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Sep 10, 2024 12 0 SHANNON WENDT
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Meine dritte Fehlgeburt

Ich war von Gott getrennt und suhlte mich in Verzweiflung. Doch in die dunklen Leere meines Lebens streckte „jemand“ plötzlich unerwartet seine Hand nach mir aus.

Drei Fehlgeburten in Folge … Jeder dieser Verluste wurde emotional immer schwieriger, medizinisch immer komplizierter und der Genesungsprozess immer langwieriger. Nach der dritten fiel ich in eine unglaublich dunkle, tiefe Depression.

Ich war so wütend auf den Herrn, dass er diese Prüfungen in meinem Leben zuließ. Wie konnte er nur zulassen, dass dies einer guten Katholikin passierte, die doch immer nur versucht hatte, alles richtig zu machen?

Ich bestrafte den Herrn mit etwa 18 Monaten Schweigen. Wir waren weiterhin pflichtbewusste Katholiken – wir gingen weiter zur Messe, beteten vor den Mahlzeiten usw. Aber in meinem Herzen betete ich überhaupt nicht mehr, außer diesem einen ehrlichen Gebet, das ich immer wiederholte: „Ich gehöre zu Dir. Mir gefällt nicht, was Du tust, und ich verstehe nichts davon, aber das einzige, was noch schlimmer wäre als das, was ich jetzt fühle, wäre, völlig ohne Hoffnung auf den Himmel zu sein – ohne die Hoffnung, die Kleinen, die ich verloren habe, jemals wiederzusehen …“ Also schloss ich einen Deal mit Gott: „Wenn ich weiter Gutes tue, dann hältst Du auch Deinen Teil der Abmachung ein und lässt mich am Ende meines Lebens in den Himmel, damit ich die Kleinen sehe, die ich verloren habe.“

Doch es ging immer nur weiter bergab. Ohne Verbindung mit Gott war ich auch keine gute Mutter und keine gute Freundin mehr. Mein kleines Geschäft musste ich aufgeben, weil ich mein Leben nicht mehr auf die Reihe bekam. Doch in diese Leere hinein streckte jemand die Hand nach mir aus – ein ganz unerwarteter „Jemand“!

Gott anschreien

Als ich in der High School und am Anfang meines Studiums war, betete ich täglich den Rosenkranz, aber als ich dann heiratete und Kinder bekam, packte ich den Rosenkranz zur Seite und dachte: „Das ist ein Gebet für Leute, die viel Zeit haben, und damit sicher nicht für mich; vielleicht fange ich später, wenn ich etwas älter bin, wieder damit an.“ Aber in der tiefen Dunkelheit spürte ich einen Ruf, wieder den Rosenkranz zu beten. Es kam mir total lächerlich vor, denn ich war immer noch sehr, sehr wütend auf den Herrn und hatte absolut keine Lust zu beten. Mit vier kleinen Kindern hatte ich auch gar keine Zeit dafür. Also verdrängte ich es immer wieder aus meinem Kopf, doch der Herr wurde immer hartnäckiger.

Ich fand unerwartet Hinweise an den unwahrscheinlichsten Orten – ein Rosenkranz, den ich nie zuvor gesehen hatte, tauchte in meinem abgeschlossenen Auto auf, mein Krabbelkind reichte mir den Rosenkranz von meiner Firmung, den ich seit Jahren nicht mehr gesehen hatte, und irgendwelche Leute, die noch nicht einmal katholisch waren, schenkten mir Rosenkränze (wie bei dem einen Mal, als mir jemand einen Rosenkranz schenkte und sagte: „Ich habe den Schreibtisch meiner Oma aufgeräumt und dachte, du möchtest ihn haben“).

Ich kam an einen Punkt, an dem ich nicht länger leugnen konnte, was der Herr von mir wollte. Zum ersten Mal seit 18 Monaten sprach ich wieder ein Gebet. Ehrlicher wäre es wohl gewesen, ich hätte Gott angeschrien, denn es war ein sehr schnippisches Gebet. Ich marschierte in die Kirche, direkt zum Altar, und brachte alle meine Ausreden vor: dass ich keine Zeit hätte, Rosenkranz zu beten, dass ich meistens meinen Rosenkranz ja nicht einmal finden könnte, und wenn ich es doch einmal schaffen würde, Zeit UND einen Rosenkranz zu finden, würden mich meine Kinder doch nur ständig unterbrechen, so dass ich Mühe hätte, dort weiterzumachen, wo ich aufgehört hatte … ganz zu schweigen davon, dass meine Kinder wahrscheinlich sowieso alle meine Rosenkränze kaputt machen würden. Ich wartete gar nicht erst auf eine Antwort des Herrn, drehte mich auf dem Absatz um und marschierte wieder aus der Kirche heraus mit dem Gefühl: „Siehst du, ich habe dir ja gesagt, wie lächerlich es ist, Rosenkranz zu beten.“

Nichts Besseres als das hier

In der folgenden Woche hatte ich die Idee, ein Rosenkranzarmband zu entwerfen, das buchstäblich jede meiner Ausreden ausräumte. Es ist immer griffbereit, so dass ich nie vergesse, zu beten; es ist superstabil, damit meine Kinder es nicht kaputt machen können; aber der wirklich lebensverändernde, revolutionäre Teil war der bewegliche Kruzifixanhänger, der wie ein kleines Lesezeichen funktioniert und es mir ermöglichte, dort weiterzumachen, wo ich aufgehört hatte. Ich betete in stillen Momenten, die sich in meinem Tag auftaten. Zwischen der Betreuung der Kinder, der Erledigung von Hausarbeiten und dem Erledigen von Besorgungen konnte ich immer eine Minute hier oder zehn Minuten dort finden, um ein paar Ave Maria oder manchmal sogar ein ganzes Gesetz zu beten.

