- Neueste Artikel
Frage – Ich spüre die Gegenwart Gottes nicht, wenn ich bete. Mache ich irgendwelche Fortschritte im geistlichen Leben, wenn ich mich ihm nicht nahe fühle?
Antwort – Wenn Sie Schwierigkeiten haben, Gottes Gegenwart in Ihrem Gebetsleben zu spüren, sind Sie in guter Gesellschaft! Die meisten der großen Heiligen haben eine Zeit der Trockenheit durchgemacht. Mutter Teresa, zum Beispiel, hat 35 Jahre lang seine Gegenwart nicht gespürt. Als der Heilige Johannes vom Kreuz jahrelang jeden Tag in seinem Tagebuch festhielt, welche geistlichen Einsichten oder Eingebungen er im Gebet erhielt, schrieb er ein Wort: „Nada“ („Nichts“). Die Heilige Therese von Lisieux schrieb dies über ihre Dunkelheit: „Meine Freude besteht darin, dass ich hier auf Erden aller Freude beraubt bin. Jesus führt mich nicht offen; ich sehe und höre ihn nicht.“
Der Heilige Ignatius von Loyola nannte diese Erfahrung „Trostlosigkeit“ – wenn wir das Gefühl haben, dass Gott weit weg ist, wenn sich unsere Gebete hohl anfühlen und an der Decke abprallen. Wir empfinden keine Freude am geistlichen Leben, und jede geistliche Aktivität fühlt sich an wie eine lästige Pflicht und ein mühsames Bergaufgehen. Das ist ein häufiges Gefühl im geistlichen Leben.
Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass Trostlosigkeit nicht mit Depression gleichzusetzen ist. Depression ist eine psychische Krankheit, die sich auf alle Bereiche des Lebens auswirkt. Die Verzweiflung wirkt sich besonders auf das geistliche Leben aus – eine Person, die eine Verzweiflung durchmacht, genießt ihr Leben im Großen und Ganzen (Und die Dinge könnten sehr gut laufen!), hat aber nur im geistlichen Leben zu kämpfen. Manchmal kommt beides zusammen, und manche Menschen erleben Trostlosigkeit, während sie andere Arten von Leiden erfahren, aber sie sind unterschiedlich und nicht dasselbe.
Warum kommt es zur Trostlosigkeit? Trostlosigkeit kann eine von zwei Ursachen haben. Manchmal wird Trostlosigkeit durch uneingestandene Sünde verursacht. Wenn wir uns von Gott abgewandt haben und uns das vielleicht nicht eingestehen, kann Gott uns das Gefühl seiner Gegenwart entziehen, um uns zu ihm zurückzuholen. Wenn er abwesend ist, sehnen wir uns vielleicht mehr nach ihm! In vielen Fällen wird die Trostlosigkeit jedoch nicht durch die Sünde verursacht, sondern ist eine Einladung Gottes, ihm reiner zu folgen. Er nimmt die geistliche Süßigkeit weg, so dass wir ihn allein suchen und nicht nur gute Gefühle. Sie trägt dazu bei, unsere Liebe zu Gott zu läutern, so dass wir ihn um seiner selbst willen lieben.
Was tun wir in einer Zeit der Trostlosigkeit? Zunächst sollten wir unser eigenes Leben überprüfen, um zu sehen, ob wir eine verborgene Sünde bereuen müssen. Wenn das nicht der Fall ist, müssen wir im Gebet, im Aufopfern und mit unseren guten Vorsätzen weitermachen! Man sollte nie aufgeben zu beten, besonders wenn es schwierig ist. Es könnte jedoch hilfreich sein, unser Gebetsleben abwechslungsreich zu gestalten – wenn wir täglich den Rosenkranz beten, sollten wir vielleicht stattdessen zur Anbetung gehen oder die Heilige Schrift lesen. Ich habe festgestellt, dass eine Vielzahl unterschiedlicher Gebetspraktiken Gott viele Möglichkeiten bietet, in mein Leben zu sprechen und zu wirken.
Aber die gute Nachricht ist, dass Glaube nicht aus Gefühlen besteht! Unabhängig davon, was wir in unserer Beziehung zu Gott „fühlen“, ist es wichtiger, auf dem zu stehen, was er offenbart hat. Auch wenn wir eine Distanz spüren, erinnern wir uns an sein Versprechen: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Matthäus 28:20) Wenn es uns schwerfällt, uns zum Beten oder zum Üben von Tugenden zu motivieren, halten wir uns an seine Verheißung: „Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.“ (1 Korinther 2:9) Wenn wir aufgrund von Leiden, die uns widerfahren sind, Schwierigkeiten haben, Gottes Gegenwart zu finden, erinnern wir uns an seine Verheißung: „Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt.“ (Römer 8:28) Unser Glaube muss sich auf etwas Tieferes stützen als darauf, ob wir seine Gegenwart spüren oder nicht.
Umgekehrt ist das Gefühl der Nähe zu Gott nicht immer eine Garantie dafür, dass wir in seiner Gunst stehen. Nur weil wir „fühlen“, dass eine Entscheidung richtig ist, ist sie noch lange nicht richtig, wenn sie gegen Gottes Gesetz verstößt, das er durch die Heilige Schrift und die Kirche offenbart hat. Unsere Gefühle sind nicht dasselbe wie unser Glaube!
Trostlosigkeit ist ein Kampf für jeden Heiligen und Sünder auf seinem Weg durch das geistliche Leben. Der Schlüssel zum Fortschritt liegt nicht in den Gefühlen, sondern in der Beharrlichkeit des Gebets in den Wüsten, bis wir das verheißende Land der bleibenden Gegenwart Gottes erreichen!
'Von Kindesbeinen an wurde mir als Katholikin beigebracht, dass Vergebung einer der wichtigsten Werte des Christentums ist, und doch fällt es mir immer wieder schwer, sie zu praktizieren. Der Kampf zu vergeben, wurde für mich bald zu einer Last, als ich begann, mich darauf zu konzentrieren. Während einer Beichte verwies mich der Priester auf die Vergebung Christi: „Er hat Ihnen nicht nur vergeben, sondern er hat für Ihre Erlösung gebetet.“ Jesus sagte: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Dieses Gebet Jesu offenbart ein oft vernachlässigtes Teilstück. Es macht deutlich, dass der Blick Jesu nicht auf den Schmerz oder die Grausamkeit der Soldaten gerichtet war, sondern auf ihr Unwissen der Wahrheit.
Jesus wählte dieses Teilstück aus, um für sie einzutreten. Mir dämmerte die Botschaft, dass meine Vergebung daraus wachsen muss, dass ich den unbekannten Teilstücken der anderen Person und sogar mir selbst Raum gebe. Ich fühle mich jetzt leichter und freudiger, weil ich mich bisher ausschließlich mit den bekannten Faktoren beschäftigt habe – dem Schmerz, den andere verursacht haben, mit den Worten, die sie gesprochen haben, und mit der Zerrissenheit von Herzen und Beziehungen. Jesus hat die Pforten der Vergebung für mich bereits weit geöffnet, ich muss nur noch den Weg beschreiten, die unerkannten Teilstücke in mir und in den anderen demütig anzuerkennen.
Das Bewusstsein dieser unerkannten Fragmente verleiht dem eine zusätzliche Bedeutung – denn Jesus fordert uns auf, eine Extrameile zu gehen. Mir wurde klar, dass Vergebung eine Reise ist, die vom Akt der Vergebung bis zur ehrlichen Fürbitte reicht. Dieser Moment, in dem ich die zusätzliche Meile gehe, indem ich für das Wohl derer bete, die mich verletzt haben – ist mein persönlicher Weg durch Getsemani. Und das ist meine völlige Hingabe an seinen Willen. Er hat jeden liebevoll in die Ewigkeit gerufen, und wer bin ich, dass ich mit meinem Ego und meinem Groll ein Hindernis verursache? Wenn wir unsere Herzen für unerkannte Teilstücke öffnen, werden unsere Beziehungen zueinander wiederhergestellt und wir gelangen zu einer tieferen Beziehung zu Gott, die uns und anderen Zugang zu reichhaltigen Früchten des Friedens und seiner Freiheit gibt.
