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Als Maria und Josef Jesus nach Jerusalem brachten, um ihn im Tempel darzustellen, wie es das Gesetz vorschrieb, trafen sie auf Simeon und Anna. Simeon war ein frommer Mann, der täglich für die Ankunft des Christus betete, und Anna wartete ebenfalls auf die Erlösung Jerusalems und feierte Tag und Nacht Gottesdienst mit Fasten und Gebet. Beide warteten sehnsüchtig auf die Ankunft des Messias. Sie haben gebetet, gefastet und gehofft.
Ich frage mich, ob sie am Ende eines jeden Tages, als jeder von ihnen zu Bett ging, zu Gott flüsterten: „Das Christuskind hat sich heute nicht so offenbart, wie wir gehofft hatten. Aber wir werden weiter beten und darauf vertrauen, dass es geschehen wird.“ Ich glaube, dass sie täglich beharrlich beteten.
Wenn Anna und Simeon müde geworden wären und das Beten, Fasten und Hoffen auf das Christuskind aufgegeben hätten, hätten sie leicht die himmlische Begegnung verpassen können. Aber sie blieben treu, beteten und hofften jeden Tag weiter. Sie hörten täglich auf den Heiligen Geist. Aufgrund ihrer Treue und ihrer Bereitschaft, sich vom Heiligen Geist leiten zu lassen, wussten sie, als Maria und Josef mit dem Jesuskind in den Tempel kamen, dass es der erwartete Messias war.
Wenn meine Gebete scheinbar nicht erhört werden, ist die Versuchung groß, entmutigt zu werden. „Treuer Simeon und treue Anna, helft mir, dran zu bleiben und niemals aufzuhören zu beten.“ Denn es kann sein, dass meine Gebete auf dieser Seite des Himmels nicht erhört werden. Aber wenn Simeon und Anna vertrauten, beteten und die Hoffnung nie aufgaben, dann werde auch ich vertrauen, beten und hoffen.
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Frage: Ich leide seit einigen Jahren an Depressionen; andere sagen mir manchmal, dass dies auf einen Mangel an Glauben zurückzuführen ist. Ich habe auch oft das Gefühl, dass sie Recht haben könnten, denn es fällt mir oft schwer zu beten oder überhaupt am Glauben festzuhalten. Wie soll ich als praktizierender Christ mit dieser Situation umgehen?
Antwort: Es gibt viele Überschneidungen und Verflechtungen zwischen dem Psychologischen und dem Geistigen. Was wir denken, wirkt sich auf unsere Seele und unseren spirituellen Zustand aus und hat oft Auswirkungen auf unseren inneren Frieden und inneres Wohlbefinden.
Dennoch ist beides NICHT dasselbe. Es ist durchaus möglich, Gott ungeheuer nahe zu sein, sogar in der Heiligkeit zu wachsen, und trotzdem von einer psychischen Krankheit geplagt zu werden. Woher wissen wir also den Unterschied?
Hier können ein christlicher Seelsorger oder Therapeut und ein geistlicher Begleiter sehr hilfreich sein. Es ist schwer, eine psychische Krankheit selbst zu diagnostizieren – in den meisten Fällen ist es nötig, dass ein christlicher Fachmann Ihre Probleme anschaut, um die Wurzeln zu erkennen. Um die zugrunde liegenden Probleme anzugehen, müssen psychische Probleme häufig durch eine Kombination aus psychologischer und spiritueller Behandlung behandelt werden.
Hilfe zu suchen, ist kein Zeichen von mangelndem Glauben! Würden wir eine körperliche Krankheit auf diese Weise behandeln?
Würde man jemandem, der an Krebs leidet, sagen, dass er „nicht mit genügend Glauben um Heilung gebetet hat“? Oder würden wir jemandem, der eine größere Operation benötigt, sagen, dass der Besuch eines Arztes ein Mangel an Glauben wäre? Das Gegenteil ist der Fall. Gott wirkt seine Heilung oft durch die Hände von Ärzten und Krankenschwestern. Das gilt für psychische Krankheiten genauso wie für körperliche Krankheiten.
Psychische Krankheiten können durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden – biochemisches Ungleichgewicht, Stress oder Trauma, ungesunde Denkmuster … Unser Glaube erkennt an, dass Gott uns oft durch die psychologischen Wissenschaften heilen will! Neben der Suche nach Hilfe empfehle ich jedoch drei Dinge, die zur Heilung beitragen können.
1. Sakramentales Leben und Gebet
Psychische Erkrankungen können das Beten erschweren, aber wir müssen durchhalten. Ein Großteil des Gebets besteht darin, einfach da zu sein! Der heilige Johannes vom Kreuz hielt in seinem geistlichen Tagebuch fest, was ihm während des Gebets widerfuhr. Jahrelang schrieb er jeden Tag nur ein Wort auf: „Nada“ (Nichts). Er war fähig, die Höhen der Heiligkeit zu erreichen, auch wenn in seinem Gebet nichts „passierte“! Es zeigt tatsächlich tieferen Glauben, wenn wir dem Gebet trotz Trockenheit und Leere treu sind, denn es bedeutet, dass wir wirklich glauben, da wir in Übereinstimmung mit dem handeln, was wir wissen (Gott ist real und er ist hier, also bete ich – auch wenn ich nichts fühle).
Natürlich sind die Beichte und die Eucharistie auch eine große Hilfe für unser geistiges Leben. Die Beichte hilft, uns von Schuld und Scham zu befreien, und die Eucharistie ist eine kraftvolle Begegnung mit der Liebe Gottes. Wie Mutter Teresa einmal sagte: „Das Kreuz erinnert mich daran, wie sehr Gott mich damals geliebt hat; die Eucharistie erinnert mich daran, wie sehr Gott mich jetzt liebt.“
2. Die Kraft der Verheißungen Gottes
Wir können unser negatives Denken durch die positiven Verheißungen Gottes verändern. Wann immer wir uns wertlos fühlen, müssen wir uns daran erinnern, dass „er uns vor der Erschaffung der Welt in ihm erwählt hat.“ (Epheser 1:4) Wenn wir das Gefühl haben, dass das Leben uns niederdrückt, denken wir daran, dass „denen, die Gott lieben, alles zum Guten gereicht.“ (Römer 8:28) Wenn wir uns allein fühlen, denken wir daran, dass er uns niemals verlässt. (Hebräer 13:5) Wenn wir das Gefühl haben, dass das Leben keinen Sinn hat, denken wir daran, dass unser Leben dazu da ist, Gott zu verherrlichen (Jesaja 43:6-7), damit wir uns für immer an ihm erfreuen können. (Matthäus 22:37-38)
Wenn wir unser Leben auf den Wahrheiten unseres Glaubens aufbauen, haben wir ein Gegenmittel gegen die Lügen, die unseren Geist so oft in psychische Krankheiten verstricken.
