Startseite/Engagieren/Artikel
Aktuell Artikel
An diesem Tag hatte ich mich verzweifelt und einsam gefühlt, aber ich ahnte nicht, dass etwas Besonderes passieren sollte…
Als Papst Franziskus erklärte, dass am 08.12.2020 das „Jahr des Heiligen Josefs“ begann, erinnerte ich mich an den Tag, als mir meine Mutter eine schöne Statue dieses großen Heiligen gab, die ich mit tiefer Ehrfurcht in meine Gebetsecke stellte. Über die Jahre habe ich zahlreiche Novenen zum Hl. Josef gebetet, aber ich wurde das Gefühl nicht los, dass er sich meiner Gebete nicht annahm. Im Laufe der Zeit nahm ich wenig Notiz von ihm.
Letztes Jahr riet mir ein Freund, der auch ein Priester ist, die 30-tägige Andacht zu Ehren des Heiligen Josefs zu beten, was ich zusammen mit der 33-tägigen Weihe an den Heiligen Josef tat (nach dem Buch von Pater Donald H. Calloway). Am letzten Tag der Weihe hatte ich keine Ahnung, dass etwas Besonderes in meinem Leben geschehen sollte. Es war ein Sonntag. Ich hatte mich sehr niedergeschlagen gefühlt, obwohl es absolut nicht in meinem Naturell liegt, trübselig zu sein. Aber dieser Tag war ganz anders. Gleich nach der heiligen Messe entschloss ich mich, zur Anbetung zu gehen, suchte etwas Erleichterung vor dem Allerheiligsten Sakrament, denn ich hatte Vertrauen, dass jeder, der aus tiefstem Herzen betet, dort stets Trost finden wird.
Auf meinem Weg, während ich in der U-Bahn in München wartete, merkte ich zufällig, wie eine Frau hemmungslos weinte. Ich war tief berührt und wollte sie trösten. Ihr lautes Schluchzen hatte Aufmerksamkeit erregt und jeder starrte sie an, was mich von meinem Impuls, zu ihr zu gehen und mit ihr zu sprechen, abhielt. Nach einer Weile stand sie auf, um zu gehen, ließ aber ihren Schal zurück. Nun hatte ich keine andere Wahl, als ihr zu folgen. Als ich ihr ihren Schal zurückgab, sagte ich ihr: „Weine nicht… Du bist nicht allein. Jesus liebt dich und er möchte dir helfen. Sprich mit ihm über all deine Sorgen… Er wird dir bestimmt helfen.“ Ich gab ihr außerdem etwas Geld. Dann fragte sie mich, ob ich sie in den Arm nehmen würde. Ich wollte es nur ungern tun, schob es aber beiseite, gab ihr eine herzliche Umarmung und berührte sanft ihre Wangen. Ich überraschte mich selbst mit dieser Tat, da ich mich an diesem Tag sehr leer und schwach im Geiste gefühlt hatte. Und ich kann ehrlich sagen, dass diese Liebe nicht von mir kam. Es war Jesus, der sie berührte!
Als ich schließlich die Herzogspitalkirche zur Anbetung erreichte, bat ich um Gottes Hilfe und ein Zeichen, dass er alles unter Kontrolle hat. Als ich mein Gebet zum Heiligen Josef und die Weihe abgeschlossen hatte, zündete ich eine Kerze vor der Statue des Heiligen Josef an. Dann fragte ich Sankt Josef einfach, ob er sich wirklich um mich gekümmert hat, darüber grübelnd, warum er mir nie geantwortet hat.
Auf meinem Weg zurück zum Zug hielt mich eine Frau auf der Straße an. Sie sah aus, als wäre sie über fünfzig und das war das erste und letzte Mal, dass ich sie sah, aber was sie sagte, klingt noch immer in meinen Ohren. Als ich sie ansah und mich fragte, was sie von mir wollte, da rief sie plötzlich mit einem großen Lächeln im Gesicht aus: „Oh! Du hast keine Ahnung, wie sehr dich der Heilige Josef liebt!“
Ich war überwältigt und bat sie, zu wiederholen was sie gesagt hatte. Ich wollte es unbedingt noch einmal hören und das Gefühl, das ich nach diesen Worten verspürte, war unbeschreiblich. In diesem Moment wusste ich, dass ich niemals allein bin. Tränen der Freude rannen meine Wangen hinab und ich erzählte ihr, dass ich gebetet und um ein Zeichen gefragt hatte. Mit einem hypnotisierenden Lächeln antwortete sie: „Es ist der HEILIGE GEIST, meine Liebe…“
Dann fragte sie: „Weißt du, was der Hl. Josef am meisten an dir liebt?“ Ich schaute sie verwirrt an. Während sie sanft meine Wangen berührte (genau wie ich es zuvor bei der Dame in der U-Bahn getan hatte), flüsterte sie: „Es ist dein sanftes und DEMÜTIGES Herz.“ Dann ging sie.
Ich habe diese nette Dame nie zuvor oder danach wieder gesehen, was ungewöhnlich war, denn größtenteils kennen wir einander in unseren Kirchen, aber ich kann mich noch immer lebhaft daran erinnern, wie lieb und voller Freude sie gewesen ist.
An jenem Tag fühlte ich mich so verzweifelt und ich musste fühlen, dass Gott mich wirklich liebt und sich um mich kümmert. Meine Sorgen zerstreuten sich durch die Botschaft vom Heiligen Josef. Er war all die Jahre bei mir, auch wenn ich ihn oft ignoriert hatte.
Ich glaube fest daran, dass der Zwischenfall in der U-Bahn eng mit meiner Begegnung mit der netten Dame verbunden war. Sie gab mir eine Erkenntnis. Was immer wir für andere tun, tun wir für Jesus, auch wenn wir es nicht fühlen. Jesus ist umso glücklicher, wenn wir unsere Komfortzone verlassen, um andere zu erreichen. Seitdem suche ich täglich die kraftvolle Fürsprache meines lieben Heiligen Josef, ohne Vorbehalt!
Ghislaine Vodounou liebt es, ihren Glauben zu teilen. Sie lebt in München, Deutschland.