'Einsamkeit ist weltweit heute ganz normal, aber nicht für diese Familie! Denn es ist möglich, immer in Verbindung zu bleiben.
Ich bin seit kurzem ein „Empty Nester“. Alle meine fünf Kinder leben Stunden voneinander entfernt, was dazu führt, dass Familientreffen selten sind. Dies ist eine der bittersüßen Konsequenzen, seine Kinder erfolgreich in die Welt entlassen zu haben: Sie können manchmal nämlich ziemlich weit wegfliegen.
Letztes Weihnachten hatte unsere ganze Familie die glückliche Gelegenheit, sich gegenseitig zu besuchen. Am Ende dieser drei fröhlichen Tage, als es Zeit war, sich zu verabschieden, hörte ich, wie ein Kind zu einem Geschwisterkind sagte: „Wir sehen uns in der Eucharistie.“
Das ist der Weg. Auf diese Weise bleiben wir einander nahe. Wir klammern uns an die Eucharistie. Und Jesus hält uns zusammen.
Natürlich vermissen wir einander und wünschten, wir hätten mehr Zeit zusammen. Aber Gott hat uns dazu berufen, in verschiedenen Bereichen zu arbeiten und mit der gemeinsamen Zeit, die uns gegeben ist, zufrieden zu sein. Also gehen wir zwischen den Besuchen und Telefonaten zur Messe und bleiben so miteinander verbunden.
Fühlen Sie sich einsam?
Die Teilnahme am heiligen Messopfer ermöglicht es uns, in eine Realität einzutreten, die nicht durch Raum und Zeit begrenzt ist. Es ist das Heraustreten aus dieser Welt in einen heiligen Raum, in dem der Himmel die Erde wirklich berührt und wir mit der gesamten Familie Gottes vereint sind – mit denen, die hier auf Erden und im Himmel anbeten.
Durch die Teilnahme an der heiligen Kommunion erfahren wir, dass wir wirklich nicht allein sind. Eines der letzten Worte Jesu an seine Jünger war: „Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Matthäus 28:20) Die Eucharistie ist das unermessliche Geschenk seiner ständigen Gegenwart bei uns.
Natürlich vermissen wir geliebte Menschen, die nicht mehr bei uns sind, und manchmal kann der Schmerz darüber sehr groß sein. Doch in diesen Momenten müssen wir uns einfach an die Eucharistie klammern. An besonders einsamen Tagen bemühe ich mich, etwas früher zur Messe zu gehen und etwas länger zu verweilen, um für jeden meiner Lieben Fürbitte zu halten und den Trost zu erfahren, dass ich nicht alleine, sondern dem Herzen Jesu nahe bin. Ich bete, dass die Herzen meiner Lieben auch nahe am Herzen Jesu sind, damit wir zusammen sein können. Denn Jesus hat es versprochen: „Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen.“ (Johannes 12:32)
Unglaublich nah
Eine meiner Lieblingszeilen während des Eucharistischen Hochgebetes in der Messe ist: „Wir bitten dich: Schenke uns Anteil an Christi Leib und Blut und lass uns eins werden durch den Heiligen Geist.“
Gott sammelt, was einst verstreut war, und zieht uns in den Leib Christi hinein. Der Heilige Geist hat in der Messe die Aufgabe, uns in besonderer Weise zu vereinen. Wir brauchen unbedingt Gottes Hilfe, um in wahrer Gemeinschaft mit anderen zu sein.
Haben du dich schon einmal mit jemandem in einem Raum befunden und trotzdem das Gefühl gehabt, eine Million Kilometer von ihm entfernt zu sein? Auch das Gegenteil davon kann es geben: Auch wenn wir meilenweit voneinander entfernt sind, können wir uns anderen unglaublich nahe fühlen.
Ultimative Realität
Letztes Jahr fühlte ich mich meiner Großmutter bei ihrer Beerdigungsmesse besonders nahe. Es war sehr tröstlich. Ich hatte das Gefühl, dass sie direkt bei uns war, besonders während des Eucharistischen Hochgebets und der Heiligen Kommunion. Meine Großmutter hatte eine starke Verehrung für die Eucharistie und bemühte sich, so lange sie körperlich dazu in der Lage war, täglich die Messe zu besuchen. Ich war so dankbar für diese Zeit der Vertrautheit mit ihr und werde sie immer in Ehren halten. Das erinnert mich an einen anderen Teil des Eucharistischen Hochgebets:
„Gedenke unserer Brüder und Schwestern, die entschlafen sind in der Hoffnung, dass sie auferstehen. Nimm sie und alle, die in deiner Gnade aus dieser Welt geschieden sind, in dein Reich auf, wo sie dich schauen von Angesicht zu Angesicht. Vater, erbarme dich über uns alle, damit uns das ewige Leben zuteil wird in der Gemeinschaft mit der seligen Jungfrau und Gottesmutter Maria, mit deinen Aposteln und mit allen, die bei dir Gnade gefunden haben von Anbeginn der Welt, dass wir dich loben und preisen durch deinen Sohn Jesus Christus.“
Während der Messe oder der eucharistischen Anbetung sind wir in der Realpräsenz unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus. Wir sind auch mit den Heiligen und Engeln im Himmel verbunden. Eines Tages werden wir diese Realität mit eigenen Augen sehen. Für den Moment aber schauen wir noch mit den Augen des Glaubens.
Lasst uns nicht entmutigen, wenn wir uns einsam fühlen oder einen geliebten Menschen vermissen! Das liebende und barmherzige Herz Jesu schlägt ständig für uns und sehnt sich danach, dass wir Zeit mit ihm in der Eucharistie verbringen. Hier finden wir unseren Frieden. Hier wird unser Herz genährt. Legen wir uns wie der Apostel Johannes friedlich an die liebende Brust Jesu und beten wir, dass viele andere den Weg zu seinem heiligen eucharistischen Herzen finden. Dann werden wir wirklich zusammen sein.
'Die Wege des Herrn sind sehr verschieden. Inge Judith kontaktierte er per Facebook. Und er hatte eine folgenschwere Nachricht für sie: dass er sie in den Heilungs- und Befreiungsdienst rief.
Es war im Jahr 2020, als ich – während der Zeit der Pandemie – wieder den Kontakt zu meinem ehemaligen Pfarrer aufnahm. Wir hatten einander aus den Augen verloren. Dieser unterbreitete mir einen eigenartigen Vorschlag: Ich sollte mir doch einen Facebook-Account zulegen. Ich war ziemlich irritiert. Denn ich wusste, dass er ein Mann des Gebetes war und nicht viel von Facebook hielt. Bisher hatte ich mich den sozialen Medien stets erfolgreich verweigert. Mir war daher sofort klar, dass dies eine Aufforderung von Gott sein musste. Einer Aufforderung Gottes kann man gehorchen oder nicht. Ich entschied mich für den Gehorsam.
Einladung nach Pakistan
Ich versuchte immer, auf die Stimme Gottes in meinem Leben zu hören, und wusste, dass die Dinge, die ich erlebte, nicht einfach zufällig passierten. Aber was sollte ich nun bei Facebook? Noch etwas planlos richtete ich mir ein Konto ein und begann schließlich, in englischer Sprache über das Wort Gottes zu reden, und stellte diese Videos online. Die ersten Reaktionen waren ziemlich deprimierend: Meine Bekannten und Facebook-„Freunde“ machten sich über mein miserables Englisch lustig. Doch weil mich der Herr bestärkte, dass ich am richtigen Weg war, gab ich nicht auf und machte weiter. Ein bisschen Spott schadete mir ja nicht – im Gegenteil: er half mir, demütiger zu werden.