3. Werke der Barmherzigkeit
Werke der Barmherzigkeit zu üben, kann unsere geistige Gesundheit stärken. Oftmals können wir mit Depressionen, Ängsten oder traumatischen Erfahrungen in uns selbst gefangen sein. Ehrenamtliches Engagement hilft uns, aus dieser Einsamkeit herauszukommen. Die Wissenschaft hat nachgewiesen, dass Gutes für andere zu tun, Dopamin und Endorphine freisetzt, chemische Stoffe, die zu einem Gefühl des Wohlbefindens führen. Das gibt uns Sinn und Zweck und verbindet uns mit anderen, wodurch Stress abgebaut wird und wir Freude empfinden. Außerdem erfüllt es uns auch mit Dankbarkeit, wenn wir uns für Bedürftige einsetzen, denn es macht uns Gottes Segnungen bewusst.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Probleme mit der psychischen Gesundheit nicht unbedingt ein Zeichen für fehlenden Glauben sind. Sei also ermutigt, einen christlichen Therapeuten aufzusuchen, um herauszufinden, wie du sowohl deine geistliche als auch psychische Gesundheit verbessern kannst. Denke aber daran, dass der Glaube dir auch Werkzeuge an die Hand gibt, um etwas für die psychische Gesundheit zu tun. Und selbst, wenn der Kampf weitergeht, solltest Du wissen, dass du deine Leiden dem Herrn als Opfer darbringen kannst, was ihm ein Geschenk der Liebe ist und dich heiligt!
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Pater Jerzy Popieluszko war am 19. Oktober 1984 auf dem Weg zurück nach Warschau, nachdem er die Messe gehalten hatte. Drei Sicherheitsbeamte hielten das Auto an, nahmen ihm die Autoschlüssel ab und zerrten ihn heraus. Die Beamten schlugen ihn brutal zusammen, sperrten ihn in den Kofferraum und rasten mit ihm davon. Der Fahrer rannte zur örtlichen Kirche, um die Behörden über den Vorfall zu informieren. Währenddessen begann Jerzy zu schreien und schaffte es fast, den Kofferraum zu öffnen. Als die Männer die Gefahr erkannten, hielten sie sofort an, um den Kofferraum zu schließen, aber Jerzy entkam und rannte in den Wald. Sie verfolgten ihn und fingen ihn schließlich wieder ein. Dann fuhren sie zum Stausee an der Weichsel, wo Jerzy sicher gefesselt wurde. Man stopfte ihm Kleider in den Mund und klebte sie ihm in die Nase. Nachdem sie seine Beine an einen Sack mit Steinen gebunden hatten, warfen sie ihn in den Stausee. Dies war bereits der zweite Versuch innerhalb von sechs Tagen, ihn zu töten.
Dieser polnische Priester war am 28. Mai 1972 geweiht worden, mitten im kommunistischen Regime. Auf seinem ersten Messbild waren die denkwürdigen Worte zu lesen: „Gott schickt mich, damit ich das Evangelium verkünde und die Wunden der schmerzenden Herzen heile.“ Und sein priesterliches Leben war tatsächlich ein Zeugnis für diese Worte.
Er setzte sich für die Unterdrückten ein und hielt Predigten, in denen er die bestehenden schmerzhaften politischen Situationen durch das Prisma des Evangeliums interpretierte, und wurde bald zu einem der Hauptziele der kommunistischen Regierung. Immer wieder kam es zu Verhören, falschen Anschuldigungen und Verhaftungen, doch selbst in seiner letzten Predigt rief er dazu auf, „dafür zu beten, dass wir frei sind von Angst, Einschüchterung und vor allem von Rachedurst und Gewalt“. Und damit ging er tapfer und ohne Furcht und Zorn in sein Martyrium!
Zehn Tage nach dem Vorfall, am 29. Oktober 1984, wurde seine kaum noch erkennbare Leiche aus dem Fluss geborgen. Am 2. November, als der junge Kämpfer endlich zur Ruhe gebettet wurde, kamen rund 800 000 Menschen, um ihm Lebewohl zu sagen. 2010 wurde er im Beisein seiner 100-jährigen Mutter feierlich seliggesprochen – als „ein Priester, der auf die von Gott empfangenen Zeichen geantwortet hat und über Jahre hinweg für sein Martyrium gereift ist.“
Möge dieser Märtyrer, der den Katholizismus in seinem Heimatland fest verankert hat, uns inspirieren, für das Reich Gottes zu brennen, nicht nur im Tod, sondern auch im Leben.
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Einer meiner Lieblingsorte auf der Welt ist die große Kathedrale von Chartres, die etwa eine Zugstunde südlich von Paris liegt. Für mich ist sie der schönste Ausdruck der gotischen Architektur, und die Gotik ist für mich wiederum die Architektur mit der größten religiösen Anziehungskraft. Als ich vor vielen Jahren in Paris promovierte, fuhr ich so oft wie möglich nach Chartres, und jedes Mal, wenn ich mich dem Gebäude näherte, tat ich das nicht als Tourist, sondern als Suchender, der am Ende einer Pilgerreise steht.
Die Kathedrale von Chartres ist natürlich berühmt für ihre unübertroffen schöne Glasmalerei, aber sie besitzt auch Hunderte von exquisiten Skulpturen biblischer Gestalten. In der Nordvorhalle der Kathedrale befindet sich eine Statue, die ich besonders schätze. Es handelt sich um eine Darstellung von Johannes dem Täufer, die ihn als abgemagerte Figur zeigt (schließlich erzählt die Bibel, dass er Heuschrecken und wilden Honig aß), die ein Bild des Lammes Gottes hält. Am auffälligsten an dieser Skulptur ist jedoch das Gesicht des Täufers. Sein Gesichtsausdruck verrät eine Sehnsucht, ein Verlangen, einen Blick auf etwas, das er nicht hat, aber will. Einige der Heiligen, die die Kathedrale von Chartres umgeben, scheinen selig und bereits im Besitz des großen Gutes zu sein, nach dem sie sich sehnten. Aber nicht Johannes der Täufer. Er sehnt sich, schmachtet und hungert noch.
Und das macht ihn zum Adventsheiligen schlechthin. Diese heilige Zeit erinnert natürlich an das Kommen (adventus) Jesu in der Geschichte, aber sie nimmt auch die Ankunft des Herrn auf dem Höhepunkt des Zeitalters vorweg, wenn Christus, wie der heilige Paulus sagt, „alles in allem“ ist (1 Korinther 15:28). Diese Erfüllung ist natürlich noch nicht eingetreten, denn die Welt wird immer noch von Kriegen, Hungersnöten, Überschwemmungen, Erdbeben und Pandemien heimgesucht. Und unser Leben ist immer noch von Depressionen, Versagen, Sünde und vereitelten Plänen geprägt. All dies spricht nicht gegen die Tatsache, dass Gottes Schöpfung gut ist, aber es bestätigt die Ahnung, dass dieses Leben, wie das Salve Regina es ausdrückt, ein „Tal der Tränen“ ist. Wir alle tragen also den Ausdruck des Johannes des Täufers von Chartres: die Sehnsucht nach einem fehlenden Gut.
Darf ich uns allen, die wir in diesen Wochen den Advent begehen, einige Übungen vorschlagen? Zunächst sollten wir unser Gebetsleben vertiefen. Wie uns Johannes von Damaskus vor langer Zeit sagte, bedeutet beten „den Geist und das Herz zu Gott zu erheben“. Es geht darum, Gott bewusst wahrzunehmen, für ihn da zu sein. Auch wenn wir dabei einen gequälten Gesichtsausdruck tragen, sollten wir unsere Sehnsucht nach Gott zum Vorschein kommen lassen. C. S.Lewis sagte uns, dass die Sehnsucht des Herzens nach Gott – und dies ist ein echtes Leiden – zu Recht als „Freude“ bezeichnet wird. Das Gebet ist in gewisser Weise die Kultivierung genau dieser erhabenen Form der Freude. Eine der besten Möglichkeiten, diese Form der geistlichen Aufmerksamkeit zu üben, besteht darin, eine ununterbrochene Stunde oder halbe Stunde in der Gegenwart des Allerheiligsten Sakraments zu verbringen.
