegten, machten wir aus, uns zu treffen, um die letzten fünfzehn Jahre unseres Lebens nachzuholen. Mein Mann schüttelte immer wieder den Kopf. „Ich weiß noch, wie du an dem Abend nach Hause kamst. Ich habe dir gesagt, dass du verrückt bist, weil du ihr auf keinen Fall eine Abtreibung ausreden kannst“, sagte er. Ich dachte an diesen Abend vor fast sechzehn Jahren zurück. Es war ein Samstag, und ich war beim Abendessen mit meinen Schwestern und einigen Freunden. Ich saß am Kopfende des Tisches, weil wir meine vierte Schwangerschaft feierten. Unsere Kellnerin war eine schöne, elegante, dunkelhaarige junge Frau, die ebenfalls schwanger war. Ein innerer Schatz Nach dem Essen reichte mir die Kellnerin meine Reste, hockte sich dann neben mich und flüsterte: „Ich wünschte, ich könnte meine Schwangerschaft auch feiern, aber ich kann nicht. Ich habe am kommenden Mittwochmorgen einen Abtreibungstermin.“ Ich war schockiert und traurig. „Warum hast du einen Abtreibungstermin?“ fragte ich. „Ich bin nicht verheiratet, und in meinem Heimatland werden meine Eltern aus ihrer Stadt verbannt und verlieren ihr Geschäft, wenn jemand herausfindet, dass ihre Tochter unverheiratet ist und ein Baby hat.“ „Das ist schrecklich, aber woher sollen sie es erfahren?“ „Sie werden es herausfinden. Das verstehst du nicht“, sagte sie. „Du hast recht, ich kann es nicht verstehen. Aber ich weiß, dass Gott will, dass du dieses Kind bekommst, sonst hätte er es dir nicht gegeben.“ „Ich bin keine Christin wie du, ich bin Muslimin. Ich habe nicht denselben Gott wie du“, sagte sie. „Doch, das hast du. Es gibt nur einen Gott“, sagte ich. „Mein Freund und ich streiten uns; um unsere Beziehung steht es schlecht.“ „Es tut mir leid, dass du Probleme hast. Ich habe noch drei weitere Kinder. Bei meinem ältesten wurde früh eine seltene und tödliche Krankheit diagnostiziert, und wir konnten uns nicht vorstellen, dass er heute noch bei uns sein würde. Und jetzt, mit 42 Jahren, bin ich mit meinem vierten Kind schwanger und stehe vor meinem vierten Kaiserschnitt. Aber trotzdem kann ich dir sagen, dass, egal was mit deinem Freund passiert, und trotz deiner schwierigen Situation, dieses Kind dein Schatz sein wird, du wirst sehen.“ „Ich habe niemanden, ich kann das nicht tun.“ „Du hast mich. Gib mir deine Nummer und ich rufe dich morgen früh an.“ Ich schaute auf ihr Namensschild, als sie schnell ihre Handynummer auf meine Essens-Box schrieb, und wir verabschiedeten uns. Am nächsten Morgen rief ich Maryam an. Sie erklärte mir ihre finanzielle Situation und erzählte mir einige Details über ihre Beziehung zu ihrem Freund. Ich verstand, warum sie den einzigen Ausweg in einer Abtreibung sah. Ich konnte mir nicht vorstellen, in ihrer Lage zu sein. Ich erzählte ihr von einem örtlichen Schwangerschaftsberatungszentrum und gab ihr dessen Telefonnummer. Allen Widrigkeiten zum Trotz Am Tag vor ihrer geplanten Abtreibung rief ich Maryam erneut an. Sie teilte mir die erstaunliche Neuigkeit mit, dass die Schwangerenberatung ihr helfen würde und sie ihre Abtreibung abgesagt hatte. Wir sprachen während unserer Schwangerschaften immer wieder miteinander, aber nach der Geburt unserer Babys verlor sich der Kontakt. Ich sah Randy an. „Deine Mutter war eine wunderschöne junge Frau, die schwanger wurde und sich in einem hoffnungslosen Chaos befand. In der Nacht, in der wir uns trafen, fühlte sie sich allein, verloren und sie war voller Scham. Ich habe sie nur daran erinnert, dass Gott keine Häuser der Schande baut, sondern die Menschen. Er baut Häuser der Gnade, und er wollte ihr mit dir einen unwiederholbaren Schatz schenken. Der Mut deiner Mutter, dich trotz aller Widrigkeiten zu bekommen, war heldenhaft. Ich bin dankbar, dass ich eines der kleinen Teile war, die Gott durch eine zufällige Begegnung zusammengefügt hat.