Wenige Wochen später fand ich eine Nachricht in meinem Mail-Account. Sie kam von einem Pfingstpastor aus Lahore in Pakistan. Er hatte meine Facebook-Videos gesehen und meinte, dass ich die Heilungsgabe hätte. Deshalb lud er mich in sein Land ein, damit ich für die Mitglieder seiner Gemeinde betete. Ich war überrascht. Daher zögerte ich und wollte abwarten und beten, ob diese Anfrage wirklich vom Herrn kam. Ein paar Wochen später schrieb mir ein weiterer Pfingstpastor, wiederum aus Pakistan, diesmal aus einer anderen Stadt. Auch er meinte, dass ich die Heilungsgabe hätte, und lud mich in seine Gemeinde ein. Weitere Einladungen sollten folgen. Sie kamen von Lutheranern, Methodisten, Pfingstlern und anderen Denominationen. Die meisten waren aus Pakistan, wo ich noch nie zuvor gewesen war, einige jedoch auch aus Dubai, Indien und Singapur. Sogar eine Einladung aus Uganda und eine aus Brasilien waren dabei. Keiner kannte die jeweils anderen und ich forderte diese Pastoren auch nicht dazu auf, mich zu kontaktieren oder einzuladen. Aber alle sahen in mir, was ich bislang nicht bemerkt hatte: dass Gott durch mich Menschen heilen und befreien wollte.
Mein Gott führt mich
Völlig abwegig erschien es mir nicht, dass Gott mich ausgerechnet nach Pakistan zu führen schien. Einige Jahre zuvor hatte ich in einem ganzwöchigen Seminar in Deutschland einen indischen Laienmissionar übersetzt. Er rief in seinem Vortrag dazu auf, für Gott verfügbar zu sein. Schließlich forderte er uns dazu auf, sich mit Handzeichen vor Gott zu dieser Verfügbarkeit zu bekennen, und rief fragend in den Raum: „Und selbst wenn dich Gott in gefährliche Länder wie Afghanistan, Pakistan, Irak … beruft – bist du bereit zu gehen?“ Während ich noch übersetzte, schnellte auch meine Hand schon nach oben. Ich hatte eine Sehnsucht, noch mehr von Gott gebraucht zu werden.
Also flog ich im August 2021 – gegen den erbitterten Widerstand meiner Familie und einiger Freunde – schließlich doch zum ersten Mal nach Pakistan. Ich bereitete mich auf meine Aufgabe mit vielen Stunden eucharistischer Anbetung vor. In Raiwind verbrachte ich zwei Wochen in einer baptistischen Gemeinde, um „zu predigen und zu heilen“. Bei meinen Predigten versuchte ich, mich nicht vorzubereiten, sondern ganz vom Herrn leiten zu lassen. Das war am Anfang eine echte Herausforderung: Es ist schon schwer genug, sich in der eigenen Sprache bei einer Predigt ganz von Gott führen zu lassen; in einer fremden Sprache aber war es eine besondere Prüfung meines Gottvertrauens. Doch Gott schenkte mir stets ein frisches Wort direkt in die Herzen der Menschen, die sich mit ihren unterschiedlichen Problemen genau angesprochen fühlten.
Im ersten Heilungsgottesdienst mit etwa 200 Teilnehmern erschien eine Muslimin. Der Pastor erklärte mir, dass sie besessen sei und er schon mehrmals für sie gebetet hatte. Ich spürte eine große Erwartungshaltung. Wenn sie nur gewusst hätten, wie schwach und hilflos ich mich gerade fühlte! Ich betete für die Frau um Befreiung. Als ich fertig war, stand sie sichtlich verändert wieder auf. Sie war frei und rief immer wieder voller Dankbarkeit: „Jesus ist der Herr!“
In einem weiteren Heilungsgottesdienst war ein Mann mit einem tennisballgroßen Geschwür auf seinem Bauch anwesend, den ich aber nicht weiter beachtet hatte. Ein paar Tage später, im Sonntagsgottesdienst, gab er dann Zeugnis und erzählte begeistert, wie er auf mein Gebet hin geheilt worden sei. Zu unserem Erstaunen konnten wir sehen, dass sein Geschwür tatsächlich verschwunden war!
Mein Gott tut Wunder
Seitdem fuhr ich noch einige weitere Male nach Pakistan. Wo immer ich hinkam, erbat ich den Segen des Ortspriesters, besuchte die Heilige Messe, stärkte mich durch das Rosenkranzgebet und private Bibellektüre – und durfte die großen Wunder sehen, die Gott tat. Ich erlebte Heilungen und Befreiungen und sah Männer tanzen, die der Name Jesu von Bindungen freigesetzt hatte. Einmal besuchte ich eine bettlägerige Frau, die auch an Depression litt. Durch die Einnahme verschiedener Medikamente war ihr Denken richtig vernebelt und ihre Sprache verlangsamt. Man hatte ihr ein Blutgerinnsel entfernt, doch hatte sie noch ein zweites, von dem man befürchtete, dass es tödlich sein könnte. Nachdem ich für sie gebetet hatte, sprudelten die Gedanken, die sie gequält hatten, aus ihr heraus. Während sie noch redete, veränderte sich ihr Gesicht, und dieser „Nebel“ wich allmählich aus ihrem Denken. Schließlich reagierte und redete sie vernünftig und zusammenhängend. Ein paar Tage später ließ sie uns mitteilen, dass bei einem neuen Check beim Arzt auch das Blutgerinnsel nicht mehr nachweisbar gewesen war.
Ein anderes Mal, als ich mich kurz vor einem Heilungsgottesdienst im Haus des Gemeindepastors ausruhte, hörte ich Geschrei. Der Herr sagte zu mir: „Renn schnell hinaus. Du musst den Geist des Blutvergießens austreiben.“ Auf der Straße hatte es ein Gerangel zwischen zwei muslimischen Brüdern gegeben, die mit Besteck und verschiedenen Waffen aufeinander losgegangen waren. Mir war klar, dass ich zu ihnen ins Haus musste. Weil das Wort einer Frau hier jedoch kaum etwas gelten würde, bat ich zwei Pastoren, mich zu begleiten. Im Haus fanden wir den einen der beiden Brüder vollkommen fertig auf dem Bett. Ich kniete mich vor ihn hin und fragte, ob ich für ihn beten dürfe. Er war offensichtlich betrunken und immer noch sehr wütend, aber er stimmte zu. Zunächst gebot ich dem alkoholischen Gift in seinem Körper unwirksam zu werden, und wir sahen, wie der junge Mann mit einem Schlag nüchtern war. Dann betete ich um Befreiung vom Geist des Blutvergießens. Daraufhin begann er zu manifestieren, sprach in drei verschiedenen Stimmlagen und offenbarte, wo er Türen für die Macht des Bösen geöffnet hatte. Schließlich gebot ich all dem alten und tiefen Schmerz in ihm, vollständig zu weichen. Plötzlich begann er heftig zu weinen. Als danach sein Bruder ins Zimmer kam, kniete er vor ihm nieder, küsste ihm die Hände und bat ihn um Verzeihung. Unter Tränen versöhnten sich die beiden Brüder.