Ein zweiter Adventsvorschlag lautet: Tragen Sie die Welt mit Leichtigkeit. Der Grund, warum wir geistliche Angst empfinden, liegt darin, dass die tiefste Sehnsucht unseres Herzens nicht durch ein rein weltliches Gut erfüllt werden kann. Wir schauen auf etwas, das jenseits unseres Wissens und unserer Fähigkeiten liegt, gerade weil wir bewusst oder unbewusst erkennen, dass die hungrige Seele durch kein Maß an Wertschätzung, Reichtum, Macht oder Vergnügung zufriedengestellt werden kann. Die Erlangung eines dieser Güter führt zu einer momentanen Glückseligkeit, gefolgt von einer Enttäuschung. Aber diese Wahrheit darf uns nicht deprimieren; sie sollte uns vielmehr dazu zwingen, die geistige Haltung einzunehmen, die die spirituellen Meister „Losgelöstheit“ nennen. Das bedeutet, Reichtum zu genießen und ihn dann loszulassen; Macht für das Gute zu nutzen, aber nicht an ihr zu hängen; Ehre anzunehmen, aber sich keinen Deut darum zu scheren. Es geht darum, die Haltung einzunehmen, die der Heilige Ignatius von Loyola „Gleichgültigkeit“ nennt. Die Adventszeit ist eine privilegierte Zeit, um diese Tugend zu üben.
Ein dritter und letzter Vorschlag ist folgender: Wir sollten uns einem der körperlichen Werke der Barmherzigkeit widmen. Diese Handlungen – den Hungrigen zu speisen, dem Durstigen zu trinken zu geben, den Nackten zu kleiden, den Gefangenen zu besuchen usw. – sind konkrete Taten der Liebe. Für religiöse Menschen ist es leicht, abstrakt von Liebe zu sprechen, aber zu lieben bedeutet, das Wohl des anderen zu wollen. Es ist also etwas Dichtes, Reales, Besonderes, etwas, das sich auch zeigt. Und der Himmel – die höchste Freude, nach der wir uns sehnen – ist nichts anderes als die Liebe im vollsten Sinne des Wortes, die Liebe ohne Grenzen. Thomas von Aquin sagt, dass im Himmel der Glaube aufhört (da wir Gott von Angesicht zu Angesicht sehen werden) und die Hoffnung verschwindet (da wir erreicht haben werden, was wir erhofft haben), dass aber die Liebe bleibt (da der Himmel Liebe ist). Wenn wir also jemanden hier unten lieben, und sei es auf die einfachste Art und Weise, nehmen wir unsere Rückkehr in die Heimat vorweg, wir wecken unsere Sehnsucht nach dem Himmel.
Wenn wir uns also in den geistlichen Raum Johannes des Täufers begeben, wenn wir in die Adventszeit eintreten, sollten wir beten, wir sollten loslassen und wir sollten Werke der Barmherzigkeit tun.
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Das Leben kann voller unerwarteter Wendungen sein, aber es gibt Hoffnung …
Vor mehr als fünfundfünfzig Jahren klopfte es um diese Jahreszeit an der Haustür unserer Familie. Wir rechneten mit niemandem. Meine Mutter öffnete und fand Freunde und Kollegen vor, die beladen waren mit Kartons mit Lebensmitteln und Spielzeug für Weihnachten. Es war ein schwieriges Jahr für unsere Familie gewesen. Mein Vater wurde in jenem Frühjahr gelähmt, meine Mutter musste die Familie unterstützen, und das Geld war knapp. Diese Leute aber strahlten Freude und Glück aus bei der Aussicht, unser Weihnachten ein wenig fröhlicher und die Last meiner Eltern leichter zu machen. Diese Erinnerung hat sich tief in mein Gedächtnis eingebrannt. Diese Erfahrung von unerwarteter Not, verwirrendem Kummer, katastrophalem Verlust und wunderbarer Unterstützung hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich geworden bin.
Es ist schwer zu verstehen, warum etwas in unserem Leben geschieht. Von Christen wird erwartet, dass sie glauben und akzeptieren, dass Gott uns durch die Freuden und Sorgen des Lebens hindurch wirklich liebt und für uns sorgt. Die christliche Redewendung „Opfere es auf“ wird heutzutage vielleicht nur noch selten ausgesprochen, aber als ich aufwuchs, war es laut und deutlich zu hören. Meine Familie lebte diese Realität jeden Tag in unserem Haus.
Nichts Besonderes
„Herr, du bist unser Vater. Wir sind der Ton und du bist unser Töpfer, wir alle sind das Werk deiner Hände.“ (Jesaja 64:7)
Stellen Sie sich einen Moment lang den Klumpen Ton vor, der ich bin. Der Meistertöpfer sieht in diesem Klumpen Lehm das Potenzial, eine Tochter und ein Instrument für seine Zwecke zu sein. Für das ungeschulte Auge ist es vielleicht nur eine Kaffeetasse oder ein Zahnbürstenhalter, aber für den Allmächtigen hat dieser Klumpen einen unbeschreiblichen Zweck in seinem Plan, sowohl in der Geschichte als auch in der Ewigkeit. Das Dilemma besteht darin, dass der Klumpen am Anfang nichts Besonderes ist und für das Werk, zu dem er berufen wird, einzigartig umgestaltet werden muss.
Der Töpfer ist uneingeschränkt tätig und absichtsvoll. Er ist zielgerichtet, gründlich und erfinderisch. Er kennt die Handlung, die Charaktere und die Situationen, in die er sein Meisterwerk einfügen wird, um seinen Willen zu tun. Er kennt die Umstände, die sie für dieses Werk richtig formen und vorbereiten werden. Nichts ist zu klein oder zu unbedeutend für ihre Ausbildung.
Jenes Mädchen mag sich fragen, warum ihr Vater so viel leiden musste, warum sie so schnell erwachsen werden musste und warum ihre Zukunft ihr sowohl hervorragende als auch unerträgliche Herausforderungen bieten würde. Sie vergoss Tränen, als sie auf Kinder wartete, die erst spät kamen, und lernte so, sich mehr auf Gott zu verlassen und ihre Erwartungen seiner allmächtigen Fürsorge zu überlassen.
Die Prüfungen halfen ihr, ihre rauen Stellen abzuschleifen, und lehrten sie, sich der Formung durch den Meister zu unterwerfen. Jedes Detail ist wichtig, jede Begegnung entspricht seinen Absichten und seinem Willen. Jede Drehung der Töpferscheibe sowie die sanfte Führung durch die Hände des Meisters gaben ihr das, was sie brauchte, um vollkommen zu werden. Möglichkeiten zum Wachsen wurden vorbereitet, ebenso wie Menschen, die ihr auf dem Weg helfen sollten. Gnade floss, als der himmlische Töpfer alles in Bewegung setzte.