Unkrautjäten kann mühsam sein, aber es ist eine gute Übung - nicht nur für den Körper, sondern auch für die Seele! Nach vielen Ausreden, meinen Garten nicht in Ordnung bringen zu müssen, musste ich der Wahrheit ins Auge sehen und erkennen, dass er dringend eine Säuberung nötig hatte. Ich hatte das Glück, dass mein Mann gut gelaunt war und mir helfen wollte, und so verbrachten wir einen Tag unserer Weihnachtsferien damit, die lästigen Unkraut-Eindringlinge zu beseitigen. Ich ahnte noch nicht, dass diese Übung einen göttlichen Zweck haben würde. Als ich begann, das weitere Gras-Wachstum mit dem Rest meiner Kraft von den Weihnachtsfeiertagen zu brechen, erfüllte mich das mit viel Freude, auch wenn es anfangs anstrengend war. Eine unausweichliche Konfrontation Während ich fleißig mit der Hand das Unkraut zupfte und schnitt, brachte mich diese Übung dazu, über meine geistige Gesundheit nachzudenken. Wie gesund war ich geistlich? Ich hatte eine lebensverändernde Begegnung mit Jesus gehabt, wurde im Jahr 2000 im Heiligen Geist getauft und hatte viele Gnaden und Gelegenheiten, durch die Führung des Heiligen Geistes ein besserer Mensch zu werden. Es gab aber auch viele „Autsch"-Momente während dieses Wachstums, die mich herausforderten, härter an mir zu arbeiten - nicht so sehr in dem Bemühen, mich selbst zu perfektionieren (denn so etwas wie Perfektion gibt es hier auf Erden nicht), als in meinem Wandel mit Gott in der Heiligkeit zu wachsen, denn dies war jeden Tag möglich, solange ich mich nur darum bemühte. Aber habe ich wirklich hart auf dieses Ziel hingearbeitet? Die Pandemie hatte mich von meinem Fokus abgelenkt und mich in Angst, Unruhe, Ungewissheit, Kummer und Trauer um Freunde und Bekannte, die Angehörige, Arbeitsplätze, Eigentum und Frieden verloren hatten, einsinken lassen. Während ich meinen Garten auf Vordermann brachte, wurde ich mit verschiedenen Arten von Unkraut konfrontiert. Ein Unkraut ist „eine Pflanze, die wirtschaftliche Verluste oder ökologische Schäden verursacht, gesundheitliche Probleme für Menschen oder Tiere schafft oder an ihrem Standort unerwünscht ist“. Eins nach dem anderen Da war die Ackerwinde, eine winterharte, mehrjährige Pflanze, die mehrere Namen hat. Laut Google scheinen Bodenbearbeitung und Kultivierung die Ausbreitung der Ackerwinde leider zu fördern. Die beste Bekämpfung erfolgt durch ein frühzeitiges Eingreifen. Sämlinge müssen entfernt werden, bevor sie ausdauernd werden. Danach bilden sich Knospen, und eine erfolgreiche Bekämpfung wird schwieriger. Herr, was ist in mir, das der Ackerwinde gleicht? Stolz, Lust, Lügen, Beleidigung, Arroganz oder Vorurteil? Dann gibt es da noch die Kriech-Quecke - ein kriechendes und ausdauerndes, mehrjähriges Gras, das sich durch Samen vermehrt. Ihre langen, gegliederten, strohfarbenen Rhizome bilden eine schwere Matte im Boden, aus der auch neue Triebe entstehen können. Wir sollten dieses schnell wachsende Gras ausgraben, sobald wir es in unseren Gärten sehen. Dabei sollten wir darauf achten, die gesamte Pflanze (einschließlich der Wurzeln) auszugraben und sie in der Mülltonne und nicht auf dem Komposthaufen zu entsorgen, da sie dort wahrscheinlich weiterwächst! Herr, was ist meine Kriech-Quecke? Klatsch, Neid, Bosheit, Eifersucht, Materialismus oder Faulheit? Das nächste Unkraut mag ich gar nicht. Die Acker-Kratzdistel ist ein aggressives kriechendes mehrjähriges Unkraut aus Eurasien. Sie befällt Nutzpflanzen, Weiden, Graben- und Straßenränder. Wenn sie Wurzeln schlägt, ist es nach Ansicht von Experten am besten, die Pflanze unter Stress zu setzen und sie zu zwingen, die gespeicherten Wurzelnährstoffe herauszugeben. Doch ist dieses Unkraut tatsächlich essbar! Herr, was ist meine Acker-Kratzdistel? Welche meiner Sünden kann ich nachträglich in fruchtbare Erträge verwandeln? Stress, Sorgen, Ängste, kontrollierendes Verhalten, Selbstüberschätzung oder Selbstgenügsamkeit? Die Erdmandel ist ein mehrjähriges Unkraut, das oberflächlich betrachtet Gräsern ähnelt, aber dicker, steifer und V-förmig ist. Das Vorhandensein von Erdmandel deutet oft auf eine Staunässe im Boden hin. Hat sie sich jedoch erst einmal etabliert, ist sie sehr schwer zu bekämpfen. Herr, was ist meine Erdmandel? Welche schlechten Gewohnheiten habe ich, die ich besser ablegen sollte? Zu wenig Gebet, Faulheit im Bibelstudium, Lauheit beim Weitergeben der frohen Botschaft, mangelndes Mitgefühl, Ungeduld, Reizbarkeit oder fehlende Dankbarkeit? Dann ist da noch der niedrig wachsende Spitzwegerich. Mit seiner langen Pfahlwurzel verträgt er selbst Trockenheit sehr gut und ist schwer von Hand zu entfernen. Man muss ihn bereits als junge Pflanze ausreißen und vernichten, bevor Samen gebildet werden. Als letzter Ausweg können verschiedene Herbizide zu seiner Entfernung herangezogen werden. Herr, was ist mein Spitzwegerich, der Wurzeln schlägt und sich weigert zu gehen, je länger er gewachsen ist? Suchtverhalten, Egoismus, Völlerei, Eitelkeit, Verschuldung, oder Depression und Herrschsucht? Ach ja, und dieses Unkraut haben wir alle lieben gelernt: den Löwenzahn mit seinen leuchtend gelben Köpfen im Frühling. Zu Beginn des Jahres sind sie eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen, aber mit der Zeit nehmen sie auch unsere Gärten in Besitz. Löwenzahn hat die ureigensten Eigenschaften eines Unkrauts. Löwenzahn mit der Hand auszureißen oder mit der Hacke zu entfernen, ist oft zwecklos, es sei denn, es wird über einen längeren Zeitraum hinweg wiederholt, denn er hat ein tiefes Pfahlwurzelsystem. Herr, was ist mein Löwenzahn mit jenen verschlungenen Wurzeln, die immer neue Probleme hervorbringen? Narzissmus, Zeitverschwendung in sozialen Medien, Spiele und Videos, negatives Denken, zu viele Ausreden, Schuldzuweisungen, „Aufschieberitis“ oder Menschenfurcht? Ist das Beschneiden nicht schmerzhaft? Tatsächlich ist „Unkraut" nicht per se schlecht. Es stabilisiert den Boden und fügt organisches Material hinzu. Manches ist essbar und bietet Lebensraum und Nahrung für Wildtiere. Das hat mir in der Tat viel Hoffnung gegeben: dass ich meine Schwächen, schlechten Angewohnheiten und selbst tief verwurzelte Sünden und Begrenzungen zum Guten nutzen und umwandeln kann, indem ich Gott, den Herrn, um Hilfe und Heilung bitte und mich ganz auf ihn verlasse, damit er mich beschneidet und mich für seine Zwecke einsetzt. Ich weiß, dass Veränderungen schwer sind und einige wesentliche Veränderungen nur mit Gottes Hilfe möglich sind. Wenn wir Gott aufrichtig suchen und um den Beistand des Heiligen Geistes, des verheißenen Helfers, bitten, achtet Gott auf unsere Anstrengungen und gibt uns die zusätzliche Hilfe, die wir brauchen (Matthäus 7:7-8; Hebräer 4:15-16; 1 Petrus 5:6-7). Gott nimmt uns nicht die ganze Arbeit ab, aber er bietet uns Hilfe an, damit wir in allem erfolgreicher werden. Jeder Tag ist eine Gelegenheit, diesen Prozess der Regeneration, Verjüngung und Erneuerung zu beginnen. Nehmen wir ihn als Herausforderung und fruchtbringende Zeit zugleich an. „Legt den alten Menschen ab, der in Verblendung und Begierde zugrunde geht, ändert euer früheres Leben und erneuert euren Geist und Sinn! Zieht den neuen Menschen an, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.“ (Epheser 4:22-24)
Von: Dina Mananquil Delfino
