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Jan 15, 2020 807 0 Pater Roy Palatty
Evangelisieren

Sprich zu deinem Mount Everest

Edmund Hillary war der erste Mensch, der den Mount Everest bezwang. Beim ersten Versuch scheiterte er, warum auch immer. Die Queen von England erhob ihn in den Ritterstand und am Gala-Abend war ein riesiges Bild vom Mount Everest an der Wand des Haupttisches. Die Menschen empfingen ihn mit stehendem Beifall dafür, dass er überhaupt diesen Versuch gewagt hatte. Als der Applaus endlich schwächer wurde, drehte sich Hillary vom Publikum weg, hin zu dem Bild des Mount Everest, und sagte „Mount Everest, du hast mich einmal besiegt und vielleicht wirst du mich wieder besiegen. Ich werde wieder kommen und dich bezwingen, denn du kannst nicht wachsen, ich hingegen schon.“ Mit Tenzing Norgay erklomm Hillary den Mount Everest schließlich 1953. Hillary sprach zu dem Berg – und besiegte ihn.

Wenn du nicht zu deinem Berg sprichst, dann wird dein Berg zu dir sprechen. Jesus sagte „Amen, das sage ich euch: Wenn jemand zu diesem Berg sagt: Heb dich empor und stürz dich ins Meer!, und wenn er in seinem Herzen nicht zweifelt, sondern glaubt, dass geschieht, was er sagt, dann wird es geschehen.“ (Mk 11,23) Jesus wählte einen Berg, um unsere Probleme darzustellen. Berge sind groß, und sie stellen sich immer so dar, als ob wir nichts mit ihnen tun könnten. Oft beten wir wegen unserer Berge: „Gott, bitte hilf mir, diesen Berg der Versuchung zu bezwingen. Gott, bitte entferne den Berg der Angst oder Furcht. Gott, vertreibe die Berge der Krankheit und Schmerzen.“ Es ist okay, Gott um Hilfe zu bitten, aber es genügt nicht. Wenn du vor einem Berg stehst, reicht es nicht, einfach nur zu beten. Du musst auch entweder zu dem Berg sprechen oder ihm gebieten.

Du kannst dem Berg der Versuchung, der Angst, Furcht, Krankheit und Schmerzen gebieten. Du musst sagen „Angst, ich gebiete dir, zu verschwinden! Für dich gibt es keinen Platz in meinem Leben.“ Wenn du gesundheitliche Probleme hast: statt den Herrn anzuflehen, dass Er dich heilen soll, kannst du dieser Krankheit gebieten „Krankheit, du hast keinerlei Anrecht über meinen Körper. Ich bin ein Kind des höchsten Gottes. Mein Körper ist der Tempel des Heiligen Geistes. Du bist hiernicht willkommen. Ich gebiete dir, meinen Körper zu verlassen!“ Du musst keine Bedenken haben, weil du zu deinen Problemen sprichst. Wie der hl. Johannes sagt „Ihr aber, meine Kinder, seid aus Gott…; denn Er, der in euch ist, ist größer als jener, der in der Welt ist.“ (1 Joh 4,4) Wir sind aus Gott – was für eine Zusicherung, was für ein stärkendes Versprechen! Unterschätze nicht, was Gott durch dich tun kann!

Hochwürden Matthew Naickomparambil war einer der ersten charismatischen Prediger in Indien. Einmal erzählte er mir von einer seiner Heilungserfahrungen. Einmal sollten er und sein Team in Manchester in Großbritannien dreitägige Exerzitien mit Heilungsgebet halten. Sie waren schon am losfahren, als zwei der Teammitglieder Windpocken bekamen. Die Mitarbeiter in dem Exerzitienzentrum trafen Vorbereitungen, um sie unter Quarantäne zu stellen. Am Tag vor dem Abflug fand Pater Matthew auf seiner Hand bereits zwei Windpocken-Bläschen. Statt ebenfalls in Quarantäne zu gehen, entschied er sich dafür, dem Windpocken-Berg zu gebieten. Er sagte „Mein Körper ist der Tempel des Heiligen Geistes. Ihr, Windpocken, habt keine Autorität, die Kontrolle über mich zu übernehmen. Ihr seid hier nicht willkommen. Ich gebiete euch, meinen Körper zu verlassen. Ich werde die Werke des Herrn am kommenden Dienstag in Manchester verkünden.“ Der Glaube siegte: der Berg der Windpocken verschwand. Er flog nach Manchester und zog den angekündigten Heilungsdienst durch.

Wenn du mit Langzeit-Krankheiten zu tun hast, Depression oder Süchten, dann sieht es manchmal so aus, als ob sich nie etwas ändern würde. Wenn du Worte des Glaubens sprichst, dann wird in der unsichtbaren geistigen Welt etwas geschehen. Berge stürzen ein, die Mächte der Finsternis werden besiegt und der Feind erzittert.