Getestet und erprobt
Ich blicke zurück und erkenne die Realität in meinem Leben. Gott sorgte für mich, rüstete mich aus und begleitete mich in jeder Lage und Situation. Es ist erstaunlich zu erkennen, wie aufmerksam er auf dem ganzen Weg war. Einige der schmerzhaftesten Erfahrungen in meinem Leben waren am Ende die nützlichsten. Das Feuer des Brennofens härtet und verfeinert den Gegenstand und stärkt ihn für seinen Zweck.
Die Töpferware kann auch leichter zerbrechen, wenn sie herunterfällt. Dies ist nicht das Ende, sondern ein neuer Anfang und ein neuer Zweck in Gottes Wirtschaft. Ähnlich wie „kintsugi“, die japanische Kunst der Reparatur zerbrochener Töpferwaren mit in Lack gemischten Edelmetallen, kann Gott uns durch die Zerbrechlichkeit des Lebens neu machen. Ich wachse weiter und bin immer wieder neu gemacht worden. Keine der harten Lektionen war unbedeutend oder brachte Unglück. Vielmehr haben sie dazu beigetragen, dass ich mich zu einer Tochter entwickelt habe, die sich auf Gott verlässt – im Vertrauen auf ihn und in der bedingungslosen Hingabe. Ja, Herr, du formst und gestaltest mich weiter, verfeinerst mein Herz und erfrischst meine Seele.
Danke, Vater, dass du diesen Klumpen Ton nicht jedes Mal aufgibst, wenn ich schreie: „Hör auf, ich kann nicht mehr.“ Du hast mich geformt und gekannt, mich erprobt und geprüft und für würdig befunden.
Nimm dir doch heute einmal Zeit, darüber nachzudenken, wie der Töpfer dich geformt, vorbereitet und ausgerüstet hat, um sein gutes Werk in dir und zu seiner Ehre zu tun. Es ist wahrhaftig etwas Wunderbares, das man betrachten sollte.
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Das Erwachsensein macht manchmal Angst, aber mit der richtigen Gesellschaft kann man lernen, in Gnade und Stärke zu gedeihen.
Jesus schätzte Freundschaft und wählte zwölf Männer aus, die eng mit ihm zusammenarbeiten und von ihm lernen sollten. Natürlich gab es auch weibliche Freunde. Erinnern wir uns an die Schwestern Maria und Martha oder an Maria Magdalena. Die Tatsache, dass die Evangelien diese Freundschaften erwähnen, zeigt, dass die Menschen, die unser Leben prägen, sehr wichtig sind.
Jesus nannte seine Jünger sogar Freunde! „Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe.“ (Johannes 15:15) Es ist eine Ehre und ein Privileg, sein Freund genannt zu werden! Genauso wichtig ist es für uns zu erkennen, dass es eine Ehre ist, jemandes Freund zu sein. Es ist eine ernst zu nehmende Rolle. Jesus erinnert uns daran: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Matthäus 25:40) Unsere Anwesenheit oder unser Fehlen hat Auswirkungen auf andere. Unser Handeln, unsere Unterstützung und unsere Gebete können das Leben eines anderen Menschen stark beeinflussen. Es ist eine Rolle, mit der wir verantwortungsbewusst umgehen müssen wie mit jeder anderen Rolle, die uns anvertraut wurde.
Ein Geschenk par Excellence
Im Erwachsenenalter beklagen sich viele über das Fehlen von Freundschaften oder die Schwierigkeit, Freunde zu finden. Der Schmerz eines Herzens, das sich nach lieben Freunden sehnt, ist sehr real. Freundschaft ist ein Geschenk – ein Geschenk, um das man unbedingt beten sollte.
Eine echte christliche Freundschaft hat einen sehr tiefen Einfluss auf das Leben eines Menschen. Deshalb ist es wichtig, die Menschen, denen man diesen Titel anvertraut, sorgfältig auszuwählen. Ein Freund, der nicht dieselben Werte teilt, kann tatsächlich vielleicht ein Feind sein. Sprüche 27:17 erinnert uns daran: „Eisen wird an Eisen geschliffen; so schleift einer den Charakter des andern.“ Das Leben der Heiligen ist eine ständige Ermutigung, da uns häufig begegnet, dass ein Heiliger mit einem anderen befreundet ist. Der heilige Franziskus und die heilige Klara werden oft als Freunde beschrieben, die in ihrer Zielsetzung und Spiritualität zusammenarbeiteten und das Leben des jeweils anderen bereicherten. Das Gleiche gilt für die heilige Teresa von Avila und den heiligen Johannes vom Kreuz. Der heilige Johannes Paul II. und Mutter Teresa sind Vorbilder einer Freundschaft im 20. Jahrhundert. Wahre Freunde werden uns anspornen, die beste Version von uns selbst zu werden.
Geführt vom Glauben
Ich schreibe einen großen Teil meines Wachstums und meiner Lebenserfolge der Tatsache zu, dass ich von den richtigen Freunden umgeben bin. Die Menschen, die mir am nächsten stehen, haben einen klaren geistlichen Blick. Sie haben mich stets zur rechten Zeit ermutigt, und ich weiß, dass sie immer für Gebetsunterstützung zur Verfügung stehen, sei es, dass sie in ihrer eigenen Zeit für mich eintreten oder alles stehen und liegen lassen, um mit mir zu beten.
Ein Freund, der sich auf Christus konzentriert, weiß oft, wann man Gebete braucht. Ich habe eine Freundin, die spürt, in welchem Bereich meines Lebens ich Gebet brauche. Sie teilt mir oft mit, was der Heilige Geist ihr im Gebet gesagt hat. Die Gespräche mit ihr sind immer ermutigend und sie geben mir Kraft und Bestätigung. Ich kann mich an zahlreiche Gelegenheiten erinnern, bei denen mir eine Freundin genau zur rechten Zeit einen Bibelvers oder ein Wort des Heiligen Geistes geschickt hat, das genau zu mir passte. Bei ganz vielen Gelegenheiten erhielt ich eine Handynachricht von einem Freund, der mir mitteilte, dass er sich veranlasst fühlte, für mich zu beten. Meistens geschieht dies, wenn ich gerade vor großen Lebensentscheidungen stehe oder einen großen inneren Kampf zu bestehen habe.
Es gab eine Zeit, in der ich mich in meinem Leben sehr festgefahren fühlte; es schien, dass ich keinerlei Fortschritte machte. Ein lieber Freund schickte mir ein Wort, in dem er mir mitteilte, dass er glaubte, Gott tue hinter den Kulissen etwas ganz Besonderes in meinem Leben. Ich spürte die Kraft, weiterzumachen, und erkannte, dass Gott etwas vorhatte, auch wenn ich mich entmutigt fühlte. Einige Tage später begannen sich die Dinge zu erfüllen – Wünsche, für die ich jahrelang gebetet hatte, begannen sich in meinem Leben zu manifestieren.
Ein wahrer Freund wird bereit sein, mit dir zu beten und für dich Fürsprache einzulegen, während du deine Kämpfe austrägst. Er wird die Siege Gottes in deinem Leben feiern und sich mehr um dein geistliches Wohlergehen kümmern als um alle anderen Aspekte deines Lebens. Aber denke daran, dass es auch Zeiten gibt, in denen du einen Freund explizit wissen lassen musst, dass du Gebet brauchst.