MehrFrage - Warum musste Jesus Christus für uns sterben? Es scheint grausam, dass der Vater den Tod seines einzigen Sohnes verlangt, um uns zu retten. Gab es nicht einen anderen Weg? Antwort - Wir wissen, dass der Tod Jesu uns unsere Sünden vergeben hat. Aber war er notwendig, und wie hat er unsere Erlösung bewirkt? Überlege einmal: Wenn ein Schüler in der Schule seinen Klassenkameraden schlägt, wäre die natürliche Konsequenz eine gerechte Strafe – vielleicht Nachsitzen oder auch eine Suspendierung. Wenn aber derselbe Schüler einen Lehrer schlagen würde, wäre die Strafe härter; vielleicht würde er von der Schule verwiesen. Wenn derselbe Schüler den Präsidenten schlagen würde, würde er wahrscheinlich im Gefängnis landen. Je nach der Würde desjenigen, der beleidigt wurde, wären die Konsequenzen größer. Was aber wäre die Konsequenz, wenn man den allheiligen, allliebenden Gott beleidigt? Er, der sowohl dich als auch die Sterne erschaffen hat, verdient nichts Geringeres als die Anbetung und Verehrung der gesamten Schöpfung. Wenn wir ihn beleidigen, was ist die natürliche Konsequenz? Ewiger Tod und Zerstörung. Leid und Entfremdung von ihm. Wir schulden Gott also eine Todesschuld. Aber wir konnten sie nicht zurückzahlen. Weil er unendlich gut ist, verursachte unsere Übertretung eine unendliche Kluft zwischen uns und ihm. Wir brauchten jemanden, der unendlich und vollkommen ist, aber auch menschlich (da er sterben müsste, um die Schuld zu begleichen). Nur Jesus passte auf diese Beschreibung. Als er sah, dass wir in einer unbezahlbaren Schuld stehen, die uns ins ewige Verderben führen würde, wurde er aus seiner großen Liebe heraus Mensch, damit er unsere Schuld für uns zurückzahlen konnte. Der große Theologe Anselm schrieb eine ganze Abhandlung mit dem Titel Cur Deus Homo? (Warum ist Gott Mensch geworden?) und kam zu dem Schluss, dass Gott Mensch geworden ist, um die Schuld zu begleichen, die wir schuldeten, aber nicht begleichen konnten, um uns mit Gott in einer Person zu versöhnen, die selbst die vollkommene Vereinigung von Gott und Menschheit ist. Bedenke auch dies: Wenn Gott die Quelle allen Lebens ist und die Sünde bedeutet, dass wir uns von Gott abwenden, was wählen wir dann? Den Tod. Paulus sagt nämlich, dass „der Lohn der Sünde der Tod ist“ (Römer 6:23). Und die Sünde bringt den Tod der ganzen Person mit sich. Wir wissen, dass Lust zu Geschlechtskrankheiten und gebrochenen Herzen führen kann; wir wissen, dass Völlerei zu einem ungesunden Lebensstil führen kann, dass Neid zu Unzufriedenheit mit den Gaben führt, die Gott uns geschenkt hat, dass Habgier uns dazu verleiten kann, zu viel zu arbeiten und uns selbst zu verwöhnen, und dass Stolz unsere Beziehungen zueinander und zu Gott zerrütten kann. Sünde ist also wirklich tödlich! Es braucht also einen Tod, um uns wieder zum Leben zu erwecken. In einer alten Predigt zum Karsamstag heißt es aus der Sicht Jesu: „Seht den Speichel auf meinem Gesicht, um euch zu jenem ersten göttlichen Einatmen bei der Schöpfung zurückzubringen. Seht die Schläge auf meinen Wangen, die ich auf mich nahm, um eure entstellte Gestalt nach meinem Bild zu formen. Seht die Geißelung meines Rückens, die ich auf mich nahm, um die Last eurer Sünden, die auf euren Rücken gelegt wurde, zu zerstreuen. Seht meine Hände, die für einen guten Zweck an den Baum genagelt wurden, für euch, die ihr eure Hand für einen bösen Zweck nach dem Baum ausgestreckt habt.“ Schließlich glaube ich, dass sein Tod notwendig war, um uns die Tiefe seiner Liebe zu zeigen. Wenn er sich nur in den Finger gestochen und einen einzigen Tropfen seines kostbaren Blutes vergossen hätte (das hätte gereicht, um uns zu retten), würden wir denken, dass er uns nicht so sehr geliebt hat. Aber, wie der heilige Pater Pio sagte: „Der Beweis der Liebe ist, für den zu leiden, den man liebt.“ Wenn wir die unglaublichen Leiden sehen, die Jesus für uns erduldet hat, können wir nicht einen Moment daran zweifeln, dass Gott uns liebt. Gott liebt uns so sehr, dass er lieber sterben würde, als die Ewigkeit ohne uns zu verbringen. Darüber hinaus gibt uns sein Leiden Trost in unserem Leiden. Es gibt keine Qual und keinen Schmerz, den wir ertragen können, den er nicht schon durchgemacht hat. Hast du körperliche Schmerzen? Die hatte er auch. Hast du Kopfschmerzen? Sein Haupt war mit Dornen gekrönt. Fühlst du dich einsam und verlassen? Alle seine Freunde verließen ihn und verleugneten ihn. Schämst du dich? Er wurde nackt entblößt, so dass alle ihn verspotteten. Kämpfst du mit Ängsten und Furcht? Er war so ängstlich, dass er im Garten Blut und Wasser schwitzte. Wurdest du von anderen so verletzt, dass du ihn nicht vergeben kannst? Er bat seinen Vater um Vergebung für die Männer, die ihm Nägel in die Hände schlugen. Hast du das Gefühl, dass Gott dich verlassen hat? Jesus selbst rief aus: „Oh Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Wir können also nie sagen: „Gott, du weißt nicht, was ich durchmache!“ Denn er kann immer antworten: „Doch, ich weiß es, mein geliebtes Kind. Da war ich auch einmal – und ich leide gerade mit dir.“ Welch ein Trost ist es, zu wissen, dass das Kreuz Gott denen nahegebracht hat, die leiden, dass es uns die Tiefen der unendlichen Liebe Gottes zu uns gezeigt hat und wie weit er gehen würde, um uns zu retten, und dass es die Schuld für unsere Sünden zurückgezahlt hat, so dass wir vor ihm stehen können, vergeben und erlöst!
Von: Pater Joseph Gill
MehrMarino Restrepo arbeitete rund 20 Jahre lang als Schauspieler, Produzent, Musiker und Komponist in der Unterhaltungsbranche. Doch eines schicksalhaften Heiligabends wurde er entführt und in die kolumbianische Wildnis verschleppt, wo er sechs Monate lang ums Überleben kämpfte ... Nur ein Wunder konnte sein Leben retten! Können Sie uns einen Einblick in Ihre Kindheit geben, als Sie in einer kleinen kaffeeproduzierenden Stadt in den Anden aufwuchsen? Ich wuchs in Kolumbien in einer großen katholischen Familie auf - als sechstes von zehn Kindern. Da es in meiner Stadt nur Katholiken gab, kannte ich keinen anderen Glauben und keine andere Religion. Der katholische Glaube war ein wichtiger Teil unseres Lebens. Wir waren jeden Tag für die Kirche aktiv, aber für mich war es damals eher Religion als Spiritualität. Im Alter von 14 Jahren, als wir nach Bogota, der Hauptstadt Kolumbiens, zogen, begann ich mich von der Kirche zu entfernen. Ich hatte keine Ahnung, was in der Welt so vor sich ging, daher fühlte ich mich von all dem Neuen, das ich sah, angezogen. Die Hippies, der Rock 'n' Roll und die ganze Promiskuität zogen mich in ihren Bann und verführten mich. Schon bald wandte ich mich ganz vom Glauben ab und ging nicht mehr in die Kirche. Was hatten östliche Religionen und Spiritualität an sich, das Sie reizte und anzog? Alle östlichen Religionen faszinierten mich, vor allem – über Yoga – der Hinduismus, und ich begann, das Mahabharata und die Bhagavad Gita zu lesen. Zuerst waren es nur die Schönheit der Literatur und der Philosophien, die mich anzogen, doch dann übernahm ich auch ihre Riten. Ich begann, Gurus zu folgen, deren Lehren mich immer weiter vom katholischen Glauben abbrachten. Bis dahin hatte ich längst aufgehört zu glauben, dass Jesus Gott ist. Stattdessen betrachtete ich ihn nur als einen weiteren Propheten. Können Sie uns etwas über Ihre Erfahrungen in Hollywood erzählen? Bald nachdem ich nach Los Angeles gezogen war, kam ich mit einigen sehr wichtigen Leuten in Kontakt, die mir viele Karrieremöglichkeiten boten. Sony Music nahm mich 1985 als Exklusivkünstler unter Vertrag. Sie brachten mehrere meiner Platten heraus, und ich tourte durch die ganze Welt und machte eine sehr erfolgreiche Musikkarriere. Wenn ich gerade einmal nicht auf Tournee war oder Aufnahmen machte, war ich in Hollywood, wo ich als Schauspieler arbeitete, Drehbücher schrieb und Filme produzierte. Da Kalifornien das weltweite Zentrum der New-Age-Bewegung war, tauchte ich immer tiefer in ihre Magie und ihr Geheimnis ein. An Heiligabend 1997 nahm Ihr Leben eine sehr drastische Wendung. Was geschah in dieser Nacht? Ich war zu Weihnachten mit meiner Familie zu Hause in Kolumbien. Als ich durch das Tor der Kaffeeplantage meines Onkels in der Nähe meiner Heimatstadt fuhr, sprangen sechs Männer mit Maschinengewehren aus dem Wald, sprangen in meinen Geländewagen und zwangen mich, mit ihnen zu fahren. Ein Stück die Straße hinunter ließen sie mein Auto stehen und zwangen mich, mit ihnen zu Fuß weiterzugehen. Wir stapften über Hügel und durch den Dschungel, Stunde um Stunde, dann eine weitere Autofahrt und noch mehr Fußmarsch, bis wir schließlich eine kleine Höhle erreichten. Zunächst