“ Ich wandte mich an Bella. „Und du warst auch ein wichtiger Teil davon, denn Maryam hätte sich mir nie anvertraut, wenn ich nicht auch schwanger gewesen wäre.“ Bellas schöne, mandelförmige Augen öffneten sich weit und sie lächelte stolz. Maryam zu lieben und ihr an diesem Abend zuzuhören, verlangte von mir sehr wenig. Schließlich war sie ja nicht meine unverheiratete, schwangere Tochter. Ich fragte mich, ob ich auch so reagiert hätte, wenn es meine Tochter gewesen wäre? Mein Gespräch mit Maryam fordert mich heraus, eine Mutter zu sein, die auf die Fehler und Schwächen ihrer Kinder mit Gnade und dem Glauben an ihr Gutsein reagiert, anstatt mit Scham und Verurteilung. Ich möchte der Mensch sein, zu dem sie kommen, wenn sie in Schwierigkeiten sind, damit ich sie daran erinnern kann, dass sie nicht ihre Fehler sind. Ich möchte, dass sie wissen, dass ich in meinem Leben durch meine Fehler, Versäumnisse und Sünden viel Unheil angerichtet habe, aber dadurch habe ich die erlösende und verwandelnde Liebe Gottes erfahren. Und das können auch sie.
Von: Rosanne Pappas
MehrHalten Sie Ihre Ohren offen für die leisesten Impulse der Natur. Denn Gott spricht immer mit Ihnen. Gott versucht ständig, uns seine Botschaft der Liebe mitzuteilen - in kleinen Dingen, in großen Dingen, in allem. Manchmal können wir in der Hektik des Lebens übersehen, was er uns zu sagen versucht, sowohl im Moment als auch danach. Unser liebender Gott sehnt sich danach, dass wir in der Stille unseres Herzens zu ihm kommen. Dort können wir ihm wirklich begegnen und beginnen, in unserer Beziehung mit ihm zu wachsen, indem wir auf den „guten Meister" (Johannes 13:13) hören. Die heilige Teresa von Kalkutta lehrte: „Gott spricht in der Stille unseres Herzens." Auch die Heilige Schrift lehrt , dass Elia erst nach dem Verschwinden des starken Windes, des Erdbebens und des Feuers in der Lage war, Gott durch die „stille kleine Stimme" zu hören und zu verstehen (1. Könige 19:9-18). Die Kraft, die uns bewegt Vor kurzem war ich mit meiner Nichte an einem Strand in Nordwales; wir wollten gemeinsam einen Drachen steigen lassen. Als die Ebbe kam, lösten wir die Schnur im Sand. Ich warf den Drachen in die Luft, während meine Nichte so schnell sie konnte, loslief und sich am Griff festhielt. Der Strand war teilweise von Klippen umgeben, so dass der Drachen trotz des starken Windes auf den Wellen nicht sehr lange in der Luft blieb. Sie rannte wieder los, diesmal noch schneller, und wir versuchten es wieder und wieder. Nach ein paar Versuchen merkten wir, dass es nicht funktionierte. Ich schaute mich um und sah, dass am oberen Teil der Klippen ein offenes Feld und viel Land war. Also kletterten wir gemeinsam höher. Als wir die Schnur wieder entwirrten, begann sich der Drachen zu bewegen; meine Nichte hielt sich am Griff fest. Ehe wir uns versahen, war der Drachen voll abgewickelt und flog