Ich weiß, dass mein Leben ganz anders aussehen würde, wenn ich nicht meine Freunde hätte, die im Einklang mit dem Heiligen Geist stehen. Mit anderen auf dem gleichen Weg der Hingabe an Christus zu gehen, hat klare Vorteile. Eine gemeinsame Vision, die auf das ewige Leben und die Heiligkeit in diesem Leben abzielt, ist in einer Freundschaft sehr wertvoll. Ich habe die Ehre, Freunden dabei zu helfen, ihre Kreuze im Leben zu tragen, sowie auch ihre Freuden zu teilen und mit ihnen gemeinsam Gott zu preisen.
Bereichere dein Leben
Befindest du dich in einer Lebensphase, in der du dich nach mehr Freunden sehnst? Bete, dass du ihnen begegnest! Halte die Augen offen für die unerwarteten Begegnungen in deinem Leben. Wenn du in einer Lebensphase bist, in der du zwar Freunde hast, mit denen der Kontakt aber etwas eingeschlafen ist, beginne damit, einem Freund, an den du in letzter Zeit gedacht hast, eine Nachricht zu schicken oder ihn anzurufen.
Öffne dein Herz für die Freundschaft. Zu viele Freundschaften sind verwelkt oder hatten nie die Chance, zur vollen Blüte zu gelangen, weil eine oder beide Parteien zu beschäftigt waren. Freundschaft erfordert, wie jede andere Beziehung auch, Opfer. Sie wird zu jeder Jahreszeit anders aussehen. Dennoch ist sie ein enormer Segen und ein Geschenk Gottes. Der Aufbau und die Pflege von Freundschaften sind eine Investition. Dauerhafte Freundschaften können unser Leben so sehr bereichern und aufwerten. Schätzen wir das Geschenk eines guten Freundes, und schätzen wir den Titel “Freund“ sehr, wenn er uns verliehen wird!
Jesus, bitte hilf uns, anderen wahre und treue Freunde zu sein. Schicke uns wahre Freunde, mit denen wir beständig auf Dich zugehen können. Amen!
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Haben Sie sich je gefragt, warum Weihnachten uns so tief berührt? Es ist das Fest, das Jung und Alt zusammenbringt, ähnlich der biblischen Begegnung zwischen Maria und Elisabeth. Diese beiden Frauen, jede in einem anderen Lebensabschnitt, doch vereint durch ihren Glauben, erinnern uns daran, dass Weihnachten mehr ist als nur ein Fest der Geschenke und des Schmückens. Es ist ein Fest des Glaubens, das Brücken zwischen den Generationen baut.
Stellen Sie sich das Bild vor: Maria, jung und erfüllt von göttlichem Versprechen, besucht ihre ältere Verwandte Elisabeth, die gegen alle Wahrscheinlichkeit ein Kind erwartet. Als sie sich treffen, ist es nicht nur eine Begegnung zwischen zwei Frauen, sondern ein Zusammenfliessen von Glaubensgeschichten, die durch Gottes Wirken miteinander verbunden sind. „Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.“, ruft Elisabeth aus (Lk 1:42). Dieser Austausch ist ein lebendiges Bild der weihnachtlichen Botschaft – Gott wirkt durch alle Generationen.
Dieses weihnachtliche Bildwort leitet uns durch den Advent und fordert uns heraus, die Bedeutung dieser Zeit neu zu bewerten. Wie Elisabeth und Maria, deren Glaube Berge versetzte, sind auch wir aufgerufen, über den Tellerrand unserer eigenen Generation zu blicken und den Reichtum in den Erfahrungen der anderen zu entdecken.
Wie oft sitzen wir zur Weihnachtszeit beieinander, teilen Geschichten, Lieder und Gebete, die von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden? Diese Traditionen sind nicht nur Bräuche, sondern auch Glaubenszeugnisse, die uns wie ein festlich geschmücktes Band durch die Zeiten verbinden. Sie laden uns ein, innezuhalten und das Wunder zu betrachten, das sich in der stillen Heiligkeit der Weihnachtsnacht ereignet hat – ein Wunder, das so alt wie die Zeit und doch immer wieder neu ist.
Doch dieses Band des Glaubens wird nur dann stark bleiben, wenn wir es pflegen. Wie Maria und Elisabeth müssen wir bereit sein, uns auf den Weg zu machen, uns einander zuzuwenden und unser Herz für die unerwarteten Wunder zu öffnen, die Gott für uns bereithält. Die Geschichte ihrer Begegnung ermutigt uns, aktiv den Austausch zwischen Jung und Alt zu suchen und gemeinsam das Fest der Geburt Christi zu feiern.
Und so frage ich Sie in dieser Adventszeit: Wie können Sie Brücken bauen zwischen den Generationen in Ihrer Familie, Ihrer Gemeinde, Ihrem Umfeld? Sind Sie bereit, wie Maria, mutig den ersten Schritt zu tun und wie Elisabeth mit offenen Armen zu empfangen, was Gott Ihnen schenken möchte?
Lassen Sie uns in dieser Weihnachtszeit das Geschenk der Gemeinschaft neu schätzen lernen und erkennen, dass in jedem von uns – jung oder alt – der Geist der Weihnacht lebendig ist. Möge unser Glauben so leuchtend sein wie die Sterne der Heiligen Nacht und uns anleiten, die Liebe Christi in jeder Begegnung zu verkünden.
So wird Weihnachten mehr als ein Fest: Es wird eine Zeit der Erneuerung und der Hoffnung, in der wir, gestärkt durch unseren Glauben und die Gemeinschaft der Heiligen, das Wunder der Menschwerdung Gottes immer wieder neu erleben dürfen.
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Frage – Ich spüre die Gegenwart Gottes nicht, wenn ich bete. Mache ich irgendwelche Fortschritte im geistlichen Leben, wenn ich mich ihm nicht nahe fühle?
Antwort – Wenn Sie Schwierigkeiten haben, Gottes Gegenwart in Ihrem Gebetsleben zu spüren, sind Sie in guter Gesellschaft! Die meisten der großen Heiligen haben eine Zeit der Trockenheit durchgemacht. Mutter Teresa, zum Beispiel, hat 35 Jahre lang seine Gegenwart nicht gespürt. Als der Heilige Johannes vom Kreuz jahrelang jeden Tag in seinem Tagebuch festhielt, welche geistlichen Einsichten oder Eingebungen er im Gebet erhielt, schrieb er ein Wort: „Nada“ („Nichts“). Die Heilige Therese von Lisieux schrieb dies über ihre Dunkelheit: „Meine Freude besteht darin, dass ich hier auf Erden aller Freude beraubt bin. Jesus führt mich nicht offen; ich sehe und höre ihn nicht.“
Der Heilige Ignatius von Loyola nannte diese Erfahrung „Trostlosigkeit“ – wenn wir das Gefühl haben, dass Gott weit weg ist, wenn sich unsere Gebete hohl anfühlen und an der Decke abprallen. Wir empfinden keine Freude am geistlichen Leben, und jede geistliche Aktivität fühlt sich an wie eine lästige Pflicht und ein mühsames Bergaufgehen. Das ist ein häufiges Gefühl im geistlichen Leben.
Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass Trostlosigkeit nicht mit Depression gleichzusetzen ist. Depression ist eine psychische Krankheit, die sich auf alle Bereiche des Lebens auswirkt. Die Verzweiflung wirkt sich besonders auf das geistliche Leben aus – eine Person, die eine Verzweiflung durchmacht, genießt ihr Leben im Großen und Ganzen (Und die Dinge könnten sehr gut laufen!), hat aber nur im geistlichen Leben zu kämpfen. Manchmal kommt beides zusammen, und manche Menschen erleben Trostlosigkeit, während sie andere Arten von Leiden erfahren, aber sie sind unterschiedlich und nicht dasselbe.