war ich erleichtert, dass ich endlich aufhören konnte zu laufen, aber dann wurde meine Situation noch schlimmer. Sie drängten mich in die Höhle, fesselten mir die Hände und zogen mir eine Kapuze über den Kopf. Es war furchtbar. Die Höhle war voller Fledermäuse und Käfer, die mich überall bissen, und es war unmöglich zu entkommen. Meine Entführer verkauften mich an Guerillarebellen, die ein enormes Lösegeld forderten und drohten, meine Schwestern zu töten, wenn es nicht gezahlt würde. Sie sagten mir, dass ich bereits zum Tode verurteilt sei, weil ich ihre Gesichter gesehen hatte und noch viele weitere sehen würde, bis endlich das Geld da sein würde. Sobald ich das Lösegeld bezahlt hätte, würden sie mich hinrichten, um zu verhindern, dass sie nach meiner Freilassung gefasst würden. Ich fühlte mich als menschliches Wesen zerstört. Es gab keine Hoffnung, lebend herauszukommen. Meine Familie war in großer Gefahr, und sie würden mir alles Geld wegnehmen, das ich je verdient hatte. Was waren Ihre Gedanken, als Sie in der Gefangenschaft waren? Waren sie von Verzweiflung und Untergang geprägt, oder haben Sie in diesen dunklen Momenten auch einmal Ihre Gedanken zu Gott erhoben? In den ersten 15 Tagen der Gefangenschaft dachte ich nie daran, meine Gedanken zu Gott zu erheben. Stattdessen versuchte ich, all die New-Age-Gedankenkräfte und -techniken einzusetzen, die ich gelernt hatte. Nichts davon half mir. Doch eines Tages sprach Gott mich in einer mystischen Erfahrung an, die mein Leben für immer veränderte. Obwohl ich wach und bei Bewusstsein war, hatte ich eine Vision. In der Ferne sah ich einen Berggipfel, über dem eine fantastische Stadt aus Licht thronte. Meine Seele sehnte sich danach, in dieser Stadt zu sein, aber es gab keine Möglichkeit, dorthin zu gelangen, und das beunruhigte mich. Plötzlich hörte ich das Rauschen von Wasser, das sich in viele Stimmen verwandelte und sich dann in eine einzige Stimme auflöste, die von überall herkam, sogar aus meinem Inneren. Obwohl ich mich so viele Jahre von Gott abgewandt hatte, wusste ich sofort, dass es die Stimme Gottes war. Sie erleuchtete mein Gewissen und offenbarte mir den Zustand meiner Seele. Mein Leben schien vor mir aufzublitzen, und ich spürte den Schmerz, den jede Sünde, die ich je begangen hatte, verursacht hatte, besonders die, die ich nie gebeichtet hatte, weil ich die Kirche verlassen hatte. Ich konnte die ganze Liebe, die der Herr über mich ausgoss, nicht ertragen, weil ich mich so unwürdig fühlte, aber er ließ mich nicht in meinem Elend versinken. Er hielt mich nahe bei sich, erklärte mir die ganze Heilsgeschichte und offenbarte mir die Schönheit seines sakramentalen Plans. Ich brauchte die Heilung und die geistliche Nahrung, die er mir in den Sakramenten schenkte. Als ich nicht mehr zur Beichte ging, wurde ich unempfindlich für den Schaden, den meine Sünde mir und anderen zufügte, und verstrickte mich immer mehr in immer abscheulichere Sünden. Er hat sein Leben als Wiedergutmachung für alle unsere Sünden geopfert, damit wir geheilt und erneuert werden können, und wenn wir zur Messe gehen und ihn in der Eucharistie empfangen, empfangen wir nicht nur diese Heilung, sondern werden selbst zu Werkzeugen der Wiedergutmachung, um für die Seelen zu beten, die seine Gnaden brauchen. Als die Vision vorbei war, war ich völlig verändert. Ich hatte keine Angst mehr, getötet zu werden, aber ich hatte Angst vor der ewigen Verdammnis. Also betete ich inständig, dass ich noch einmal die Chance bekommen würde, zur Beichte zu gehen. Schon am nächsten Tag brachten sie mich aus der Höhle heraus, aber ich verbrachte noch fünfeinhalb Monate in Gefangenschaft. In diesen Monaten wurde meine Beziehung zu Gott jeden Tag enger. Schließlich geschah das Wunder. Eines Nachts wurde ich plötzlich freigelassen, einfach ausgesetzt auf einer Straße, ohne jede Erklärung. Ich spürte, wie Gottes Macht mich beschützte, und wusste, dass er einen Plan für den Rest meines Lebens hatte, angefangen mit der Beichte, nach der ich mich so sehnte. Wie hat sich Ihr Leben nach diesem wundersamen Entkommen verändert ...? Sobald ich konnte, ging ich in einem Franziskanerkloster zur Beichte. Sie können sich vorstellen, dass es die längste Beichte meines Lebens war. Als der Priester seine Hand hob, um mich von meinen Sünden zu befreien, hörte ich ganz unten die unglaublichsten Geräusche. Ich wusste, dass es Dämonen waren, die sehr verärgert darüber waren, dass ich aus ihren Klauen befreit wurde. Sobald er dann das Gebet der Lossprechung beendet hatte, herrschte absolute Stille und Frieden. Ich verliebte mich in die katholische Kirche, die mich täglich mit der heilenden Gegenwart Christi in der Eucharistie nährte. Die täglichen Lesungen in der Messe bestätigten meine mystischen Erfahrungen, und ich dürstete nach mehr, verschlang den Katechismus, das Leben der Heiligen ... Ich kehrte nach Kalifornien zurück, aber schon nach zwei Jahren spürte ich, dass Gott mich trotz meiner erschreckenden Erfahrung zurück nach Kolumbien rief. Ich kam zu Beginn der Karwoche zurück, aber zur Messe am Palmsonntag waren so viele Menschen da, dass ich nicht in die Kirche hineinkam. Als ich draußen stand und einen kurzen Blick auf das Geschehen in der Messe erhaschte, kam Jesus zu mir, und ich hatte eine weitere mystische Erfahrung mit ihm. Es war, als ob sein Herz zu meinem Herzen sprach, ganz ohne Worte, aber ich verstand alles. Er sagte mir, dass die Mission, für die ich geboren worden war, gerade erst begonnen hatte. Sie würde mich um die ganze Welt führen; jeder Ort, den ich besuchen würde, und jeder Mensch, der meine Geschichte hören würde, war bereits mit seinem Namen ausgewählt worden. Ich gab meine Karriere als Künstler auf und wurde katholischer Laienmissionar, indem ich mit der Erzdiözese Bogota die „Pilgrims of Love“ („Pilger der Liebe“; der Name, den mir der Herr offenbarte) gründete. In den letzten 23 Jahren habe ich mehr als 121 Länder auf allen Kontinenten besucht, aber diesmal nicht um mich selbst zu promoten oder mich zu verherrlichen, wie ich es in meiner Zeit als Musiker getan hatte, sondern um die großen Taten zu verkünden, die der Herr in meinem Leben getan hat. Was würden Sie als jemand, der sich in der Vergangenheit mit der New-Age-Spiritualität beschäftigt hat, denen raten, die sie heute praktizieren? Ich war 33 Jahre lang stark in New-Age-Praktiken involviert, angefangen im Alter von 14 Jahren, als ich ein Hippie wurde. Ich würde jedem raten, alle New-Age-Praktiken zu meiden, weil sie von einem Geist des Bösen umgeben sind. Sie sind sehr verführerisch, weil sie positiv, heilend und kraftvoll zu sein scheinen. Aber das ist trügerisch. Wie der heilige Paulus sagt, verkleidet sich der Satan als Engel des Lichts. Obwohl es scheinbar gut ist, schadet es in Wirklichkeit deiner Seele. Deshalb empfehle ich keinerlei New-Age-Praktiken, denn sie sind Fenster zur Dunkelheit und gewähren bösen Geistern Zugang zu unseren Seelen, um unser Leben zu ruinieren. Drei Tipps Könnten Sie uns bitte drei Tipps geben, um Beharrlichkeit und eine vertiefte Liebe zu Gott zu fördern? Das tägliche Gebet fördert meine Beharrlichkeit in der Liebe zu Gott. Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, täglich den Rosenkranz zu beten. Mein erster Tipp ist, sich selbst an den hektischsten Tagen Zeit zu nehmen, um den Rosenkranz zu beten. Mein zweiter Tipp ist, häufig zur Messe und zur Beichte zu gehen. Die Sakramente stärken uns im Kampf gegen Versuchungen. Mein dritter Tipp ist, dafür zu sorgen, dass wir unseren Worten auch Taten folgen lassen. Um ein echter Christ mit einem guten Herzen und guten Absichten zu werden, müssen wir alles zum Guten wenden - in gute Gedanken, gute Absichten, gute Gefühle und gute Ideen. Alles, was wir tun, sollte die Güte Gottes bekräftigen, selbst die Art und Weise, wie wir gehen, reden oder andere Menschen ansehen. Sie sollten sehen, dass an unseren Lebenszielen etwas radikal anders ist.