ganz hoch. Das Schöne daran war, dass wir beide diesen Moment ganz entspannt genießen konnten. Der Schlüssel war der Wind, aber die Kraft des aufsteigenden Drachens wurde erst durch das Erreichen eines Ortes verwirklicht, an dem der Wind wirklich wehen konnte. Die Freude, das Lachen, der Spaß und die Liebe, die wir damals teilten, waren unbezahlbar. Die Zeit schien stillzustehen. Lernen hochzufliegen Später, als ich betete, kamen diese Erinnerungen zurück, und ich hatte das Gefühl, dass ich wichtige Lektionen über den Glauben und insbesondere über das Gebet gelernt hatte. Im Leben können wir versuchen, Dinge mit unserer eigenen Kraft zu tun. Es liegt in unserer gefallenen menschlichen Natur, dass wir immer selbst die Kontrolle haben wollen. Das ist so, als ob man am Steuer eines Autos sitzt. Wir können Gott vertrauen und uns von ihm leiten lassen, oder wir können unseren freien Willen ausüben. Gott erlaubt uns, das Steuer in die Hand zu nehmen, wenn wir es wollen. Aber wenn wir mit ihm unterwegs sind, sehen wir, dass er nicht will, dass wir alles allein machen. Er will auch nicht alles allein machen. Gott möchte, dass wir alles tun - durch ihn, mit ihm und in ihm. Schon das Beten selbst ist ein Geschenk, aber es erfordert unsere Mitarbeit. Es ist eine Antwort auf seinen Ruf, aber die Entscheidung, darauf zu antworten, liegt bei uns. Der heilige Augustinus lehrt uns eindringlich: „Vernehmen wir also unsere Stimme in ihm und seine in uns“ (Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 2616). Das gilt nicht nur für das Gebet, sondern für das Leben insgesamt. Es stimmt, Jesus lässt uns manchmal „die ganze Nacht" arbeiten und „nichts fangen". Aber das bringt uns zu der Erkenntnis, dass wir nur durch seine Führung das erreichen werden, was wir uns wünschen – und noch unendlich viel mehr, wenn wir unser Herz öffnen, um auf ihn zu hören (Lukas 5:1-11). Wenn wir hochfliegen wollen, brauchen wir den Wind des Heiligen Geistes, den Atem Gottes, der uns verwandelt und emporhebt (Johannes 20:22). War es nicht der Wind des Heiligen Geistes, der zu Pfingsten auf die ängstlichen Jünger herabkam und sie in glaubenserfüllte, furchtlose Prediger und Zeugen Christi verwandelte (Apostelgeschichte 1-2)? Mit ganzem Herzen suchen Es ist wichtig zu erkennen, dass der Glaube ein Geschenk ist, an dem wir festhalten müssen (1. Korinther 12:4-11). Andernfalls können wir uns in der Welt in schwierige Situationen verstricken, aus denen wir uns ohne seine Gnade unmöglich befreien können. Wir müssen durch die Kraft des Heiligen Geistes weiter nach oben streben - den Herrn suchen, damit wir leben (Amos 5:4,6). Der heilige Paulus ermahnt uns: „Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das will Gott von euch, die ihr Christus Jesus gehört.“ (1. Thessalonicher 5:16-18). Deshalb ist jeder Gläubige aufgerufen, tiefer ins Gebet einzutreten, indem er sich einen Raum der Stille schafft, alle Ablenkungen und Blockaden beseitigt und dann dem Wind des Heiligen Geistes erlaubt, wirklich zu wehen und sich in unserem Leben zu bewegen. Gott selbst lädt uns zu dieser Begegnung ein, mit dem Versprechen, dass er uns antworten wird: „Rufe zu mir, so will ich dir antworten und dir Großes und Unfassbares mitteilen, das du nicht kennst!" (Jeremia 33:3)
Von: Sean Booth
