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Mrz 23, 2022 833 0 Diakon Jim McFadden
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Für immer zusammen

Das Heilmittel gegen Einsamkeit ist direkt vor dir!

In den 60er Jahren hatte die Rockgruppe Three Dog Night einen Pop-Hit mit dem Titel One is the Loneliest Number, der den Schmerz der Einsamkeit zum Thema hatte. Im Buch Genesis lesen wir, dass Adam ganz allein im Garten lebte. Sicher, er hatte von Gott die Erlaubnis erhalten, allen anderen Geschöpfen einen Namen zu geben, als Zeichen seiner Herrschaft. Dennoch fehlte ihm etwas: Er fühlte sich allein, denn „eine Hilfe, die dem Menschen entsprach, fand er nicht.“ (Gen 2,20)

Bedingungslos

Dieses Drama der Einsamkeit erleben auch heute noch unzählige Männer und Frauen. Aber das muss nicht sein, denn das Heilmittel gegen diese Einsamkeit liegt ganz klar auf der Hand: Die Familie, an die uns Papst Franziskus erinnert, ist die „grundlegende Zelle der Gesellschaft“ (Evangelii Gaudium 66). Die Familie als solche ist der Ort, an dem junge Menschen mit eigenen Augen sehen können, dass die Liebe Christi in der Liebe ihrer Mutter und ihres Vaters lebendig und präsent ist, da sie bezeugen, dass bedingungslose Liebe möglich ist.

Deshalb sind wir nicht dazu bestimmt, als isolierte, autonome, selbständige Individuen zu leben, sondern wir sind dazu bestimmt, Ich-Du-Beziehungen mit anderen Menschen zu haben, weshalb Gott sagte: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt. Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.“ (Gen 2,18) Diese einfachen Worte zeigen, dass es nichts gibt, was das Herz eines Menschen glücklicher macht, als mit einem anderen Herzen verbunden zu sein, das seinem eigenen gleicht. Ein Herz, das ihn bedingungslos und zärtlich liebt und ihm das Gefühl nimmt, allein zu sein. Diese Worte zeigen, dass Gott uns nicht geschaffen hat, um in der Isolation zu leben, die unweigerlich Trübsal, Kummer und Angst hervorruft. Er hat uns nicht geschaffen, um allein zu sein. Er hat Männer und Frauen zum Glücklich-Sein geschaffen, damit sie ihre Geschichte und ihren Weg mit einem anderen teilen, bis dass der Tod sie scheidet. Der Mann kann sich nicht selbst glücklich machen. Eine Frau kann sich nicht selbst glücklich machen. Aber wenn sie ihren Weg miteinander teilen, ergänzen sie sich, so dass sie die wunderbare Erfahrung machen können, zu lieben und geliebt zu werden, und zu sehen, wie ihre Liebe in Kindern Früchte trägt. Der Psalmist drückt es so aus: „Wie ein fruchtbarer Weinstock ist deine Frau drinnen in deinem Haus. Wie junge Ölbäume sind deine Kinder rings um deinen Tisch. So wird der Mann gesegnet, der den Herrn fürchtet und ehrt.“ (Ps 128,3-4)

Die Würde verteidigen

Dies ist Gottes Traum für seine geliebte Schöpfung: So wie Gott drei Personen ist, die eine göttliche Natur teilen, so wie der auferstandene Christus für immer mit seiner Kirche, seinem mystischen Leib, vereint ist, so erfüllt sich auch die Schöpfung in der liebenden Vereinigung zwischen einem Mann und einer Frau, die sich an ihrem gemeinsamen Weg erfreuen und in ihrer gegenseitigen Selbsthingabe fruchtbar sind.

Dies ist derselbe Plan, den Jesus für die Menschheit vorsieht. „Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau geschaffen. Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins.“ (Mk 10,6-8; vgl. Genesis 1,27; 2,24) Und er schließt: „Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen.“ (Mk 10,9) Dieser letzte Satz ist wichtig, denn nach dem ursprünglichen Plan des Schöpfers gibt es kein Zurück mehr. Es ist nicht so, dass ein Mann eine Frau heiratet und wenn es nicht gut läuft, sie verstößt und zu Plan B übergeht. Nein, vielmehr sind Mann und Frau dazu berufen, sich gegenseitig anzuerkennen, sich gegenseitig zu vervollständigen, sich gegenseitig zu helfen, ihre Bestimmung und ihr Schicksal zu verwirklichen.

Diese Lehre Jesu, die sich auf die ersten Kapitel der Genesis stützt, ist die Grundlage des Ehesakraments, welches ein göttlicher Auftrag ist, wie er in der Heiligen Schrift und durch die Worte des Gottessohnes selbst offenbart wurde. Im Gegensatz zu den Launen der Zeit ist es kein historisches oder kulturelles Konstrukt, ganz gleich, was eine gesetzgebende oder gerichtliche Institution sagt.

Die Lehre Jesu ist sehr klar und verteidigt die Würde der Ehe als eine Vereinigung der Liebe zwischen einem Mann und einer Frau, die grundlegend ist. Alles andere ist einfach keine Ehe. Außerdem setzt die Verbindung von Mann und Frau Treue voraus. Was die Eheleute in der Ehe vereint bleiben lässt ist eine von der Gnade Christi durchdrungene Liebe der gegenseitigen Hingabe. Aber die Pflege dieser Verbindung erfordert harte Arbeit: Wenn die Eheleute ihre privaten Interessen verfolgen, die Befriedigung eigener egoistischer Wünsche, dann kann die Verbindung keinen Bestand haben.

Einer der Ehepartner oder beide können sich so verhalten, dass ihre Verbindung in eine Krise gerät. Deshalb geht Jesus an den Anfang der Schöpfung zurück, um uns zu lehren, dass Gott die menschliche Liebe segnet, dass es Gott ist, der die Herzen eines Mannes und einer Frau, die sich lieben, miteinander verbindet. Er verbindet sie in Unauflöslichkeit, so wie er mit seiner Kirche verbunden ist. Deshalb wird die Kirche nicht müde, die Schönheit der Familie zu bekräftigen, wie sie uns von der Schrift und von der Tradition überliefert wurde. Gleichzeitig bemüht sie sich, ihre mütterliche Nähe spürbar zu machen und denen Trost zu spenden, die zerbrochene oder weiterhin schwierige und schmerzhafte Beziehungen erleben.

Die Art und Weise, wie Gott mit seinem zerbrochenen und oft untreuen Volk umgeht, lehrt uns, dass verletzte Liebe von Gott durch Barmherzigkeit und Vergebung geheilt werden kann. Aus diesem Grund geht die Kirche nicht mit Zensur oder Verurteilung vor. Im Gegenteil, die heilige Mutter Kirche ist dazu aufgerufen, Liebe, Barmherzigkeit und Erbarmen zu zeigen, um verwundete und verlorene Herzen zu heilen und sie in die Umarmung Gottes zurückzubringen.

Erinnern wir uns daran, dass wir in der seligen Jungfrau Maria, der Mutter der Kirche, eine große Verbündete haben, die den Eheleuten hilft, authentisch zusammenzuleben und ihre Verbindung zu erneuern, ausgehend von der ursprünglichen Gabe Gottes.

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Diakon Jim McFadden

Diakon Jim McFadden ist Pfarrer an der katholischen Kirche Saint John the Baptist in Folsom, Kalifornien. Er ist Theologieprofessor und arbeitet in der Erwachsenenbildung und geistlichen Begleitung.

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