Von: Marino Restrepo
MehrDer Fluss war so stark angeschwollen, dass das Wasser alles bedeckte – weder die Straße noch ein Fußweg war zu erkennen. Mit dem Wasser überall, schien es töricht, sich vorwärtszubewegen - vor allem mit einer Kutsche, denn wenn man auch nur ein bisschen von der Straße abkam, würde er zweifelsohne umkommen. Als ihre Gefährten in Panik gerieten, ermutigte Schwester Teresa sie: "Wir sind in Gottes Werk unterwegs; wie könnten wir also für etwas Besseres sterben?" Und so führte sie der Weg durch den heftigen Sturm zu Fuß zum Kloster. Plötzlich rutschte sie in eine Böschung und fiel in den Schlamm. Anstatt zu klagen oder zu fluchen, blickte die unbändige Nonne zum Himmel und scherzte: "Wenn du deine Freunde so behandelst, ist es kein Wunder, dass du nicht viele hast!" Teresa von Avila, Heilige und Kirchenlehrerin des 16. Jahrhunderts, nahm sich selbst und die Welt nicht allzu ernst und tat die kleinen Strapazen des Lebens mit einem guten Sinn für Humor ab. Ihre Fähigkeit, die eigenen Fehler und das Bedürfnis nach Gnade demütig anzuerkennen, hat den gleichen erfrischenden Humor. In ihrer Autobiographie schreibt Teresa: "Tugendhafte und gottesfürchtige Eltern zu haben hätte mir gereicht, um gut zu sein, wenn ich nicht so ein schlechter Mensch wäre". Die heilige Teresa achtete auch auf Frömmelei und sagte einmal: "Guter Herr, Erlöse uns von albernen Andachten und skeptischen Heiligen!" Ein gesunder und guter Sinn für Humor hält unseren Kopf gerade und ermöglicht uns, die wahre Schönheit der Welt zu sehen. Hat Gott gesagt, dass wir "griesgrämig" sein müssen, um heilig zu sein? Wenn du also ein Heiliger werden willst, sei fröhlich, verbreite die Freude des Herrn und lache mit deinen Freunden, so wie auch Jesus es tat!
Von: Shalom Tidings
MehrKaum eine Heilige hat die Vorstellungskraft der katholischen Kirche dermaßen inspiriert wie Jeanne d'Arc, auch Johanna von Orleans genannt. Ihre Geschichte wurde in zahlreichen Gemälden, Skulpturen und Filmen verewigt. Johanna wurde 1412 in eine Bauernfamilie hineingeboren und wuchs als Analphabetin auf, erwarb jedoch eine tiefe Liebe zur Kirche und ein großes Vertrauen auf Gott durch ihre Mutter. Weil sie das Gebet und die Sakramente liebte, sagten ihre Nachbarn: „Sie war so gut, dass das ganze Dorf sie liebte.“ Sie kümmerte sich um Kranke und Obdachlose und schenkte ihnen oft sogar ihr eigenes Bett. Im Alter von dreizehn Jahren begann Johanna, die Stimmen des Erzengels Michael, der Heiligen Margareta von Antiochia und der Heiligen Katharina von Alexandrien zu hören. Sie sagten ihr, sie solle Frankreich befreien und sicherstellen, dass der französische Thronfolger als rechtmäßiger König Frankreichs eingesetzt würde. Sein Vertrauen gewann sie, indem sie ihm Einzelheiten aus seiner Vergangenheit erzählte, die nur jemand mit göttlicher Eingebung wissen konnte. Zu dieser Zeit wurde Frankreich von England beherrscht und regiert. Überzeugt, dass ihre „Stimmen“ von Gott kamen, befolgte Johanna heldenhaft und treu ihre Anweisungen, allen Leiden und Widrigkeiten zum Trotz. Stets blieben das Gebet und die Kontemplation in ihrem Leben an erster Stelle, selbst als sie Schlachten anführte, in denen sie jedoch niemals das Schwert gegen einen Feind erhob. Obwohl zwei Jahre zuvor eine Kommission sie für „eine gute Christin mit einem tadellosen Leben und den Tugenden der Demut, Ehrlichkeit und Einfachheit“ erklärt hatte, wurde Johanna der Hexerei und Häresie beschuldigt, nachdem die Engländer sie gefangen genommen hatten. Sie erhielt keinerlei Unterstützung vom König, dem sie auf den Thron verholfen hatte. Bei ihrem Prozess offenbarte Johanna ihren tiefen Glauben und ihre Weisheit, und obwohl sie zu Unrecht verurteilt wurde, verlor sie nie ihren Glauben an Gott oder an die Kirche. Als sie auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde, rief sie den Namen Jesu an, ein Kruzifix an ihr Herz haltend. Das veranlasste einen Beobachter zu den Worten: „Wir haben eine Heilige verbrannt.“ Ihr Tod vermehrte ihren Ruhm und ihre Beliebtheit noch. Zwanzig Jahre später erklärte ein neuer Prozess sie in allen Anklagepunkten für unschuldig. Nachdem ihr Ansehen im Laufe der Jahrhunderte zu epischen Ausmaßen angewachsen war, wurde Johanna 1910 von Papst Pius X seliggesprochen und elf Jahre später von Papst Benedikt XV heiliggesprochen. Sie ist jetzt die Schutzpatronin von Frankreich und eine der beliebtesten Heiligen der Kirche. Johannas Gehorsam gegenüber Gott ist es zu verdanken, dass Frankreich während der protestantischen Reformation den katholischen Glauben bewahrte, während England ihn aufgab. Frankreich blieb ein solides Zentrum des Katholizismus, von dem aus er sich nach Nordeuropa ausbreitete.
Von: Shalom Tidings
MehrDie heilige Katharina von Alexandria zählt zu den heiligen vierzehn Nothelfern und gilt als Helferin bei Krankheiten. Der christlichen Überlieferung nach lebte Katharina von Alexandria, eine Märtyrerin im dritten und frühen vierten Jahrhundert. Der Legende zufolge sprach die Heilige zu Johanna von Orléans. Geboren um 287 in Alexandria, Ägypten, einem Kultur- und Bildungszentrum der antiken Welt, gehörte sie der Adelsklasse an. Sie war eine sehr begabte Schülerin. Im Alter von 14 Jahren nahm sie nach einer Vision von Jesus und seiner Heiligen Mutter das Christentum an. Als frühreife junge Frau zögerte sie im Alter von 18 Jahren nicht einmal, Kaiser Maxentius herauszufordern, als dieser begann, die christliche Gemeinschaft grausam zu verfolgen. Der Kaiser war von ihrer Weisheit so beeindruckt, dass er Katharina nicht hinrichten ließ, sondern sie mit seinen besten Philosophen debattieren ließ, die sie mühelos schlug. Tatsächlich waren die Philosophen von ihrer Weisheit so angetan, dass sie und etwa 200 Soldaten den Glauben annahmen. Traurigerweise erlitten diese jedoch alle das Martyrium. Frustriert von Katharinas erstaunlicher Widerstandsfähigkeit, ordnete der Kaiser an, sie zu inhaftieren und zu foltern. Aber selbst die brutale Geißelung brachte Katharina nicht dazu, ihren Glauben aufzugeben. Also versuchte es der Kaiser mit einem neuen Ansatz: Er bot ihr an, sie zu heiraten und sie zur Kaiserin zu machen. Da Katharina aber eine geweihte Jungfrau war, die sich bereits Christus versprochen hatte, wies sie den Kaiser ab. Wütend ordnete der Kaiser an, sie auf einem Rad mit Stacheln hinzurichten, einer besonders brutalen Foltermethode. Doch als Katharina das Rad berührte, zerbrach es auf wundersame Weise. Schließlich befahl der Kaiser, sie zu enthaupten. Die Verehrung Katharinas, die im Mittelalter besonders populär war, verbreitete sich während der Kreuzzüge, und bis heute ist sie sowohl in der römisch-katholischen als auch in der orthodoxen Kirche beliebt geblieben. In der Kunst der Renaissance wurde sie häufig verehrt. Katharina ist die Schutzpatronin von Studenten und Lehrern, Bibliothekaren und Juristen. Ihr Fest wird am 25. November gefeiert. Mögen ihr Mut und ihre Weisheit, eher den Tod zu akzeptieren, als den Glauben an Christus aufzugeben, uns inspirieren. Heilige Katharina von Alexandria, bitte für uns.