MehrIn den dunkelsten Tälern und den schwierigsten Nächten hörte Belinda eine Stimme, die sie immer wieder zurückrief. Meine Mutter verließ uns, als ich etwa elf Jahre alt war. Damals dachte ich, dass sie ging, weil sie mich nicht wollte. Aber nachdem sie jahrelang stillschweigend unter Missbrauch in der Ehe gelitten hatte, konnte sie es einfach nicht mehr aushalten. So sehr sie uns auch retten wollte, mein Vater hatte ihr gedroht, sie zu töten, wenn sie uns mitnehmen würde. Das war zu viel, um es in einem so jungen Alter zu verkraften, und während ich mich bemühte, diese schwierige Zeit zu überstehen, setzte mein Vater einen Kreislauf des Missbrauchs in Gang, der mich noch Jahre später verfolgen sollte. Täler und Hügel Um den Schmerz des Missbrauchs durch meinen Vater zu betäuben und die Einsamkeit der Verlassenheit durch meine Mutter zu kompensieren, griff ich zu allen möglichen „Abhilfen". Und als auch ich die Misshandlungen nicht mehr ertragen konnte, lief ich mit Charles, meinem festen Freund aus der Schule, weg. In dieser Zeit kam ich wieder in Kontakt mit meiner Mutter und lebte eine Zeit lang bei ihr und ihrem neuen Mann. Mit 17 heiratete ich Charles. In seiner Familie gab es bereits mehrere Gefängnisstrafen, und bald tat auch er es ihr nach. Ich hing weiterhin mit denselben Leuten herum, und schließlich wurde auch ich kriminell. Mit 19 wurde ich zum ersten Mal zu einer Gefängnisstrafe verurteilt – zu fünf Jahren wegen schwerer Körperverletzung. Im Gefängnis fühlte ich mich so allein wie noch nie in meinem Leben. Alle, die mich eigentlich lieben und unterstützen sollten, hatten mich im Stich gelassen, mich benutzt und missbraucht. Ich erinnere mich, dass ich aufgab und sogar versuchte, meinem Leben ein Ende zu setzen. Lange Zeit ging es mit mir immer weiter bergab, bis ich Sharon und Joyce traf. Sie hatten ihr Leben dem Herrn übergeben. Obwohl ich keine Ahnung von Jesus hatte, dachte ich, ich könnte es ja auch mal ausprobieren, denn sonst hatte ich ja nichts. Und so begann ich dort, gefangen in diesen Mauern, ein neues Leben mit Christus. Fallen, Aufstehen, Lernen… Etwa anderthalb Jahre nach meiner Verurteilung sollte ich auf Bewährung entlassen werden. Irgendwie wusste ich in meinem Herzen, dass ich auf Bewährung freikommen würde, weil ich für Jesus gelebt hatte. Ich dachte, alles richtig gemacht zu haben, doch als die Bewährung abgelehnt wurde und ich noch ein Jahr vor mir hatte, konnte ich es einfach nicht verstehen. Ich begann, an Gott zu zweifeln, und war ziemlich wütend. Zu dieser Zeit wurde ich in eine andere Justizvollzugsanstalt verlegt. Am Ende des Gottesdienstes, als der Kaplan mir die Hand reichte, zuckte ich zusammen und wich zurück. Er war ein geisterfüllter Mann, und der Heilige Geist hatte ihm gezeigt, dass ich verletzt worden war. Am nächsten Morgen bat er darum, mich zu sehen. Als er mich in seinem Büro fragte, was mir zugestoßen war und wie sehr ich verletzt war, öffnete ich mich und erzählte zum ersten Mal in meinem Leben jemandem alles. Nachdem ich endlich aus dem Gefängnis entlassen worden war, nahm ich einen Job an und fing langsam an, mein neues Leben in den Griff zu bekommen. Doch dann traf ich Steven. Ich begann, mit ihm auszugehen, und wurde schwanger. Ich weiß noch, wie aufgeregt ich darüber war. Da er es alles richtig machen wollte, heirateten wir und gründeten eine Familie. Doch damit begannen die