Warum kommt es zur Trostlosigkeit? Trostlosigkeit kann eine von zwei Ursachen haben. Manchmal wird Trostlosigkeit durch uneingestandene Sünde verursacht. Wenn wir uns von Gott abgewandt haben und uns das vielleicht nicht eingestehen, kann Gott uns das Gefühl seiner Gegenwart entziehen, um uns zu ihm zurückzuholen. Wenn er abwesend ist, sehnen wir uns vielleicht mehr nach ihm! In vielen Fällen wird die Trostlosigkeit jedoch nicht durch die Sünde verursacht, sondern ist eine Einladung Gottes, ihm reiner zu folgen. Er nimmt die geistliche Süßigkeit weg, so dass wir ihn allein suchen und nicht nur gute Gefühle. Sie trägt dazu bei, unsere Liebe zu Gott zu läutern, so dass wir ihn um seiner selbst willen lieben.
Was tun wir in einer Zeit der Trostlosigkeit? Zunächst sollten wir unser eigenes Leben überprüfen, um zu sehen, ob wir eine verborgene Sünde bereuen müssen. Wenn das nicht der Fall ist, müssen wir im Gebet, im Aufopfern und mit unseren guten Vorsätzen weitermachen! Man sollte nie aufgeben zu beten, besonders wenn es schwierig ist. Es könnte jedoch hilfreich sein, unser Gebetsleben abwechslungsreich zu gestalten – wenn wir täglich den Rosenkranz beten, sollten wir vielleicht stattdessen zur Anbetung gehen oder die Heilige Schrift lesen. Ich habe festgestellt, dass eine Vielzahl unterschiedlicher Gebetspraktiken Gott viele Möglichkeiten bietet, in mein Leben zu sprechen und zu wirken.
Aber die gute Nachricht ist, dass Glaube nicht aus Gefühlen besteht! Unabhängig davon, was wir in unserer Beziehung zu Gott „fühlen“, ist es wichtiger, auf dem zu stehen, was er offenbart hat. Auch wenn wir eine Distanz spüren, erinnern wir uns an sein Versprechen: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Matthäus 28:20) Wenn es uns schwerfällt, uns zum Beten oder zum Üben von Tugenden zu motivieren, halten wir uns an seine Verheißung: „Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.“ (1 Korinther 2:9) Wenn wir aufgrund von Leiden, die uns widerfahren sind, Schwierigkeiten haben, Gottes Gegenwart zu finden, erinnern wir uns an seine Verheißung: „Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt.“ (Römer 8:28) Unser Glaube muss sich auf etwas Tieferes stützen als darauf, ob wir seine Gegenwart spüren oder nicht.
Umgekehrt ist das Gefühl der Nähe zu Gott nicht immer eine Garantie dafür, dass wir in seiner Gunst stehen. Nur weil wir „fühlen“, dass eine Entscheidung richtig ist, ist sie noch lange nicht richtig, wenn sie gegen Gottes Gesetz verstößt, das er durch die Heilige Schrift und die Kirche offenbart hat. Unsere Gefühle sind nicht dasselbe wie unser Glaube!
Trostlosigkeit ist ein Kampf für jeden Heiligen und Sünder auf seinem Weg durch das geistliche Leben. Der Schlüssel zum Fortschritt liegt nicht in den Gefühlen, sondern in der Beharrlichkeit des Gebets in den Wüsten, bis wir das verheißende Land der bleibenden Gegenwart Gottes erreichen!
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Von Kindesbeinen an wurde mir als Katholikin beigebracht, dass Vergebung einer der wichtigsten Werte des Christentums ist, und doch fällt es mir immer wieder schwer, sie zu praktizieren. Der Kampf zu vergeben, wurde für mich bald zu einer Last, als ich begann, mich darauf zu konzentrieren. Während einer Beichte verwies mich der Priester auf die Vergebung Christi: „Er hat Ihnen nicht nur vergeben, sondern er hat für Ihre Erlösung gebetet.“ Jesus sagte: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Dieses Gebet Jesu offenbart ein oft vernachlässigtes Teilstück. Es macht deutlich, dass der Blick Jesu nicht auf den Schmerz oder die Grausamkeit der Soldaten gerichtet war, sondern auf ihr Unwissen der Wahrheit.
Jesus wählte dieses Teilstück aus, um für sie einzutreten. Mir dämmerte die Botschaft, dass meine Vergebung daraus wachsen muss, dass ich den unbekannten Teilstücken der anderen Person und sogar mir selbst Raum gebe. Ich fühle mich jetzt leichter und freudiger, weil ich mich bisher ausschließlich mit den bekannten Faktoren beschäftigt habe – dem Schmerz, den andere verursacht haben, mit den Worten, die sie gesprochen haben, und mit der Zerrissenheit von Herzen und Beziehungen. Jesus hat die Pforten der Vergebung für mich bereits weit geöffnet, ich muss nur noch den Weg beschreiten, die unerkannten Teilstücke in mir und in den anderen demütig anzuerkennen.
Das Bewusstsein dieser unerkannten Fragmente verleiht dem eine zusätzliche Bedeutung – denn Jesus fordert uns auf, eine Extrameile zu gehen. Mir wurde klar, dass Vergebung eine Reise ist, die vom Akt der Vergebung bis zur ehrlichen Fürbitte reicht. Dieser Moment, in dem ich die zusätzliche Meile gehe, indem ich für das Wohl derer bete, die mich verletzt haben – ist mein persönlicher Weg durch Getsemani. Und das ist meine völlige Hingabe an seinen Willen. Er hat jeden liebevoll in die Ewigkeit gerufen, und wer bin ich, dass ich mit meinem Ego und meinem Groll ein Hindernis verursache? Wenn wir unsere Herzen für unerkannte Teilstücke öffnen, werden unsere Beziehungen zueinander wiederhergestellt und wir gelangen zu einer tieferen Beziehung zu Gott, die uns und anderen Zugang zu reichhaltigen Früchten des Friedens und seiner Freiheit gibt.
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Einsamkeit ist weltweit heute ganz normal, aber nicht für diese Familie! Denn es ist möglich, immer in Verbindung zu bleiben.
Ich bin seit kurzem ein „Empty Nester“. Alle meine fünf Kinder leben Stunden voneinander entfernt, was dazu führt, dass Familientreffen selten sind. Dies ist eine der bittersüßen Konsequenzen, seine Kinder erfolgreich in die Welt entlassen zu haben: Sie können manchmal nämlich ziemlich weit wegfliegen.
Letztes Weihnachten hatte unsere ganze Familie die glückliche Gelegenheit, sich gegenseitig zu besuchen. Am Ende dieser drei fröhlichen Tage, als es Zeit war, sich zu verabschieden, hörte ich, wie ein Kind zu einem Geschwisterkind sagte: „Wir sehen uns in der Eucharistie.“
Das ist der Weg. Auf diese Weise bleiben wir einander nahe. Wir klammern uns an die Eucharistie. Und Jesus hält uns zusammen.