Von: Shalom Tidings
MehrEines Tages sah der heilige Philipp Neri bei der Messe, nachdem er die heilige Kommunion ausgeteilt hatte, wie ein Mann die Kirche verließ, nachdem er die Eucharistie empfangen hatte. Der Mann schien sich nicht der Realpräsenz Jesu in der konsekrierten Hostie, die er gerade empfangen hatte, bewusst zu sein. Der gute Priester fühlte, dass er etwas tun musste, um dem Mann zu helfen und verständlich zu machen, wie respektlos sein Verhalten war. So bat er schnell zwei Ministranten, mit ihren brennenden Kerzen dem Mann durch die Straßen Roms zu folgen. Bald bemerkte der Mann, dass die Ministranten ihm folgten. Verwundert kehrte er in die Kirche zurück, um Pater Neri danach zu fragen. Der heilige Philipp Neri sagte dem Mann: „Wir müssen unserem Herrn, den du mit dir führst, die gebührende Ehre erweisen. Da du es versäumt hast, ihn anzubeten, habe ich zwei Messdiener geschickt, um deinen Platz einzunehmen." Der Mann war von diesen Worten zutiefst berührt und beschloss, sich der Gegenwart Jesu in seinem Herzen nach jeder heiligen Kommunion bewusster zu sein. Unser Herr Jesus ist in der Eucharistie wirklich und wesenhaft gegenwärtig, und die Minuten nach der Kommunion sind „goldene Momente", in denen wir ein tiefes Gespräch mit ihm führen können. Er ist in unseren Seelen gegenwärtig, um jede unserer Bitten zu hören, jede Last zu tragen und jede Gnade zu schenken, die wir brauchen. Seien wir uns Seiner liebenden Gegenwart bewusst und verbringen wenigstens ein paar Minuten in Danksagung und Anbetung nach jeder heiligen Kommunion.
Von: Shalom Tidings
MehrAls junger Drogenabhängiger fühlte sich Jim Wahlberg von der Welt verachtet und vergessen... bis Gott durch einen besonderen Menschen zu ihm sprach! Lies seine inspirierende Geschichte der Erlösung! Ich bin katholisch aufgewachsen, aber mehr in der katholischen Tradition als im katholischen Glauben. Ich wurde getauft und empfing die Erstkommunion. Meine Eltern schickten uns in die Kirche, aber wir gingen nicht als Familie zur Sonntagsmesse. In meiner Familie gab es 9 Kinder, und jeder, der alt genug war, um zur Kirche zu gehen, ging zu Fuß zur Kirche. Ich erinnere mich an das Gefühl, nicht dazuzugehören: Die wenigen Male, die ich in die Kirche ging, nahm ich den Gottesdienstzettel mit und ging dann weg, um etwas anderes zu tun. Dann hörte ich ganz auf, hinzugehen. Die meisten meiner Geschwister taten dasselbe. Niemand hat mir je gesagt, dass Jesus für mich gestorben ist oder dass Gott mich liebt oder dass die Jungfrau Maria vor Gott für mich eintritt. Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht würdig war, und dass die Leute in den Kirchenbänken besser waren als ich und dass sie mich irgendwie verurteilten. Ich sehnte mich nach Aufmerksamkeit und Akzeptanz. Auf der Jagd nach Akzeptanz Als ich 8 Jahre alt war, sah ich die Kinder in der Nachbarschaft Bier trinken. Ich gesellte mich dazu und überredete sie, mir Bier zu geben. An diesem Tag wurde ich zwar nicht zum Alkoholiker, aber ich bekam meinen ersten Geschmack von Akzeptanz und Aufmerksamkeit von den älteren, „coolen“ Kindern. Ich war sofort süchtig nach dieser Aufmerksamkeit und blieb auch weiterhin in der Nähe von Leuten, die tranken, Drogen nahmen oder rauchten, weil ich dort Akzeptanz fand. Den Rest meiner Jugend verbrachte ich damit, dieser Aufmerksamkeit nachzujagen. Ich wuchs während der zwangsweisen Integration in das öffentlichen Schulsystems in Boston auf, so dass ich jedes Jahr in einen Bus gesetzt und in ein anderes Viertel zur Schule geschickt wurde. In meinen ersten sieben Grundschuljahren besuchte ich sieben verschiedene Schulen, was bedeutete, dass ich jedes Jahr als „der Neue in der Klasse“ begann. Gott war völlig aus dem Spiel. Die einzige Beziehung, die ich zu Gott hatte, war die der Angst. Ich erinnere mich, dass ich immer wieder hörte, dass Gott mich holen würde, dass er mich beobachtete und dass er mich für all die schlechten Dinge, die ich tat, bestrafen würde. Ein verlorener kleiner Junge Am Freitagabend, dem letzten Tag der 7. Klasse, machte ich mich gerade zum Ausgehen bereit, als mein Vater sich zu mir umdrehte und sagte: „Vergiss nicht, wenn die Straßenlaternen angehen, bist du daheim, sonst brauchst du gar nicht erst nach Hause zu kommen“. Das war seine Drohung, um sicherzustellen, dass ich mich an die Regeln hielt. Ich war ein 12-jähriger Junge, der mit anderen 12-jährigen Kindern aus zerrütteten Verhältnissen herumhing. Wir haben alle Bier getrunken, Zigaretten geraucht und Drogen genommen. Als ich später in der Nacht aufblickte und sah, dass die Straßenlaternen angingen, wusste ich, dass ich es nicht mehr nach Hause schaffen würde. Dass ich zu spät kommen würde, war keine Option, also verbrachte ich den ganzen Sommer auf der Straße, ein oder zwei Meilen von zu Hause entfernt, und hing mit meinen Freunden herum. Wir nahmen Drogen und tranken jeden Tag Alkohol. Ich war einfach ein verlorener kleiner Junge. Während dieses Sommers wurde ich ein paar Mal verhaftet und kam in staatliche Obhut. Es dauerte nicht lange, bis ich zu Hause nicht mehr willkommen war. Ich wurde in Pflegefamilien, Gruppenheimen und Jugendstrafanstalten untergebracht. Ich war obdachlos, einsam und völlig verloren. Das Einzige, was die Leere füllte, waren Alkohol und Drogen. Ich konsumierte sie und wurde dann ohnmächtig oder schlief ein. Wenn ich aufwachte, war ich voller Angst und brauchte mehr Drogen und Alkohol. Im Alter von 12 bis 17 Jahren war ich entweder obdachlos, lebte in der Wohnung eines anderen oder war im Jugendgefängnis. Gefesselt und gebrochen Mit 17 wurde ich erneut verhaftet, weil ich jemanden verletzt hatte. Am Ende wurde ich zu einer Haftstrafe von 3 bis 5 Jahren ins Staatsgefängnis gesteckt. Ich befand mich in demselben inneren Kampf wie in meiner Jugend, kämpfte um Aufmerksamkeit und Akzeptanz und versuchte, eine Illusion zu schaffen. Ich saß die vollen fünf Jahre meiner Strafe ab. Am Ende der Haftzeit sagte man mir, ich könne nach Hause gehen, aber das Problem war, dass ich kein Zuhause hatte, in das ich gehen konnte. Ein älterer Bruder war so freundlich zu sagen: „Du kannst bei mir wohnen, bis du wieder auf eigenen Füßen stehst.“ Aber dazu würde es nie kommen. Mein Bruder holte mich vom Gefängnis ab, um mich zu meiner Mutter zu bringen. Aber zuerst gingen wir noch auf einen Drink in eine Bar in meiner alten Nachbarschaft. Ich musste einen Drink nehmen, bevor ich meine Mutter sehen konnte. Es war mein erster legaler Drink, da ich nun über 21 war. Als ich am Küchentisch meiner Mutter saß, erkannte sie mich nicht als ihr Kind, sondern hielt mich für einen Fremden. Ich war etwa sechs Monate in Freiheit, als ich erneut wegen Hausfriedensbruchs verhaftet wurde. Das Haus, in das ich eingebrochen war, gehörte einem Bostoner Polizeibeamten. Vor Gericht sprach der Beamte in meinem Namen. Er sagte: „Sehen Sie sich dieses Kind an, sehen Sie sich seinen Zustand an. Warum besorgen Sie ihm keine Hilfe? Ich weiß nicht, ob das Gefängnis der richtige Ort für ihn ist.