Was steckt hinter dieser Art von Gebet? Wenn du deklarierst und den Bergen gebietest, dann tust du das nicht in deiner Autorität, sondern in der Autorität des Sohnes des lebendigen Gottes. Alle himmlischen Mächte werden auf dich aufmerksam und beginnen, für dich zu arbeiten. Die mächtige Armee Gottes steht dann hinter dir. So wie es der Psalmist sagt „Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil, denn du bist bei mir“ (23,4). Und weiter „Dir begegnet kein Unheil, kein Unglück naht deinem Zelt. Denn er befiehlt seinen Engeln, dich zu behüten auf all deinen Wegen.“ (91,10-11) Da wir aus Gott sind, sind die mächtigen Kämpfer des Allmächtigen immer mit uns. Keine Kraft kann sich Gott widersetzen. Lasst uns das Geschenk des Glaubens, das uns gegeben wurde, neu in uns entfachen! Wenn du sprichst und nicht zweifelst, wird der Berg entfernt.
Papst Franziskus sagt „Christus hat völlig triumphiert über das Böse, ein für allemal, aber es liegt an uns, den Menschen der jeweiligen Epoche, diesen Sieg in unserem Leben und in den gegenwärtigen Situationen der Geschichte und der Gesellschaft willkommen zu heißen.“ In deinen Prüfungen, Leiden und Enttäuschungen, erinnere dich an den Sieg Christi! Lade die Wirklichkeit des Triumphes Christi in dein Leben ein!

Hillary besiegte den Mount Everest nicht an einem Tag oder in ein paar Monaten. Aber jede Zwischenstufe seines Erfolges feierte er. Unterlass es niemals, dem Berg zu sagen, dass du ihn eines Tages besiegen wirst! Dein Berg sieht vielleicht Monat für Monat gleich aus. Kümmere dich nicht darum! Im geistigen Bereich ändern sich die Dingen zu unserem Vorteil. Bereits am allerersten Tag, an dem du zu deinem Berg sprichst, beginnt er in seinem Fundament zu zerbröckeln. Die Schrift sagt uns, dass Jesus einmal durch die Stadt ging, einen Feigenbaum sah und zu ihm ging, weil Er essen wollte. Der Feigenbaum hatte allerdings keine Früchte. Jesus sah den Baum an und sagte „In Ewigkeit soll niemand mehr eine Frucht von dir essen.“ Jesus sprach zu dem Baum. Jesus ging weg, und zuerst sah es nicht so aus, als ob irgendetwas passiert wäre. Der Baum war genauso grün und gesund wie vorher. Ich bin mir sicher, dass einige Jünger einander zuflüsterten „Seht, die Worte unseres Meisters haben nichts bewirkt. Jesus muss Seine Kraft verloren haben, denn er gebot dem Baum zu sterben, aber nichts geschah.“ Was sie allerdings nicht wahrnahmen, war, dass unter der Erdoberfläche, in den Wurzeln, in dem Moment alles Leben abgeschnitten wurde, als Jesus gebot.

Als sie kurze Zeit später wieder durch die Stadt gingen, blieben die Jünger überrascht stehen. Sie sagten „Rabbi, sieh doch, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt.“ (Mk 11,21) Auf gleiche Weise setzen sich die Mächte des Himmels gleich in Bewegung, wenn du zu deinem Berg sprichst. Der Herr setzt Seine Gunst frei. Er hält die falschen Menschen fern von uns, schickt Heilung, Durchbruch, Er sendet Sieg.

Du weißt vielleicht gar nicht, was Gott in dieser Zeit getan hat. Der Berg sieht genauso aus wie immer – groß, dauerhaft und stark. Wenn du im Glauben feststehst und auch weiter zu dem Berg sprichst, wirst du plötzlich sehen, dass der Berg wegversetzt wurde. Der Berg wird auf deine Stimme, die sich im Glauben auf die Kraft des Herrn stützt, reagieren. Wenn du regelmäßig Bibelstellen liest, die dich inspirieren zu deinen Problemen zu sprechen, wirst du ermutigt sein. Jesus gebot dem Sturm (Lk 8,24), Er gebot dem Fieber (Lk 4,39), Er gebot dem Geist des Stummen (Mk 9,17) und vielem anderem. Über den Berg hast du vermutlich schon lange genug geredet. Jetzt ist die Zeit, zum Berg zu reden.

Der Glaube an Jesus ist die eine Sache. Der Glaube von Jesus eine andere. Wir reden viel über den Glauben an Jesus. Ja, das ist wichtig. Aber es ist erst der Anfang. Wichtiger für uns ist es, über den Glauben von Jesus zu sprechen. Dieser Glaube hilft uns, nicht nur beim Herrn über unsere Probleme zu sprechen, sondern stattdessen lieber zu den Problemen zu sprechen.

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Pater Roy Palatty

Pater Roy Palatty Gebet: Oh Herr, teile Deine Sorgen um Dein Volk mit mir, wie Du sie mit dem Propheten Nehemia geteilt hast, sodass ich eifrig beten kann, gütig lieben kann und zuversichtlich dienen kann. Hilf mir, Deine unergründlichen Wege zu verstehen, auf denen Du Dein Volk zur ewigen Stadt Gottes führst. Lass mich stets vertrauen und hoffen, niemals mich fürchten, wenn ich durch die Schlucht der Herausforderungen gehe. Amen.

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