Natürlich vermissen wir einander und wünschten, wir hätten mehr Zeit zusammen. Aber Gott hat uns dazu berufen, in verschiedenen Bereichen zu arbeiten und mit der gemeinsamen Zeit, die uns gegeben ist, zufrieden zu sein. Also gehen wir zwischen den Besuchen und Telefonaten zur Messe und bleiben so miteinander verbunden.
Fühlen Sie sich einsam?
Die Teilnahme am heiligen Messopfer ermöglicht es uns, in eine Realität einzutreten, die nicht durch Raum und Zeit begrenzt ist. Es ist das Heraustreten aus dieser Welt in einen heiligen Raum, in dem der Himmel die Erde wirklich berührt und wir mit der gesamten Familie Gottes vereint sind – mit denen, die hier auf Erden und im Himmel anbeten.
Durch die Teilnahme an der heiligen Kommunion erfahren wir, dass wir wirklich nicht allein sind. Eines der letzten Worte Jesu an seine Jünger war: „Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Matthäus 28:20) Die Eucharistie ist das unermessliche Geschenk seiner ständigen Gegenwart bei uns.
Natürlich vermissen wir geliebte Menschen, die nicht mehr bei uns sind, und manchmal kann der Schmerz darüber sehr groß sein. Doch in diesen Momenten müssen wir uns einfach an die Eucharistie klammern. An besonders einsamen Tagen bemühe ich mich, etwas früher zur Messe zu gehen und etwas länger zu verweilen, um für jeden meiner Lieben Fürbitte zu halten und den Trost zu erfahren, dass ich nicht alleine, sondern dem Herzen Jesu nahe bin. Ich bete, dass die Herzen meiner Lieben auch nahe am Herzen Jesu sind, damit wir zusammen sein können. Denn Jesus hat es versprochen: „Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen.“ (Johannes 12:32)
Unglaublich nah
Eine meiner Lieblingszeilen während des Eucharistischen Hochgebetes in der Messe ist: „Wir bitten dich: Schenke uns Anteil an Christi Leib und Blut und lass uns eins werden durch den Heiligen Geist.“
Gott sammelt, was einst verstreut war, und zieht uns in den Leib Christi hinein. Der Heilige Geist hat in der Messe die Aufgabe, uns in besonderer Weise zu vereinen. Wir brauchen unbedingt Gottes Hilfe, um in wahrer Gemeinschaft mit anderen zu sein.
Haben du dich schon einmal mit jemandem in einem Raum befunden und trotzdem das Gefühl gehabt, eine Million Kilometer von ihm entfernt zu sein? Auch das Gegenteil davon kann es geben: Auch wenn wir meilenweit voneinander entfernt sind, können wir uns anderen unglaublich nahe fühlen.
Ultimative Realität
Letztes Jahr fühlte ich mich meiner Großmutter bei ihrer Beerdigungsmesse besonders nahe. Es war sehr tröstlich. Ich hatte das Gefühl, dass sie direkt bei uns war, besonders während des Eucharistischen Hochgebets und der Heiligen Kommunion. Meine Großmutter hatte eine starke Verehrung für die Eucharistie und bemühte sich, so lange sie körperlich dazu in der Lage war, täglich die Messe zu besuchen. Ich war so dankbar für diese Zeit der Vertrautheit mit ihr und werde sie immer in Ehren halten. Das erinnert mich an einen anderen Teil des Eucharistischen Hochgebets:
„Gedenke unserer Brüder und Schwestern, die entschlafen sind in der Hoffnung, dass sie auferstehen. Nimm sie und alle, die in deiner Gnade aus dieser Welt geschieden sind, in dein Reich auf, wo sie dich schauen von Angesicht zu Angesicht. Vater, erbarme dich über uns alle, damit uns das ewige Leben zuteil wird in der Gemeinschaft mit der seligen Jungfrau und Gottesmutter Maria, mit deinen Aposteln und mit allen, die bei dir Gnade gefunden haben von Anbeginn der Welt, dass wir dich loben und preisen durch deinen Sohn Jesus Christus.“
Während der Messe oder der eucharistischen Anbetung sind wir in der Realpräsenz unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus. Wir sind auch mit den Heiligen und Engeln im Himmel verbunden. Eines Tages werden wir diese Realität mit eigenen Augen sehen. Für den Moment aber schauen wir noch mit den Augen des Glaubens.
Lasst uns nicht entmutigen, wenn wir uns einsam fühlen oder einen geliebten Menschen vermissen! Das liebende und barmherzige Herz Jesu schlägt ständig für uns und sehnt sich danach, dass wir Zeit mit ihm in der Eucharistie verbringen. Hier finden wir unseren Frieden. Hier wird unser Herz genährt. Legen wir uns wie der Apostel Johannes friedlich an die liebende Brust Jesu und beten wir, dass viele andere den Weg zu seinem heiligen eucharistischen Herzen finden. Dann werden wir wirklich zusammen sein.
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Die Wege des Herrn sind sehr verschieden. Inge Judith kontaktierte er per Facebook. Und er hatte eine folgenschwere Nachricht für sie: dass er sie in den Heilungs- und Befreiungsdienst rief.
Es war im Jahr 2020, als ich – während der Zeit der Pandemie – wieder den Kontakt zu meinem ehemaligen Pfarrer aufnahm. Wir hatten einander aus den Augen verloren. Dieser unterbreitete mir einen eigenartigen Vorschlag: Ich sollte mir doch einen Facebook-Account zulegen. Ich war ziemlich irritiert. Denn ich wusste, dass er ein Mann des Gebetes war und nicht viel von Facebook hielt. Bisher hatte ich mich den sozialen Medien stets erfolgreich verweigert. Mir war daher sofort klar, dass dies eine Aufforderung von Gott sein musste. Einer Aufforderung Gottes kann man gehorchen oder nicht. Ich entschied mich für den Gehorsam.
Einladung nach Pakistan
Ich versuchte immer, auf die Stimme Gottes in meinem Leben zu hören, und wusste, dass die Dinge, die ich erlebte, nicht einfach zufällig passierten. Aber was sollte ich nun bei Facebook? Noch etwas planlos richtete ich mir ein Konto ein und begann schließlich, in englischer Sprache über das Wort Gottes zu reden, und stellte diese Videos online. Die ersten Reaktionen waren ziemlich deprimierend: Meine Bekannten und Facebook-„Freunde“ machten sich über mein miserables Englisch lustig. Doch weil mich der Herr bestärkte, dass ich am richtigen Weg war, gab ich nicht auf und machte weiter. Ein bisschen Spott schadete mir ja nicht – im Gegenteil: er half mir, demütiger zu werden.
Wenige Wochen später fand ich eine Nachricht in meinem Mail-Account. Sie kam von einem Pfingstpastor aus Lahore in Pakistan. Er hatte meine Facebook-Videos gesehen und meinte, dass ich die Heilungsgabe hätte. Deshalb lud er mich in sein Land ein, damit ich für die Mitglieder seiner Gemeinde betete. Ich war überrascht. Daher zögerte ich und wollte abwarten und beten, ob diese Anfrage wirklich vom Herrn kam. Ein paar Wochen später schrieb mir ein weiterer Pfingstpastor, wiederum aus Pakistan, diesmal aus einer anderen Stadt. Auch er meinte, dass ich die Heilungsgabe hätte, und lud mich in seine Gemeinde ein. Weitere Einladungen sollten folgen. Sie kamen von Lutheranern, Methodisten, Pfingstlern und anderen Denominationen. Die meisten waren aus Pakistan, wo ich noch nie zuvor gewesen war, einige jedoch auch aus Dubai, Indien und Singapur. Sogar eine Einladung aus Uganda und eine aus Brasilien waren dabei. Keiner kannte die jeweils anderen und ich forderte diese Pastoren auch nicht dazu auf, mich zu kontaktieren oder einzuladen. Aber alle sahen in mir, was ich bislang nicht bemerkt hatte: dass Gott durch mich Menschen heilen und befreien wollte.