“ Er hatte Mitleid mit mir, weil er sehen konnte, dass ich völlig drogenabhängig war. Plötzlich war ich also wieder im Gefängnis und verbüßte eine sechsjährige Haftstrafe. Ich tat alles, was ich konnte, um die Illusion zu erwecken, dass ich mein Leben änderte, um vorzeitig entlassen zu werden. Aber ich brauchte keine Rehabilitation, ich brauchte Gott. Der Weg in die Freiheit Nach ein paar Monaten, in denen ich mein Leben verändert hatte, wurde der Gefängniskaplan, Pater James, auf mich aufmerksam und bot mir eine Stelle als Hausmeister in seiner Kapelle an. Mein erster Gedanke war: „Ich werde diesen Kerl manipulieren.“ Er rauchte Zigaretten, trank Kaffee, hatte ein Telefon - alles Dinge, zu denen Häftlinge keinen Zugang haben. Also nahm ich den Job an, mit Hintergedanken und allem drum und dran. Aber was ich nicht wusste, war, dass er auch einen Plan hatte. Als er an mich herantrat, wollte er mich genauso manipulieren wie ich ihn manipulieren wollte. Aber seine Manipulation diente der Herrlichkeit Gottes. Er wollte mich zurück zur Messe bringen, zurück zum Fuß des Kreuzes. Kurz nachdem ich angefangen hatte, in der Kapelle zu arbeiten, bat ich Pater James um ein paar Gefallen. Als er meine Bitten erfüllte, hatte ich das Gefühl, dass meine Manipulation funktionierte. Eines Tages jedoch kam er auf mich zu und sagte mir, er wolle, dass ich samstags nach der Vigil komme und sauber mache, damit die Kapelle für die Sonntagsmesse bereit sei. Als ich ihm anbot, nach der Messe zu kommen, bestand er darauf, dass ich vorher komme und während der Messe bleibe. Er schubste mich bereits in Richtung Glauben. Eine göttliche Verabredung Bei der Messe fühlte ich mich unbeholfen und unwohl. Ich kannte die Gebete nicht und wusste nicht, wann ich sitzen oder stehen sollte, also beobachtete ich, was die anderen taten, um zurechtzukommen. Kurz darauf stellte mich Pater James offiziell als Hausmeister ein und erzählte mir, dass wir einen besonderen Gast im Gefängnis haben würden: „Mutter Teresa“. Ich sagte: „Oh, großartig! Wer ist Mutter Teresa?“ Rückblickend wusste ich damals wahrscheinlich nicht einmal, wer gerade der Präsident der Vereinigten Staaten war; mein Leben drehte sich ausschließlich um den Alkoholkonsum, und ich beschäftigte mich kaum mit Menschen und Ereignissen außerhalb meiner Suchtblase. Bald darauf kam Mutter Teresa in unser Gefängnis. Ich erinnere mich, dass ich sie in der Ferne sah und dachte: „Wer ist diese Person, um die sich alle Würdenträger, der Gefängnisdirektor und die Gefangenen scharen und an jedem ihrer Worte hängen?“ Als ich näherkam, bemerkte ich, dass ihr Pullover und ihre Schuhe tausend Jahre alt aussahen. Aber ich bemerkte auch den Frieden in ihren Augen und das Geld, das ihre Taschen füllte. Die Leute gaben ihr oft Geld, weil sie wussten, dass sie es den Armen geben würde. Da ich in der Kapelle arbeitete, hatte ich das Glück, an der Eingangsprozession zur Messe mit Mutter Teresa teilzunehmen. Als Gefangener war ich vom Kardinal, von anderen Würdenträgern und Schwestern ihres Ordens umgeben. Der Kardinal lud Mutter Teresa ein, mit ihm am Altar zu sitzen, aber sie lehnte demütig ab und kniete mit einer ehrfürchtigen Verbeugung auf dem Boden neben einigen der gefährlichsten Kriminellen, die ich je in meinem Leben getroffen hatte. In Gottes Augen blicken Als ich auf dem Boden saß, trafen sich unsere Blicke und ich hatte das Gefühl, in Gottes Augen zu schauen. Dann stieg Mutter Teresa die Altarstufen hinauf und sprach Worte, die mich tief berührten, Worte, die ich nie zuvor gehört hatte. Sie sagte, dass Jesus für meine Sünden gestorben ist, dass ich mehr bin als die Verbrechen, die ich begangen habe, dass ich ein Kind Gottes bin und dass ich für Gott wichtig bin. In diesem Moment, in dieser Stille, hatte ich das Gefühl, dass niemand sonst im Raum war, als ob sie direkt zu mir sprechen würde. Ihre Worte erreichten einen tiefen Teil meiner Seele. Am nächsten Tag rannte ich zurück in die Kapelle und sagte zu Pater James: „Ich muss mehr über den Jesus erfahren, über den sie gesprochen hat, über Gott und den katholischen Glauben, über den sie gesprochen hat.“ Pater James war begeistert! Er hatte mich direkt am Fuß des Kreuzes, wo er mich haben wollte, seit er mir die Stelle als Hausmeister angeboten hatte. Ich war bereit, alles zu tun, um mehr über Jesus zu erfahren, und so begann Pater James, mich auf meine Firmung vorzubereiten. Wir trafen uns jede Woche und studierten den Katechismus, um mehr über den Glauben zu erfahren. Obwohl ich zweimal in andere Gefängnisse verlegt wurde, fand ich auch dort Kontakt zu den Priestern und konnte weiter im Glauben wachsen. Ein neuer Anfang Ein Jahr später war es an der Zeit, dass ich mich offiziell zu meinem Glauben bekannte. Meine Firmung war ein denkwürdiger und prägender Moment in meinem Leben. Als Erwachsener wusste ich, dass dies ein wichtiger Schritt war, der mich auf den Weg zu einer tieferen Beziehung zu Jesus Christus bringen würde. Als es schließlich soweit war, rief ich meine Mutter an, um ihr mitzuteilen, dass ich gefirmt werden würde und dass ich mich freuen würde, wenn sie dabei wäre. Sie hatte versprochen, mich nie im Gefängnis zu besuchen, und war deshalb vorsichtig. Nach allem, was ich ihr angetan hatte, war sie als Mutter verletzt. Aber als ich ein paar Tage später noch einmal anrief, stimmte sie zu, zu kommen. Der Tag der Firmung war gewaltig. Er war nicht nur für mich und meinen Weg mit Christus von Bedeutung, sondern auch für meine Beziehung zu meiner Mutter. Im folgenden Jahr war es an der Zeit, dass ich vor den Bewährungsausschuss trat. Sie sagten, sie hätten einen Brief von meiner Mutter, den sie in meinem Namen geschrieben hätte. Ich wusste, dass meine Mutter die Behörden niemals anlügen würde, um mich aus dem Gefängnis zu holen. In ihrem Brief stand: „Vor Ihnen steht ein Mann Gottes. Es ist in Ordnung, Sie können ihn jetzt gehen lassen. Er wird nicht wiederkommen.“ Diese Worte bedeuteten für mich alles. Als meine Mutter starb, war sie an Demenz erkrankt. Im Laufe der Jahre hatte sie ihre Fähigkeit verloren, Geschichten zu erzählen, und ihre Welt war klein geworden. Aber selbst in den Momenten, in denen sie am stärksten von der Demenz gezeichnet war, konnte sie sich an meine Firmung erinnern, an den Moment, in dem sie wusste, dass ich gerettet war. Jesus Christus ist mein Erlöser, und ich spüre seine Gegenwart in meinem Leben. Meine Beziehung zu Jesus ist das Wichtigste in meinem Leben, auch wenn sie Arbeit und Mühe erfordert. Er wird mich immer lieben und mich unterstützen, aber wenn ich mich nicht voll und ganz auf diese Beziehung einlasse, werde ich den Trost und die Liebe, die er mit mir teilen möchte, nicht erfahren. Gott segne euch. Es ist mir eine Ehre, von meinem Weg zu erzählen. Jesus Christus ist unser Erlöser.