Mein Gott ist allmächtig – auch im Lockdown
Ein Bibelvers ist während der Pandemie an mir Fleisch geworden: „Mit dir erstürme ich Wälle, mit meinem Gott überspringe ich Mauern. Vollkommen ist Gottes Weg …“ (Psalm 18:30) Als die Welt durch Covid-19 „heruntergefahren“ wurde, ließ Gott meinen Heilungs- und Befreiungsdienst raketenartig hochschnellen. Als die Welt sagte: „Nichts geht mehr!“, rief Gott mir zu „Alles ist möglich, dem der glaubt. Nichts wird dir unmöglich sein.“ (Markus 9:23; Matthäus 17:20) Als Österreich von Lockdown zu Lockdown stolperte, lud mich Gott ein: „Flieg mit mir nach Pakistan. – Folge mir nach!“ (Matthäus 4:19)
Mein Gott ist mächtig. Und mein Gott ist treu. Und mein Gott ist es wert, IHM zu dienen alle Tage meines Lebens.
'In einer kalten Kindheitsnacht brachte mir mein Vater bei, wie man ein Feuer neu entfacht …
Ein frischer Herbstabend, der Duft von Rauch, der aus einem oft benutzten Schornstein aufsteigt, die Farben des Herbstlaubs oder sogar der Tonfall einer Stimme – alle diese scheinbar völlig unbedeutenden Einzelheiten wecken oft die lebhafte Erinnerung an einen längst vergangenen Moment.
Doch warum haben wir solche Erinnerungen? Dienen sie dazu, früher gemachte Fehler zu vergessen? Hat Gott uns die Erinnerung gegeben, damit wir auch im Dezember Rosen haben? Oder geht es vielleicht um noch etwas viel Tiefgründigeres? Sind sie vielleicht Anlässe zum Verweilen, Nachdenken, Beten und Reflektieren?
‘Warme’ Liebe
Als ich neun, vielleicht zehn Jahre alt war, kamen meine Familie und ich in einer ungewöhnlich kalten Herbstnacht nach Hause. Meine Mutter forderte meinen Vater sofort auf, das Feuer wieder zu entfachen. Da dies eine meiner Lieblingsbeschäftigungen war, schaute ich ihm eifrig dabei zu. Während andere Ereignisse beim Feuermachen bei mir nur noch ganz nebelig in Erinnerung sind, bleibt dieses Ereignis in meinem Gedächtnis lebendig. Ich erinnere mich sogar wortwörtlich daran.
Er öffnete den Holzofen, nahm den Schürhaken in die Hand und begann, die Asche wegzuräumen. Ich erinnere mich, dass ich ihn neugierig fragte: „Warum räumst du die ganze Asche weg?“ Mein Vater antwortete sofort: „Indem ich die Asche entferne, schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe. Ich isoliere die Glut und sorge gleichzeitig dafür, dass der Sauerstoff besser fließen kann.“
„Und warum ist das so wichtig?“ Mein Vater stoppte seine Arbeit und sah mich an, während er in gebückter Haltung auf seinen Zehen balancierte. Es vergingen einige Augenblicke, während er über meine Frage nachdachte. Dann rief er mich zu sich. Als ich näherkam, reichte er mir den Schürhaken und flüsterte mir zu: „Lass uns das zusammen machen.“
Spüren Sie den Unterschied
Ich nahm den Metallstab, und er führte mich vor sich her. Er legte seine Hände um meine und begann, meine Bewegungen zu lenken. Die Asche fiel weiter durch das Gitter, und zurück blieb ein kleiner Haufen Glut. Mein Vater fragte mich: „Spürst du große Hitze?“
Ich lachte und sagte: „Nein, Papa! Natürlich nicht!“
Mein Vater lächelte, dann antwortete er: „Wohl kaum! Denn so werden sie das Haus sicher nicht heizen, aber sieh mal, was passiert, wenn ich das mache.“ Er legte den Schürhaken weg, stellte sich näher an den Ofen und begann, kräftig in die Glut zu blasen. Sie begann plötzlich feuerrot zu glühen. Dann sagte mein Vater: „Hier, versuch du es.“ Ich tat es ihm nach und pustete so fest ich konnte. Auch hier wurde die Glut für einen kurzen Moment leuchtend rot. Mein Vater fragte: „Du siehst den Unterschied, aber hast du auch den Unterschied gespürt?“
Ich lächelte und antwortete: „Ja! Für eine Sekunde war es warm!“
„Genau“, meinte mein Vater: „Wir räumen die Asche weg, damit der Sauerstoff die Glut anfachen kann. Sauerstoff ist absolut notwendig; die Glut brennt dann heller, wie du gesehen hast. Dann schüren wir das Feuer mit anderen kleinen brennbaren Gegenständen, fangen klein an und gehen dann zu größeren Gegenständen über.“
Mein Vater forderte mich dann auf, Zeitungen und kleine Stöcke aus der Anzündkiste zu holen. In der Zwischenzeit ging er auf die seitliche Veranda und holte mehrere Bretter und größere Holzstämme. Dann zerknüllte er die Zeitungen und legte sie auf den kleinen Haufen mit der Glut. Dann sagte er, ich solle auf den Haufen pusten, wie ich es zuvor getan hatte. „Mach weiter! Nicht aufhören! Gleich hast du es geschafft“, ermunterte mich mein Vater, bis die Zeitung ganz plötzlich und ebenso überraschend Feuer fing. Erschrocken zuckte ich ein wenig zurück, wurde dann aber durch die Wärme, die ich auch spürte, beruhigt.
Ich erinnere mich, dass ich in diesem Moment von einem Ohr zum anderen lächelte, und mein Vater, der ebenfalls lächelte, meinte: „Jetzt können wir anfangen, etwas größere Gegenstände hinzuzufügen. Wir fangen mit diesen Zweigen und so an. Sie werden Feuer fangen wie das Papier. „Schau …“ Und tatsächlich, nach wenigen Augenblicken brannten die Stöcke. Die Hitze war beachtlich. Mein Vater fügte dann kleine Holzstämme und alte Zaunbretter dazu und wartete wiederum. Ich musste ein wenig zurückgehen, weil die Hitze aus der Nähe nicht zu ertragen war. Schließlich, 30 bis 40 Minuten später, brannte das Feuer buchstäblich vor sich hin, als mein Vater die größten Holzscheite hineinlegte. Er sagte: „Damit wird das Feuer mehrere Stunden bis in die Nacht hinein brennen. Jetzt weißt du, dass es am schwierigsten ist, das Feuer in Gang zu bringen. Wenn es aber einmal brennt, ist es leicht, es am Brennen zu halten, solange du es fütterst und den Sauerstoff in die Flammen fließen lässt. Ein Feuer ohne Sauerstoff, ohne Brennstoff, wird ausgehen.“
Zur Erinnerung …
Die Sehnsucht nach Gott ist dem Menschen ins Herz geschrieben. Die Tatsache, dass der Mensch nach dem Bild Gottes geschaffen ist, führt dazu, dass in einem jeden von uns eine Glut, ein Verlangen nach Glück, steckt. Diese Glut kann nie ausgelöscht werden, aber wenn sie nicht gepflegt wird, bleibt ihr Besitzer unglücklich und ohne Ziel. Wenn wir aber die Asche entfernen (durch die Taufe), können wir der Liebe Gottes erlauben, die Flamme wieder anzufachen. Unsere tiefste Sehnsucht wird dann mit Sauerstoff angereichert, und wir beginnen, die Auswirkungen der Liebe Gottes zu spüren.
So wie Gottes Liebe das Feuer in uns wachsen lässt, so braucht es auch Nahrung – eine aktive, tägliche Entscheidung, die Flamme zu entzünden. Das Wort Gottes, das Gebet, die Sakramente und die Werke der Nächstenliebe sorgen dafür, dass die Flamme gut genährt wird. Ohne Hilfe aber wird unsere Flamme schnell wieder zu einer glimmenden Glut, die nach Sauerstoff hungert, den nur Gott ihr geben kann.