Mein Gott führt mich
Völlig abwegig erschien es mir nicht, dass Gott mich ausgerechnet nach Pakistan zu führen schien. Einige Jahre zuvor hatte ich in einem ganzwöchigen Seminar in Deutschland einen indischen Laienmissionar übersetzt. Er rief in seinem Vortrag dazu auf, für Gott verfügbar zu sein. Schließlich forderte er uns dazu auf, sich mit Handzeichen vor Gott zu dieser Verfügbarkeit zu bekennen, und rief fragend in den Raum: „Und selbst wenn dich Gott in gefährliche Länder wie Afghanistan, Pakistan, Irak … beruft – bist du bereit zu gehen?“ Während ich noch übersetzte, schnellte auch meine Hand schon nach oben. Ich hatte eine Sehnsucht, noch mehr von Gott gebraucht zu werden.
Also flog ich im August 2021 – gegen den erbitterten Widerstand meiner Familie und einiger Freunde – schließlich doch zum ersten Mal nach Pakistan. Ich bereitete mich auf meine Aufgabe mit vielen Stunden eucharistischer Anbetung vor. In Raiwind verbrachte ich zwei Wochen in einer baptistischen Gemeinde, um „zu predigen und zu heilen“. Bei meinen Predigten versuchte ich, mich nicht vorzubereiten, sondern ganz vom Herrn leiten zu lassen. Das war am Anfang eine echte Herausforderung: Es ist schon schwer genug, sich in der eigenen Sprache bei einer Predigt ganz von Gott führen zu lassen; in einer fremden Sprache aber war es eine besondere Prüfung meines Gottvertrauens. Doch Gott schenkte mir stets ein frisches Wort direkt in die Herzen der Menschen, die sich mit ihren unterschiedlichen Problemen genau angesprochen fühlten.
Im ersten Heilungsgottesdienst mit etwa 200 Teilnehmern erschien eine Muslimin. Der Pastor erklärte mir, dass sie besessen sei und er schon mehrmals für sie gebetet hatte. Ich spürte eine große Erwartungshaltung. Wenn sie nur gewusst hätten, wie schwach und hilflos ich mich gerade fühlte! Ich betete für die Frau um Befreiung. Als ich fertig war, stand sie sichtlich verändert wieder auf. Sie war frei und rief immer wieder voller Dankbarkeit: „Jesus ist der Herr!“
In einem weiteren Heilungsgottesdienst war ein Mann mit einem tennisballgroßen Geschwür auf seinem Bauch anwesend, den ich aber nicht weiter beachtet hatte. Ein paar Tage später, im Sonntagsgottesdienst, gab er dann Zeugnis und erzählte begeistert, wie er auf mein Gebet hin geheilt worden sei. Zu unserem Erstaunen konnten wir sehen, dass sein Geschwür tatsächlich verschwunden war!
Mein Gott tut Wunder
Seitdem fuhr ich noch einige weitere Male nach Pakistan. Wo immer ich hinkam, erbat ich den Segen des Ortspriesters, besuchte die Heilige Messe, stärkte mich durch das Rosenkranzgebet und private Bibellektüre – und durfte die großen Wunder sehen, die Gott tat. Ich erlebte Heilungen und Befreiungen und sah Männer tanzen, die der Name Jesu von Bindungen freigesetzt hatte. Einmal besuchte ich eine bettlägerige Frau, die auch an Depression litt. Durch die Einnahme verschiedener Medikamente war ihr Denken richtig vernebelt und ihre Sprache verlangsamt. Man hatte ihr ein Blutgerinnsel entfernt, doch hatte sie noch ein zweites, von dem man befürchtete, dass es tödlich sein könnte. Nachdem ich für sie gebetet hatte, sprudelten die Gedanken, die sie gequält hatten, aus ihr heraus. Während sie noch redete, veränderte sich ihr Gesicht, und dieser „Nebel“ wich allmählich aus ihrem Denken. Schließlich reagierte und redete sie vernünftig und zusammenhängend. Ein paar Tage später ließ sie uns mitteilen, dass bei einem neuen Check beim Arzt auch das Blutgerinnsel nicht mehr nachweisbar gewesen war.
Ein anderes Mal, als ich mich kurz vor einem Heilungsgottesdienst im Haus des Gemeindepastors ausruhte, hörte ich Geschrei. Der Herr sagte zu mir: „Renn schnell hinaus. Du musst den Geist des Blutvergießens austreiben.“ Auf der Straße hatte es ein Gerangel zwischen zwei muslimischen Brüdern gegeben, die mit Besteck und verschiedenen Waffen aufeinander losgegangen waren. Mir war klar, dass ich zu ihnen ins Haus musste. Weil das Wort einer Frau hier jedoch kaum etwas gelten würde, bat ich zwei Pastoren, mich zu begleiten. Im Haus fanden wir den einen der beiden Brüder vollkommen fertig auf dem Bett. Ich kniete mich vor ihn hin und fragte, ob ich für ihn beten dürfe. Er war offensichtlich betrunken und immer noch sehr wütend, aber er stimmte zu. Zunächst gebot ich dem alkoholischen Gift in seinem Körper unwirksam zu werden, und wir sahen, wie der junge Mann mit einem Schlag nüchtern war. Dann betete ich um Befreiung vom Geist des Blutvergießens. Daraufhin begann er zu manifestieren, sprach in drei verschiedenen Stimmlagen und offenbarte, wo er Türen für die Macht des Bösen geöffnet hatte. Schließlich gebot ich all dem alten und tiefen Schmerz in ihm, vollständig zu weichen. Plötzlich begann er heftig zu weinen. Als danach sein Bruder ins Zimmer kam, kniete er vor ihm nieder, küsste ihm die Hände und bat ihn um Verzeihung. Unter Tränen versöhnten sich die beiden Brüder.
Mein Gott ist allmächtig – auch im Lockdown
Ein Bibelvers ist während der Pandemie an mir Fleisch geworden: „Mit dir erstürme ich Wälle, mit meinem Gott überspringe ich Mauern. Vollkommen ist Gottes Weg …“ (Psalm 18:30) Als die Welt durch Covid-19 „heruntergefahren“ wurde, ließ Gott meinen Heilungs- und Befreiungsdienst raketenartig hochschnellen. Als die Welt sagte: „Nichts geht mehr!“, rief Gott mir zu „Alles ist möglich, dem der glaubt. Nichts wird dir unmöglich sein.“ (Markus 9:23; Matthäus 17:20) Als Österreich von Lockdown zu Lockdown stolperte, lud mich Gott ein: „Flieg mit mir nach Pakistan. – Folge mir nach!“ (Matthäus 4:19)
Mein Gott ist mächtig. Und mein Gott ist treu. Und mein Gott ist es wert, IHM zu dienen alle Tage meines Lebens.
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