Nach und nach fing ich an, über den Tag verteilt einen ganzen Rosenkranz zu beten. Ich war immer noch sehr wütend und gebrochen und hatte nicht viel Hoffnung, dass der Rosenkranz alles in Ordnung bringen würde, aber ich war einfach so erschöpft, dass ich wusste, dass das auch nicht weh tun könnte. Ich war verzweifelt, und da es nichts Besseres zu tun gab, dachte ich, ich könnte das einfach mal ausprobieren.

Die Heilung geschah nicht einfach so. Es war kein Tele-Evangelisten-Heilungsmoment, bei dem sich der Himmel teilte und die Herrlichkeit herabkam. Es war eine sehr langsame Reise – so, wie wir den Rosenkranz beten, Perle für Perle, Schritt für Schritt, Gebet für Gebet. Nach und nach begann die Mutter Gottes, wirklich eine Mutter für mich zu sein. Was ich in dieser Dunkelheit zu sehen begann, war nicht die Maria, mit der ich aufgewachsen war, die Maria aus Nazareth, oder die auf der Weihnachtskarte mit makelloser Haut. Stattdessen fand ich Maria in Golgatha, eine tränenüberströmte, blutverschmierte, erschöpfte Mutter, die wusste, wie es war, zu leiden und jemanden zu verlieren, den sie über alles liebte. Mit dieser Frau konnte ich mich identifizieren! Diese Mutter brauchte ich so dringend in dieser Zeit meines Lebens.

Schließlich war sie auch nicht diejenige, auf die ich wütend war. Aber sie, als meine Mutter, die immer so sanft war, kam an diesen kargen und zerbrochenen Ort, an dem ich mich befand, und führte mich langsam in die Arme meines himmlischen Vaters. Doch das war nur ein Teil; es gab einen anderen Teil meines Lebens, der immer noch im Chaos steckte.

Ein Gespräch entwickelt sich

Die dritte Fehlgeburt war körperlich und seelisch zu schwer gewesen. Da es bereits das zweite Trimester war, hatten wir ins Krankenhaus gehen, die Wehen durchstehen und unseren Sohn zur Welt bringen müssen.

Seitdem waren mein Mann und ich unterschiedliche Wege der Trauer gegangen. Ich machte dicht, und er stürzte sich in die Arbeit, trank und ließ sich in vielerlei Hinsicht zu viel gefallen. Unsere Beziehung bekam Brüche.

Als ich anfing, den Rosenkranz zu beten und mich auf den Weg der Heilung zu machen, versuchte ich, auch ihn dazu zu bringen, aber er schob es nur von sich weg. Langsam öffnete ich den Laden wieder, legte das Rosenkranzarmband, zu dem mich der Herr inspiriert hatte, in den Laden, und es begann wirklich zu laufen. Ich bat meinen Mann immer wieder, mitzumachen; ich schenkte ihm ein Rosenkranzarmband, das er auch trug, aber er betete nicht. Zu diesem Zeitpunkt begann ich ganz bewusst, jeden Tag meinen Rosenkranz für ihn zu beten.

Ich nutzte diese stillen Momente absichtlich zum Beten und ließ meine Familie sehen, dass ich zwischen meinen Aufgaben betete. Mein Mann nahm nicht nur das wahr, sondern auch die Veränderung in mir. Langsam gab er nach, und unsere ganze Familie begann, diese Umkehr durch die Mutter Gottes zu erleben. Aber das war immer noch nicht das Happy End.

Eine Umarmung folgt auf dem Fuße

Denn es kam eine weitere Fehlgeburt! Dasselbe Krankenhauszimmer, dieselbe Krankenschwester… Ich fragte ihn: „Herr, was tust du? Warum streust du Salz in die Wunde, indem du den furchtbarsten Tag meines Lebens auch noch wiederholst?“

Dieses Mal war es noch tiefer und schlimmer als davor, weil ich auch das Trauma einiger anderer Verluste durchlebte. Trotzdem begann ich langsam, diesen unglaublich schrecklichen Tag in vielerlei Hinsicht zu durchschauen. Während der Wehen und der Entbindung war ich völlig überwältigt von meiner Trauer und schluchzte hilflos. Aber dieses Mal fühlte ich mich nicht völlig allein, sondern spürte die physische Gegenwart der Mutter Gottes, die mich mütterlich festhielt, als ich weinte. In der schmerzhaftesten Phase der Wehen spürte ich, wie die Mutter Gottes mich physisch an den Vater übergab und mich wie sein Kind in seine Arme legte. In diesem Moment spürte ich, wie Gott Vater mit mir schluchzte. Ich spürte, wie sich seine Brust zusammen mit meiner hob.

Ich bin noch immer nicht ganz „angekommen“. In gewisser Weise bin ich immer noch auf dem Weg der Heilung, mit dieser Wunde und all dem Ärger, den ich in mir trug … Die Mutter Gottes kam, um mir zu helfen, meine Beziehung zu unserem Vater zu heilen. Dass sie mir sein Herz zeigte, war ein unglaublich heilsamer und erholsamer Prozess. Ein Tag, der einer der schlimmsten meines Lebens gewesen wäre, wurde für uns durch ihre Güte und Sanftheit zu einem Tag der Heilung, wie ich es mir nie hätte vorstellen können.

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SHANNON WENDT

SHANNON WENDT und ihr Mann Zach unterrichten ihre acht Kinder zu Hause und führen drei kleine Unternehmen in West Michigan. Der Weg des Rosenkranzes ist Shannons neueste Initiative, um vielbeschäftigten Müttern zu helfen, die in ihrer Marienverehrung wachsen wollen.

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