wahrscheinlich schlimmsten 17 Jahre meines Lebens, geprägt von seinem körperlichen Missbrauch, seiner Untreue und dem anhaltenden Einfluss von Drogen und Kriminalität. Er tat sogar unseren Kindern weh, und das brachte mich einmal so sehr in Rage, dass ich ihn erschießen wollte. In diesem Moment hörte ich diese Verse: „Mein ist die Rache, ich werde vergelten" (Römer 12:19) und „Der Herr kämpft für euch" (Exodus 14:1) – und das brachte mich dazu, ihn gehen zu lassen. Nie lange kriminell Ich konnte nie lange kriminell sein; denn immer würde Gott mich dann einfach verhaften und versuchen, mich wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Doch trotz seiner wiederholten Bemühungen lebte ich nicht für ihn. Ich hielt Gott immer auf Abstand, obwohl ich wusste, dass er da war. Nach einer Reihe von Verhaftungen und Entlassungen kam ich 1996 endlich wirklich nach Hause. Ich kam wieder in Kontakt mit der Kirche und begann endlich, eine echte und aufrichtige Beziehung zu Jesus aufzubauen. Die Kirche wurde allmählich zu meinem Leben; eine solche Beziehung zu Jesus hatte ich vorher nie wirklich gehabt. Ich konnte einfach nicht genug davon bekommen, denn ich begann zu erkennen, dass es nicht die Dinge sind, die ich getan habe, sondern wer ich in Christus bin, der mich auf diesem Weg halten wird. Aber die wirkliche Bekehrung fand bei Bridges to Life - einem katholischen Seelsorgeprogramm für Strafgefangene – statt. Wie kann ich nicht? Obwohl ich selbst als Straftäterin nicht an dem Programm teilgenommen hatte, bekam ich die Möglichkeit, darin Kleingruppen zu moderieren, was sich als ein unerwarteter Segen erwies, der mein Leben auf wunderbare Weise verändern würde. Als ich hörte, wie andere Frauen und Männer ihre Geschichten erzählten, machte es in mir klick. Es bestätigte mir, dass ich nicht die Einzige war, und ermutigte mich, immer wiederzukommen. Auch wenn ich müde und erschöpft war von der Arbeit, ging ich in die Gefängnisse und fühlte mich wie neugeboren, weil ich wusste, dass ich dort hingehörte. Bei Bridges to Life geht es darum, dass man lernt, sich selbst zu verzeihen. Die Hilfe für die anderen half mir nicht nur, selbst wieder ganz zu werden, sondern auch Heilung zu finden – und ich bin immer noch am Heilen. Zuerst war es meine Mutter. Sie hatte Krebs, und ich holte sie nach Hause; ich pflegte sie, bis sie friedlich bei mir zu Hause starb. Im Jahr 2005 kehrte der Krebs meines Vaters zurück, und die Ärzte schätzten, dass er höchstens noch sechs Monate haben würde. Ich holte auch ihn nach Hause. Alle sagten mir, ich solle diesen Mann nicht aufnehmen, nach allem, was er mir angetan hatte. Doch ich fragte: „Wie könnte ich das ablehnen?" Jesus hat mir vergeben, und ich habe das Gefühl, dass Gott will, dass ich das tue. Hätte ich mich entschieden, an der Bitterkeit oder dem Hass gegenüber meinen Eltern festzuhalten, weil sie mich verlassen und missbraucht hatten, weiß ich nicht, ob sie ihr Leben dem Herrn übergeben hätten. Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, sehe ich, wie Jesus mir immer wieder nachgegangen ist und versucht hat, mir zu helfen. Obwohl ich erst alles ablehnte, bin ich Jesus dankbar, dass ich mich ihm schließlich völlig hingeben konnte. Er ist mein Retter, er ist mein Fels und er ist mein Freund. Ich kann mir ein Leben ohne Jesus einfach nicht mehr vorstellen.