Unser freier Wille erlaubt es uns, „Ja“ zu sagen zu Gott. Dass erfüllt nicht nur unseren angeborenen individuellen Wunsch nach Glück, sondern unser „Ja“ kann sogar den Wunsch eines anderen Menschen nach Bekehrung entfachen, was den Worten des heiligen Ignatius Gültigkeit verleiht: „Geht hinaus und entzündet die Welt.“
'Es war das Jahr 1944. Die Welt war von Armut und den Strapazen des Zweiten Weltkriegs erschüttert. Der Krieg neigte sich dem Ende zu, und die russische Armee war dabei, die Slowakische Republik von der Nazi-Besatzung zu befreien.
In der Nacht des 22. November hatte die Rote Armee das kleine Dorf Vysoká nad Uhom eingenommen. Aus Angst vor den aggressiven und gewalttätigen russischen Soldaten versteckten sich die Menschen in ihren Kellern. Die 16-jährige Anna Kolesárová versteckte sich mit ihrem Vater und ihrem Bruder im Keller ihres Hauses, als ein betrunkener Soldat sie entdeckte.
Aus Angst bat ihr Vater sie, Essen für den Soldaten zu kochen. Um ihre Jugend zu verbergen, trug sie die langen schwarzen Kleider ihrer Mutter, die gestorben war, als Anna zehn Jahre alt war. Doch der Soldat erkannte bald, dass Anna ein Teenager war, und versuchte sich ihr aufzudrängen. Das verängstigte Mädchen wehrte sich vehement gegen seine Annäherungsversuche. Verärgert über ihr Verhalten richtete der Soldat eine Waffe auf sie. Irgendwie gelang es Anna, sich aus seinem Griff zu befreien, und sie rannte schreiend auf ihren Vater zu mit den Worten: „Auf Wiedersehen, Vater!“ Dann schoss der Soldat ihr mit seinem Gewehr in Gesicht und Brust.
Das junge Mädchen, das trotz der alarmierenden Umstände in der Region weiterhin jeden Tag zur Heiligen Messe gegangen war, verschied mit den Worten: „Jesus, Maria, Josef!“
Noch in der gleichen Nacht legte ihr Vater sie in einen notdürftigen Sarg. Eine Woche später wurde sie von Pater Anton Lukac feierlich beigesetzt, der erklärte, dass Anna vor ihrem Tod die Sakramente der Beichte und der Heiligen Kommunion empfangen hatte. Nach dem kirchlichen Begräbnis vermerkte der Priester im Sterberegister: hostia sanctae castitatis (Hostie der heiligen Reinheit).
Bei ihrer Seligsprechung am 1. September 2018 bestätigte Papst Franziskus, dass das junge katholische Mädchen in defensum castitatis, also zur Bewahrung ihrer Jungfräulichkeit, gestorben sei. Wie so viele andere Heilige wie Maria Goretti wird auch Anna als jungfräuliche Märtyrerin verehrt.
'Ich war von Gott getrennt und suhlte mich in Verzweiflung. Doch in die dunklen Leere meines Lebens streckte „jemand“ plötzlich unerwartet seine Hand nach mir aus.
Drei Fehlgeburten in Folge … Jeder dieser Verluste wurde emotional immer schwieriger, medizinisch immer komplizierter und der Genesungsprozess immer langwieriger. Nach der dritten fiel ich in eine unglaublich dunkle, tiefe Depression.
Ich war so wütend auf den Herrn, dass er diese Prüfungen in meinem Leben zuließ. Wie konnte er nur zulassen, dass dies einer guten Katholikin passierte, die doch immer nur versucht hatte, alles richtig zu machen?
Ich bestrafte den Herrn mit etwa 18 Monaten Schweigen. Wir waren weiterhin pflichtbewusste Katholiken – wir gingen weiter zur Messe, beteten vor den Mahlzeiten usw. Aber in meinem Herzen betete ich überhaupt nicht mehr, außer diesem einen ehrlichen Gebet, das ich immer wiederholte: „Ich gehöre zu Dir. Mir gefällt nicht, was Du tust, und ich verstehe nichts davon, aber das einzige, was noch schlimmer wäre als das, was ich jetzt fühle, wäre, völlig ohne Hoffnung auf den Himmel zu sein – ohne die Hoffnung, die Kleinen, die ich verloren habe, jemals wiederzusehen …“ Also schloss ich einen Deal mit Gott: „Wenn ich weiter Gutes tue, dann hältst Du auch Deinen Teil der Abmachung ein und lässt mich am Ende meines Lebens in den Himmel, damit ich die Kleinen sehe, die ich verloren habe.“
Doch es ging immer nur weiter bergab. Ohne Verbindung mit Gott war ich auch keine gute Mutter und keine gute Freundin mehr. Mein kleines Geschäft musste ich aufgeben, weil ich mein Leben nicht mehr auf die Reihe bekam. Doch in diese Leere hinein streckte jemand die Hand nach mir aus – ein ganz unerwarteter „Jemand“!
Gott anschreien
Als ich in der High School und am Anfang meines Studiums war, betete ich täglich den Rosenkranz, aber als ich dann heiratete und Kinder bekam, packte ich den Rosenkranz zur Seite und dachte: „Das ist ein Gebet für Leute, die viel Zeit haben, und damit sicher nicht für mich; vielleicht fange ich später, wenn ich etwas älter bin, wieder damit an.“ Aber in der tiefen Dunkelheit spürte ich einen Ruf, wieder den Rosenkranz zu beten. Es kam mir total lächerlich vor, denn ich war immer noch sehr, sehr wütend auf den Herrn und hatte absolut keine Lust zu beten. Mit vier kleinen Kindern hatte ich auch gar keine Zeit dafür. Also verdrängte ich es immer wieder aus meinem Kopf, doch der Herr wurde immer hartnäckiger.
Ich fand unerwartet Hinweise an den unwahrscheinlichsten Orten – ein Rosenkranz, den ich nie zuvor gesehen hatte, tauchte in meinem abgeschlossenen Auto auf, mein Krabbelkind reichte mir den Rosenkranz von meiner Firmung, den ich seit Jahren nicht mehr gesehen hatte, und irgendwelche Leute, die noch nicht einmal katholisch waren, schenkten mir Rosenkränze (wie bei dem einen Mal, als mir jemand einen Rosenkranz schenkte und sagte: „Ich habe den Schreibtisch meiner Oma aufgeräumt und dachte, du möchtest ihn haben“).
Ich kam an einen Punkt, an dem ich nicht länger leugnen konnte, was der Herr von mir wollte. Zum ersten Mal seit 18 Monaten sprach ich wieder ein Gebet. Ehrlicher wäre es wohl gewesen, ich hätte Gott angeschrien, denn es war ein sehr schnippisches Gebet. Ich marschierte in die Kirche, direkt zum Altar, und brachte alle meine Ausreden vor: dass ich keine Zeit hätte, Rosenkranz zu beten, dass ich meistens meinen Rosenkranz ja nicht einmal finden könnte, und wenn ich es doch einmal schaffen würde, Zeit UND einen Rosenkranz zu finden, würden mich meine Kinder doch nur ständig unterbrechen, so dass ich Mühe hätte, dort weiterzumachen, wo ich aufgehört hatte … ganz zu schweigen davon, dass meine Kinder wahrscheinlich sowieso alle meine Rosenkränze kaputt machen würden. Ich wartete gar nicht erst auf eine Antwort des Herrn, drehte mich auf dem Absatz um und marschierte wieder aus der Kirche heraus mit dem Gefühl: „Siehst du, ich habe dir ja gesagt, wie lächerlich es ist, Rosenkranz zu beten.“
Nichts Besseres als das hier
In der folgenden Woche hatte ich die Idee, ein Rosenkranzarmband zu entwerfen, das buchstäblich jede meiner Ausreden ausräumte. Es ist immer griffbereit, so dass ich nie vergesse, zu beten; es ist superstabil, damit meine Kinder es nicht kaputt machen können; aber der wirklich lebensverändernde, revolutionäre Teil war der bewegliche Kruzifixanhänger, der wie ein kleines Lesezeichen funktioniert und es mir ermöglichte, dort weiterzumachen, wo ich aufgehört hatte. Ich betete in stillen Momenten, die sich in meinem Tag auftaten. Zwischen der Betreuung der Kinder, der Erledigung von Hausarbeiten und dem Erledigen von Besorgungen konnte ich immer eine Minute hier oder zehn Minuten dort finden, um ein paar Ave Maria oder manchmal sogar ein ganzes Gesetz zu beten.
Nach und nach fing ich an, über den Tag verteilt einen ganzen Rosenkranz zu beten. Ich war immer noch sehr wütend und gebrochen und hatte nicht viel Hoffnung, dass der Rosenkranz alles in Ordnung bringen würde, aber ich war einfach so erschöpft, dass ich wusste, dass das auch nicht weh tun könnte. Ich war verzweifelt, und da es nichts Besseres zu tun gab, dachte ich, ich könnte das einfach mal ausprobieren.
Die Heilung geschah nicht einfach so. Es war kein Tele-Evangelisten-Heilungsmoment, bei dem sich der Himmel teilte und die Herrlichkeit herabkam. Es war eine sehr langsame Reise – so, wie wir den Rosenkranz beten, Perle für Perle, Schritt für Schritt, Gebet für Gebet. Nach und nach begann die Mutter Gottes, wirklich eine Mutter für mich zu sein. Was ich in dieser Dunkelheit zu sehen begann, war nicht die Maria, mit der ich aufgewachsen war, die Maria aus Nazareth, oder die auf der Weihnachtskarte mit makelloser Haut. Stattdessen fand ich Maria in Golgatha, eine tränenüberströmte, blutverschmierte, erschöpfte Mutter, die wusste, wie es war, zu leiden und jemanden zu verlieren, den sie über alles liebte. Mit dieser Frau konnte ich mich identifizieren! Diese Mutter brauchte ich so dringend in dieser Zeit meines Lebens.
Schließlich war sie auch nicht diejenige, auf die ich wütend war. Aber sie, als meine Mutter, die immer so sanft war, kam an diesen kargen und zerbrochenen Ort, an dem ich mich befand, und führte mich langsam in die Arme meines himmlischen Vaters. Doch das war nur ein Teil; es gab einen anderen Teil meines Lebens, der immer noch im Chaos steckte.
Ein Gespräch entwickelt sich
Die dritte Fehlgeburt war körperlich und seelisch zu schwer gewesen. Da es bereits das zweite Trimester war, hatten wir ins Krankenhaus gehen, die Wehen durchstehen und unseren Sohn zur Welt bringen müssen.
Seitdem waren mein Mann und ich unterschiedliche Wege der Trauer gegangen. Ich machte dicht, und er stürzte sich in die Arbeit, trank und ließ sich in vielerlei Hinsicht zu viel gefallen. Unsere Beziehung bekam Brüche.
Als ich anfing, den Rosenkranz zu beten und mich auf den Weg der Heilung zu machen, versuchte ich, auch ihn dazu zu bringen, aber er schob es nur von sich weg. Langsam öffnete ich den Laden wieder, legte das Rosenkranzarmband, zu dem mich der Herr inspiriert hatte, in den Laden, und es begann wirklich zu laufen. Ich bat meinen Mann immer wieder, mitzumachen; ich schenkte ihm ein Rosenkranzarmband, das er auch trug, aber er betete nicht. Zu diesem Zeitpunkt begann ich ganz bewusst, jeden Tag meinen Rosenkranz für ihn zu beten.
Ich nutzte diese stillen Momente absichtlich zum Beten und ließ meine Familie sehen, dass ich zwischen meinen Aufgaben betete. Mein Mann nahm nicht nur das wahr, sondern auch die Veränderung in mir. Langsam gab er nach, und unsere ganze Familie begann, diese Umkehr durch die Mutter Gottes zu erleben. Aber das war immer noch nicht das Happy End.
Eine Umarmung folgt auf dem Fuße
Denn es kam eine weitere Fehlgeburt! Dasselbe Krankenhauszimmer, dieselbe Krankenschwester… Ich fragte ihn: „Herr, was tust du? Warum streust du Salz in die Wunde, indem du den furchtbarsten Tag meines Lebens auch noch wiederholst?“
Dieses Mal war es noch tiefer und schlimmer als davor, weil ich auch das Trauma einiger anderer Verluste durchlebte. Trotzdem begann ich langsam, diesen unglaublich schrecklichen Tag in vielerlei Hinsicht zu durchschauen. Während der Wehen und der Entbindung war ich völlig überwältigt von meiner Trauer und schluchzte hilflos. Aber dieses Mal fühlte ich mich nicht völlig allein, sondern spürte die physische Gegenwart der Mutter Gottes, die mich mütterlich festhielt, als ich weinte. In der schmerzhaftesten Phase der Wehen spürte ich, wie die Mutter Gottes mich physisch an den Vater übergab und mich wie sein Kind in seine Arme legte. In diesem Moment spürte ich, wie Gott Vater mit mir schluchzte. Ich spürte, wie sich seine Brust zusammen mit meiner hob.
Ich bin noch immer nicht ganz „angekommen“. In gewisser Weise bin ich immer noch auf dem Weg der Heilung, mit dieser Wunde und all dem Ärger, den ich in mir trug … Die Mutter Gottes kam, um mir zu helfen, meine Beziehung zu unserem Vater zu heilen. Dass sie mir sein Herz zeigte, war ein unglaublich heilsamer und erholsamer Prozess. Ein Tag, der einer der schlimmsten meines Lebens gewesen wäre, wurde für uns durch ihre Güte und Sanftheit zu einem Tag der Heilung, wie ich es mir nie hätte vorstellen können.
'Das Leben kann unberechenbar sein, doch Gott schafft es immer wieder, uns zu überraschen.
Es war vor drei Jahren. Mein Mann und ich waren seit fast zwei Jahren verheiratet und hatten die ganze Zeit für ein Baby gebetet. Wir waren so aufgeregt und glücklich, als wir dann erfuhren, dass ich schwanger war. Doch ich hatte eine Fehlgeburt.
Da standen wir nun und wurden herausgefordert, Gott und seinen geheimnisvollen Plänen zu vertrauen. Um ehrlich zu sein, wollte ich nicht auf einen Plan vertrauen, der Kummer zur Folge hatte, und ich wollte auch nicht auf einen Gott hoffen, der das zulassen würde. Ich wollte unser Baby in meinen Armen halten. Aber mein Mann und ich entschieden uns für den schwierigen Weg, Gott und seiner Vorsehung zu vertrauen, dass all der Schmerz und das Leid noch zum Guten genutzt werden könnten und würden. Wir entschieden uns für die Hoffnung auf unser Baby im Himmel und für die Hoffnung auf unsere Zukunft hier auf der Erde.