Von: Belinda Honey
MehrRani Maria Vattalil wurde am 29. Januar 1954 als Tochter von Eleeswa und Paily Vattalil in einem kleinen Dorf namens Pulluvazhy in Kerala, Indien, geboren. Von klein auf wurde sie im christlichen Glauben erzogen und hatte ein Herz für die Armen. Sie besuchte täglich die Messe und leitete die Familiengebete. Während des letzten Schuljahres spürte Rani Maria, dass der Herr sie zur Weihe ihres Lebens rief, und trat 1972 in die Kongregation der Franziskaner-Klarissen ein. Es war Rani Marias sehnlichster Wunsch in Nordindien zu missionieren und den Armen zu dienen, selbst wenn es sie das Leben kosten sollte. Sie wurde in den Bundesstaat Madhya Pradesh in Zentralindien gesandt und diente dort in mehreren Missionsgebieten. Schwester Rani Maria wurde die Aufgabe übertragen, das Sozialapostolat der örtlichen Diözese zu koordinieren. Sie organisierte verschiedene Bildungsprogramme für Kinder und Jugendliche und setzte sich unermüdlich für die Rechte der einheimischen Bevölkerung ein. Sie beobachtete, wie die armen, ungebildeten Bauern von ihren Grundbesitzern ausgebeutet und ausgenutzt wurden. Deshalb klärte sie sie über ihre Rechte auf, half ihnen, für ihr Recht zu kämpfen, und setzte sich für diejenigen ein, die zu Unrecht inhaftiert wurden. All dies erzürnte die Großgrundbesitzer, die ihr mit schlimmen Konsequenzen drohten, wenn sie sich weiterhin für die Armen einsetzte. Doch Rani Maria fürchtete sich vor nichts und ließ sich nicht von ihrer „Mission der Nächstenliebe" abbringen. Doch dies sollte ihr zum Verhängnis werden. Am 25. Februar 1995 wurde sie während einer Busfahrt von Samundhar Singh, der von einem Grundbesitzer angeheuert worden war, 54-mal erbarmungslos niedergestochen. Mit ihrem letzten Atemzug rief sie wiederholte Male den heiligen Namen Jesu. Rani Maria kämpfte ihr ganzes Leben lang für die Würde und die Rechte ihrer Mitmenschen und legte durch ihr soziales Engagement Zeugnis für das Evangelium ab. Die Familie von Schwester Rani Maria folgte dem mutigen Beispiel ihrer Tochter. Sowohl Ranis Schwester als auch ihre Mutter besuchten den Mörder, der erst zum Tode verurteilt und dann zu lebenslanger Haft begnadigt worden war, im Gefängnis und sprachen ihm ihre Vergebung aus. Später setzten sie sich sogar für seine Freilassung ein, die 2006 erfolgte. Diese Akte der Barmherzigkeit berührten den Mörder zutiefst. Er bereute sein abscheuliches Verbrechen und wurde ein anderer Mensch. Schwester Rani Maria wurde am 4. November 2017 von Papst Franziskus seliggesprochen.