Über alles
Unzählige Male in meinem Leben hat mich der 11. Vers von Jeremia 29 tief geerdet. Dieses Mal jedoch brachte er mich dazu, darauf zu achten, wie der Text dann weitergeht. Diese Worte brannten sich in mein Herz ein und überzeugten mich von Gottes beständiger Vorsehung: „Wenn ihr mich ruft, wenn ihr kommt und zu mir betet, so erhöre ich euch. Sucht ihr mich, so findet ihr mich. Wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt, werde ich dich mich finden lassen, und ich werde euer Geschick wenden.“ (12-14)
Unser liebender Vater rief mich zu sich, als ich eigentlich keine Lust hatte, mich ihm zu nähern. Ruf, komm, bete, schau, finde, suche – sagte er. Er bittet mich (und dich) in dem Schmerz unseres Herzens, wenn wir versucht sind zu glauben, dass der Schmerz, den wir erleben, alles ist, was es wirklich für uns gibt, ihn zu wählen und ihm näher zu kommen. Dann nämlich, wenn wir ihn gesucht haben, verspricht er uns, uns zu ihm finden zu lassen und unser Schicksal zu ändern. Er ist dabei nicht unklar; vielmehr sagt er dreimal „Ich werde“. Er sagt nicht „vielleicht“, er stellt eine Tatsache fest.
Ein doppelter Segen
Obwohl unsere Fehlgeburt nun schon drei Jahre her ist, wurde ich kürzlich daran erinnert, wie sich diese Verheißung aus Jeremia 29 in meinem Leben manifestiert hat und wie Gott mein Los in Bezug auf die Mutterschaft absolut verändert hat. Er hat mich und meinen Mann zu Zeugen gemacht, und die Art und Weise, in der er Gebete so liebevoll erhört, sollte nicht vergessen oder beschönigt werden. Vor nicht allzu langer Zeit erhielt ich eine E-Mail von einer Freundin. Nachdem sie an jenem Morgen für mich gebetet hatte, schrieb sie: „Gott hat euch belohnt … Heute feiert ihr die Barmherzigkeit und Liebe Gottes mit einem doppelten Segen! Preist den Herrn!“
Unsere Hoffnung und unser Wunsch, auf Gottes Pläne zu vertrauen und ihn zu suchen, hat unser Schicksal verändert und sich in den größten „doppelten Segen“ verwandelt, den wir uns hätten erträumen können – zwei wunderschöne kleine Mädchen. Es ist drei Jahre her, dass mein Mann und ich unser erstes Kind verloren haben, und nichts könnte dieses kleine Kind je ersetzen, aber Gott hat uns nicht unfruchtbar gemacht.
Im August 2021 wurden wir mit der Geburt unseres ersten Mädchens gesegnet, und im vergangenen August erlebten wir den Segen unseres zweiten Mädchens. Ein doppelter Segen, in der Tat! Wir leben Gottes Treue durch unsere verwandelte Hoffnung! Wir sind Zeugen von Gottes unermesslicher Barmherzigkeit und Liebe. Wir sind zu Mitschöpfern des Schöpfers geworden, und durch unsere Hoffnung auf seine Treue hat er in der Tat unser Schicksal verändert.
Ich habe Ehrfurcht vor den Wundern, die Gott tut, und ermutige auch Sie, Ihre Hoffnung auf den Herrn zu setzen. Halten Sie an einer Hoffnung fest, die verwandelt, suchen Sie ihn von ganzem Herzen, und sehen Sie zu, wie er Ihr Schicksal verändert, wie er es verspricht.
Wie meine Freundin mir an diesem Tag sagte: „Lasst uns immer den Herrn loben, der so gnädig zu uns ist.“
'Als Andrea Acutis eine Pilgerreise nach Jerusalem organisierte, dachte er, dass sein Sohn davon begeistert sein würde. Doch da Carlo gerne zur täglichen Messe ging und seine Gebete hielt, war seine Antwort überraschend: „Ich bleibe lieber in Mailand … Warum sollte es, wenn Jesus in der geweihten Hostie immer bei uns ist, nötig sein, nach Jerusalem zu pilgern, um die Orte zu besuchen, an denen er vor 2000 Jahren gelebt hat? Stattdessen sollte man die Tabernakel mit der gleichen Hingabe besuchen!“ Andrea war beeindruckt von der großen Verehrung, die sein Sohn der Eucharistie entgegenbrachte.
Carlo wurde 1991 geboren, in dem Jahr, in dem das Internet erfunden wurde. Das kleine Genie konnte bereits im Alter von drei Jahren lesen und schreiben. Die Welt hätte auf seinen Intellekt geschaut und von einer glänzenden Zukunft geträumt, aber Gott hatte ganz andere Pläne. Indem er seine Liebe zur Eucharistie und zur Technik kombinierte, hinterließ Carlo der Welt ein großartiges Vermächtnis in Form einer Aufzeichnung von eucharistischen Wundern aus aller Welt. Im Jahr 2002, als er gerade einmal elf Jahre alt war, begann er mit dieser Zusammenstellung und beendete sie ein Jahr später, bevor er an Leukämie erkrankte. Schon in so jungen Jahren baute dieser junge Computerfreak sogar eine Website (carloacutis.com) – ein dauerhaftes Dokument – mit allen gesammelten Informationen auf.
Eine von ihm ins Leben gerufene Ausstellung über die Eucharistie wurde auf fünf Kontinenten gezeigt. Seitdem wurde von vielen Wundern berichtet. Auf seiner Website hat er die bleibende Mission seines Lebens auf der Erde niedergeschrieben: „Je mehr wir die Eucharistie empfangen, desto mehr werden wir wie Jesus werden, so dass wir auf dieser Erde einen Vorgeschmack des Himmels haben.“
Der selige Carlo Acutis, ein italienischer Teenager, Designer und Computergenie, steht inzwischen kurz vor der Heiligsprechung. Bekannt als der erste Schutzpatron des Internets, zieht der selige Carlo bis heute Millionen von Jugendlichen zur Liebe Jesu in der Eucharistie.
'Was passiert mit deiner Seele in der eucharistischen Anbetung?
Ich erinnere mich gerne an einen magischen Tag in meiner Kindheit, als ich Jesus in der eucharistischen Anbetung begegnet bin. Ich war fasziniert von dem eucharistischen Jesus in einer majestätischen Monstranz, wenn das Weihrauchfass geschwenkt wurde und Weihrauch zu Ihm in der Eucharistie aufstieg, und die ganze Gemeinde sang gemeinsam:
„Gelobt und gepriesen sei ohne End Jesus im Allerheiligsten Sakrament.“
Die lang ersehnte Begegnung
Ich sehnte mich danach, das Weihrauchfass selbst zu berühren und es sanft nach vorne zu schieben, damit der Weihrauch zum Herrn Jesus aufsteigen konnte. Doch der Priester wies mich mit einer Geste an, das Weihrauchfass nicht zu berühren, und ich richtete meine Aufmerksamkeit auf den Weihrauchrauch, der zusammen mit meinem Herzen und meinen Augen zum Herrn aufstieg, der in der Eucharistie vollkommen gegenwärtig ist.
Diese Begegnung erfüllte meine Seele mit unbeschreiblicher Freude. Die Schönheit, der Geruch des Weihrauchs, der einstimmige Gesang der ganzen Gemeinde und das Angesicht des eucharistischen Herrn, der angebetet wurde – all das befriedigte vollkommen meine Sinne, und ich sehnte mich danach, dies noch einmal zu erleben. Es erfüllt mich immer noch mit Freude, mich an diesen Tag zu erinnern.
In meinen Teenagerjahren verlor ich jedoch die Faszination für diesen kostbaren Schatz und brachte mich so selbst um diese große Quelle der Heiligkeit. Als Kind dachte ich, ich müsse während der gesamten Zeit der eucharistischen Anbetung ununterbrochen beten, und eine ganze Stunde erschien mir dafür zu lang. Wie viele von uns zögern heute aus ähnlichen Gründen, zur eucharistischen Anbetung zu gehen – aus Stress, Langeweile, Faulheit oder sogar aus Angst? Doch die Wahrheit ist, dass wir uns dann selbst um dieses große Geschenk bringen.