Von: Shalom Tidings
MehrWir alle ringen an dem einen oder anderen Punkt mit Gott, aber wann erlangen wir wirklich Frieden? Kürzlich erzählte mir eine Bekannte von ihrem Problem: „Ich weiß nicht einmal, wofür ich beten soll." Sie wollte beten, aber sie war es leid, um etwas zu bitten, das dann sowieso nicht eintreffen würde. Ich dachte sofort an den heiligen Petrus Julian Eymards und seinen eucharistischen Gebetsweg. Er lädt uns ein, unsere Gebetszeit nach den vier Zielen der Messe zu gestalten: Anbetung, Danksagung, Sühne und Bittgebet. Ein besserer Weg Beten ist mehr als Bitten, und doch gibt es Zeiten, in denen unsere Nöte und Sorgen um unsere Lieben so drängend sind, dass wir nichts Anderes tun, als zu bitten, zu flehen und noch mehr zu bitten. Vielleicht sagen wir Ihm: „Jesus, ich überlasse das hier dir, ich lege es in deine Hände", aber schon 30 Sekunden später reißen wir es ihm dann doch wieder aus den Händen und erklären schon wieder, warum wir es brauchen. Wir machen uns Sorgen, ärgern uns und schlafen schlecht. Dabei hören wir nicht lange genug, was Gott vielleicht unseren müden Herzen zuflüstern will. So laufen wir eine Weile umher, und Gott lässt uns gewähren. Er wartet darauf, bis wir müde werden und erkennen, dass wir ihn nicht um Hilfe bitten, sondern ihm zu sagen versuchen, wie er uns unserer Meinung nach helfen muss. Wenn wir schließlich des Ringens müde werden und aufgeben, lernen wir, auf bessere Weise zu beten. In seinem Brief an die Philipper gibt uns der heilige Paulus Anweisungen, wie wir unsere Bitten an Gott richten sollen: „Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott! Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus bewahren.“ (Philipper 4:6-7) Kampf gegen die Lügen Warum machen wir uns Sorgen? Warum werden wir ängstlich? Denn wie der heilige Petrus, der, als er über den See lief, aufhörte, auf Jesus zu schauen, und deshalb zu sinken begann (Matthäus 14:22-33), verlieren auch wir die Wahrheit aus den Augen und hören lieber auf die Lügen. An der Wurzel jedes ängstlichen Gedankens liegt eine große Lüge: dass Gott sich nicht um mich kümmert, dass mein Problem größer ist als Gott, dass Gott mich verlassen und vergessen wird ... dass ich gar keinen liebenden Vater habe. Wie können wir diese Lügen bekämpfen? Mit der WAHRHEIT! „Wir müssen die Arbeit unseres Verstandes durch eine einfache und ruhige Betrachtung der Wahrheiten Gottes vereinfachen", mahnt der heilige Petrus Julian Eymard. Doch was ist die Wahrheit? Mir gefällt die Antwort der heiligen Mutter Teresa: „Demut ist Wahrheit." Der Katechismus (Nr. 2559) sagt uns: „Demut ist die Grundlage des Betens". Gebet bedeutet, dass wir unser Herz und unseren Verstand zu Gott erheben. Es ist ein Gespräch, eine Beziehung. Ich kann nicht mit jemandem in Beziehung stehen, den ich nicht kenne. Wenn wir unser Gebet mit Demut beginnen, erkennen wir die Wahrheit an, wer Gott ist und wer wir sind. Wir erkennen an, dass wir aus eigener Kraft nichts als Sünde und Elend sind, aber dass Gott uns zu seinen Kindern gemacht hat und dass wir in ihm alles tun können (Philipper 4:13). Es ist diese Demut, diese Wahrheit, die uns zuerst zur Anbetung, dann zur Danksagung, dann zur Reue und schließlich zum Bitten führt. Das ist die natürliche Entwicklung eines Menschen, der völlig von Gott abhängig ist. Wenn wir also nicht wissen, was wir Gott sagen sollen, lasst uns ihn segnen und seinen Namen preisen. Lasst uns an all die Segnungen denken und ihm für alles danken, was er für uns getan hat. Das wird uns helfen, darauf zu vertrauen, dass derselbe Gott, der immer bei uns war, auch heute noch da ist und immer für uns ist, in guten wie in schwierigen Zeiten.
Von: Ivonne J. Hernandez
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