Stärker als je zuvor
Inmitten von Schwierigkeiten und Problemen während meines jungen Erwachsenenalters erinnerte ich mich daran, wo ich solchen Trost erhalten hatte, und ich kehrte zur eucharistischen Anbetung zurück, um Kraft und Halt zu finden. An den ersten Freitagen verweilte ich eine ganze Stunde lang schweigend in der Gegenwart Jesu im Allerheiligsten Sakrament, indem ich mich einfach auf ihn einließ, mit dem Herrn über mein Leben sprach, seine Hilfe erflehte und ihm wiederholt, aber ruhig, meine Liebe zu ihm erklärte. Die Möglichkeit, den eucharistischen Jesus aufzusuchen und eine Stunde lang in seiner göttlichen Gegenwart zu verweilen, zog mich immer wieder dorthin zurück. Im Laufe der Jahre wurde mir klar, dass die eucharistische Anbetung mein Leben tiefgreifend verändert hatte, indem ich mir immer mehr meiner tiefsten Identität als geliebte Tochter Gottes bewusstwerde.
Wir wissen, dass unser Herr Jesus in der Eucharistie wirklich und vollständig gegenwärtig ist, mit seinem Leib, seinem Blut, seiner Seele und seiner Göttlichkeit. Die Eucharistie ist Jesus selbst. Zeit mit dem eucharistischen Jesus zu verbringen, kann dich von deinen Krankheiten heilen, dich von deinen Sünden reinigen und dich mit seiner großen Liebe für dich erfüllen. Deshalb möchte ich jeden ermutigen, regelmäßig eine heilige Stunde einzulegen. Je mehr Zeit du mit dem Herrn in der eucharistischen Anbetung verbringst, desto stärker wird deine persönliche Beziehung zu Ihm sein. Gib nicht dem anfänglichen Zögern nach und scheue dich nicht, Zeit mit unserem eucharistischen Herrn zu verbringen, der die Liebe und die Barmherzigkeit selbst ist, die Güte ist und nichts als Güte.
'Frage: Ich habe Angst vor dem Tod. Obwohl ich an Jesus glaube und auf den Himmel hoffe, erfüllt mich die Angst vor dem Unbekannten. Wie kann ich diese Angst vor dem Tod überwinden?
Antwort: Stellen Sie sich vor, Sie wurden in einem Kerker geboren und können die Welt draußen nicht sehen. Eine Tür trennt Sie von der Welt da draußen – vom Sonnenlicht, der frischen Luft, der Fröhlichkeit … aber Sie haben keine Vorstellung von diesen hellen, schönen Dingen, denn Ihre Welt ist nur dieser dunkle, muffige und heruntergekommene Raum. Ab und zu geht ein Mensch durch die Tür, um nie mehr zurückzukehren. Sie vermissen sie, denn sie waren Ihre Freunde und Sie haben sie Ihr ganzes Leben lang gekannt!
Stellen Sie sich nun einen Moment lang vor, dass jemand von draußen zu Ihnen kommt. Er erzählt Ihnen von all den guten Dingen, die Sie außerhalb dieses Kerkers erleben können. Er weiß um diese Dinge, denn er war selbst schon einmal dort. Und weil er Sie liebt, können Sie ihm vertrauen. Er verspricht Ihnen, dass er mit Ihnen durch die Tür gehen wird. Würden Sie seine Hand ergreifen? Würden Sie aufstehen und mit ihm durch die Tür gehen? Natürlich wäre es beängstigend, denn Sie wissen nicht, was draußen vor sich geht. Aber Sie können den Mut haben, den er hat. Wenn Sie ihn kennen und lieben, dann werden Sie seine Hand nehmen und durch die Tür in das Sonnenlicht gehen, in die große Welt da draußen. Es ist beängstigend, aber es gibt Vertrauen und Hoffnung.
Jede menschliche Kultur hatte mit der Angst vor dem Unbekannten zu kämpfen, wenn wir durch die dunkle Tür des Todes gehen. Aus eigener Kraft haben wir keine Ahnung, was hinter dem Schleier liegt, aber wir kennen jemanden, der von der anderen Seite gekommen ist, um uns zu sagen, wie die Ewigkeit aussieht.
Und was hat er offenbart? Er hat gesagt, diejenigen, die gerettet werden, stehen „vor dem Thron Gottes und dienen ihm bei Tag und Nacht in seinem Tempel; und der, der auf dem Thron sitzt, wird sein Zelt über ihnen aufschlagen. Sie werden keinen Hunger und keinen Durst mehr leiden und weder Sonnenglut noch irgendeine sengende Hitze wird auf ihnen lasten. Denn das Lamm in der Mitte vor dem Thron wird sie weiden und zu den Quellen führen, aus denen das Wasser des Lebens strömt, und Gott wird alle Tränen von ihren Augen abwischen.“ (Offenbarung 7:15-17) Wir sind überzeugt, dass das ewige Leben vollkommene Liebe, Leben im Überfluss und vollkommene Freude ist. Tatsächlich ist es so gut, „was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.“ (1 Korinther 2:9)
Aber haben wir eine Gewissheit, dass wir gerettet werden? Besteht nicht die Möglichkeit, dass wir es nicht in dieses himmlische Paradies schaffen? Ja, es ist wahr, dass es nicht garantiert ist. Dennoch sind wir voller Hoffnung, denn: „Das ist recht und gefällt Gott, unserem Retter; er will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen.“ (1 Timotheus 2:3-4) Er wünscht sich Ihre Rettung mehr, als Sie es sich selbst wünschen! Er wird also alles in seiner Macht Stehende tun, um uns in den Himmel zu bringen. Er hat Ihnen bereits eine Einladung ausgesprochen, geschrieben und unterschrieben mit dem Blut seines Sohnes. Es ist unser Glaube, der in unserem Leben gelebt wird, der so eine Einladung annimmt.
Es stimmt, dass wir keine Gewissheit haben, aber wir haben Hoffnung, und „die Hoffnung … lässt nicht zugrunde gehen.“ (Römer 5:5). Wir sind aufgerufen, in Demut und Vertrauen zu wandeln, im Wissen um die Macht des Erlösers, der „in die Welt gekommen ist, um die Sünder zu retten.“ (1 Timotheus 1:15)
Ganz praktisch können wir die Angst vor dem Tod auf verschiedene Weise überwinden.
Erstens: Konzentrieren Sie sich auf Gottes Verheißungen des Himmels. Er hat in der Heiligen Schrift noch viele andere Dinge gesagt, die uns mit der freudigen Erwartung erfüllen, die schöne Ewigkeit zu erhalten, die er für uns vorbereitet hat. Wir sollten mit einer Sehnsucht nach dem Himmel brennen, die die Angst davor, diese gefallene, zerbrochene Welt hinter sich zu lassen, verringern wird.
Zweitens: Konzentrieren Sie sich auf Gottes Güte und seine Liebe zu Ihnen. Er wird Sie nie verlassen, auch wenn Sie ins Ungewisse gehen.
Und schließlich denken Sie daran, wie er Ihnen begegnet ist, als Sie sich auf neues und unbekanntes Terrain begeben mussten – als Sie ins Studium gingen, heirateten oder ein Haus kauften. Es kann beängstigend sein, etwas zum ersten Mal zu tun, weil man Angst vor dem Unbekannten hat. Aber wenn Gott bei allen diesen neuen Erfahrungen gegenwärtig war, wird er Sie erst recht an die Hand nehmen, wenn Sie durch die Tür des Todes in das Leben gehen, das Sie sich schon lange gewünscht haben!
'