Von: Jim Wahlberg
MehrNilakandan Pillai wurde 1712 in einer hinduistischen Familie in Südindien geboren. Seine Eltern waren gläubige Hindus der oberen Kaste. Nilakandans Familie war eng mit dem Königspalast verbunden, und er diente dem König von Travancore als Palastbeamter und war zuständig für die Buchhaltung. In der Schlacht von Colachel, die 1741 zwischen Travancore und der Niederländischen Ostindien-Kompanie ausgetragen wurde, wurde der niederländische Flottenkommandant Kapitän Eustachius De Lannoy besiegt und vom König gefangen genommen. De Lannoy und seine Männer wurden später begnadigt und dienten der Armee von Travancore. Die Diensttätigkeit brachte Nilakandan und De Lannoy zusammen, und es entstand eine enge Freundschaft zwischen den beiden. Während dieser Zeit erlebte Nilakandan viele Schicksalsschläge und wurde von Zweifeln und Ängsten geplagt. De Lannoy tröstete seinen Freund, indem er ihm von seinem christlichen Glauben erzählte. Die Geschichte von Hiob aus der Bibel tröstete Nilakandan sehr, und ihre Gespräche brachten ihn zu Christus. Nilakandan beschloss, sich taufen zu lassen, obwohl er wusste, dass er dafür seine gesellschaftliche Stellung und den Dienst für den König opfern musste. Am 14. Mai 1745, im Alter von 32 Jahren, wurde Nilakandan in der katholischen Kirche getauft und nahm den Namen Devasahayam an, die tamilische Wiedergabe des biblischen Namens Lazarus. Devasahayam empfand große Freude daran, seinen Glauben zu leben, und strebte danach, ein wahrer Jünger Jesu zu sein. Er dankte Gott jeden Tag für die Gnade der Bekehrung und teilte seinen katholischen Glauben eifrig mit anderen. Bald überzeugte er auch seine Frau und mehrere seiner Militärkollegen, sich zu Christus zu bekennen. Devasahayam nahm keine Rücksicht auf das Kastensystem und behandelte die Menschen aus niedrigen Kasten als Gleichberechtigte. Schon bald wendeten sich die Palastbeamten, die gegen seinen neu gefundenen Glauben waren, gegen ihn. Sie schmiedeten ein Komplott, um ihn verhaften zu lassen. Der König forderte Devasahayam auf, seinem christlichen Glauben abzuschwören, und versprach ihm eine herausragende Stellung an seinem Hof. Doch trotz der Verlockungen und Drohungen hielt Devasahayam an seinem Glauben fest, was den König weiter erzürnte. Devasahayam wurde als Verbrecher angesehen und musste in den folgenden drei Jahren unmenschliche Folterungen ertragen. Er wurde täglich ausgepeitscht und musste erdulden, dass ihm Chilipulver auf die Wunden und in die Nasenlöcher gerieben wurde. Er bekam nur abgestandenes Wasser zu trinken und wurde mit auf dem Rücken gefesselten Händen auf einem Büffel durch das Königreich geführt - eine berüchtigte Strafe, die Verrätern vorbehalten war und von künftigen Bekehrungen abhalten sollte. Devasahayam ertrug diese Demütigung und Folter mit großer Geduld und Gottvertrauen. Sein sanftes und freundliches Auftreten überraschte die Soldaten. Jeden Morgen und jeden Abend verbrachte er Zeit im Gebet und predigte allen, die ihm zuhörten, weiterhin das Evangelium. Die Minister, die sich gegen Devasahayam verschworen hatten, erhielten vom König die Erlaubnis, ihn heimlich hinzurichten. Am 14. Januar 1752 wurde er dann auf einen verlassenen Berg gebracht, wo er vor ein Erschießungskommando gestellt wurde. Devasahayam bat lediglich um Zeit zum Beten, die ihm von den Soldaten auch gewährt wurde. Während er betete, fielen Schüsse, und er starb mit den Namen von Jesus und Maria auf den Lippen. Devasahayam wurde am 2. Dezember 2012 zum Märtyrer erklärt und seliggesprochen. Im Februar 2020 erkannte Papst Franziskus ein Wunder an, das der Fürsprache von Devasahayam zugeschrieben wurde. Am 15. Mai 2022 wurde er als erster indischer Laie heiliggesprochen. Shalom World hat eine Dokumentation erstellt, die auf dem Leben dieses großen Heiligen basiert, dessen mutiges Zeugnis und Märtyrertum die Gläubigen von heute weiterhin inspiriert. Wenn Sie mehr über den heiligen Devasahayam erfahren möchten, sehen Sie sich die Episode von 'Glorious Lives' an: https://www.shalomworld.org/episode/devasahayam-the-faithful-layman-from-india
Von: Shalom Tidings
MehrVor siebzig Jahren lebte einst ein Bauer in einem ländlichen Dorf ein gemütliches Mittelschicht-Leben. Als eines Tages seine finanzielle Situation zusammenbrach, geriet sein Leben außer Kontrolle. Seinen Glauben und die Kirche verlassend, wandte er sich dem Trinken zu und wurde letztlich ein Alkoholiker. Seine Frau hielt zu den Kindern, auch indem sie jeden Tag niederkniete um für seine Heilung den Rosenkranz zu beten. Ihr einziger sehnsüchtiger Wunsch war, dass ihr Ehemann eine gute Beichte mache, in die Kirche zurückkehre und die Heilige Kommunion empfange. Eines Nachts wurde er ohnmächtig vom vielen Trinken. Als er am nächsten Tag erwachte, konnte er niemanden zu Hause antreffen. Seine Familie war ohne ihn zur Kirche gegangen und er fühlte eine tiefe Leere in seinem Innersten. Um seinen Kater zu erleichtern, suchte er seine Flasche, fand sie aber leer. Daher taumelte er die Straße hinauf zu einem nahen Kaffeehaus um eine heiße Tasse Tee zu trinken. Als er aufbrach nach Hause zurückzukehren, hatte er die Gelegenheit eine Gruppe Nonnen zu sehen, die auf dem Rückweg waren vom Sonntagsgottesdienst zu ihrem Kloster. Als sie darauf warteten die Straße zu überqueren, bemerkte er eine Klosterschwester die lächelte. Sofort fühlte sich der Mann als ob er einen Elektroschlag bekommen habe. Das faszinierende Lächeln auf dem Gesicht der Schwester durchbohrte ihn. Ein göttliches Licht heller als die Sonne erfüllte sein Dasein und er begann zu weinen. Als er weinte, konnte er die Worte des Psalm 51 über sich rauschen hören: „Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld … Gegen dich allein habe ich gesündigt … Entsündige mich mit Ysop, dann werde ich rein …“ Er verlor keinen Augenblick, ging geradewegs nach Hause, duschte sich und begab sich in die Kirche. Nach langem Starren auf das Kruzifix beichtete er all seine Sünden dem örtlichen Priester. Und sein Leben sollte sich für immer verändern. Eine Parabel oder eine wahre Begebenheit? Wundersamerweise geschah dieses Ereignis wirklich im Dorf Bharananganam in Kerala, Indien. Dank der anhaltenden Gebete seiner Ehefrau und Kinder öffneten sich die Schleusen der Gnade und das Leben des Mannes änderte sich von Grund auf. Die Schwester, deren Lächeln mit dem Licht von tausend Sonnen leuchtete, wurde die erste in Indien geborene Frau die zur Heiligen kanonisiert wurde, Heilige Alphonsa der unbefleckten Empfängnis, die erste Heilige der Syro-Malabar Kirche, kanonisiert in 2008 von Papst Benedikt XVI. Wir feiern ihren Festtag am 28. Juli. Das Licht des auferstandenen Herrn, den sie gerade in der Eucharistie empfangen hatte, glühte durch Schwester Alphonsa und seine elektrisierende Kraft veränderte den Mann, dessen Herz es berührte. Jedes Mal, wenn wir die Eucharistie empfangen, empfangen wir auch den auferstandenen Leib Christi mit all seiner glühenden Kraft. Aber wie oft erlauben wir es seinem strahlenden Licht durch unser Leben leuchten zu lassen?
Von: Shalom Tidings
MehrDie Ärzte hatten Karl Spiekermann längst aufgegeben: Leukämie im Endstadium, sehr aggressiv. Der Krebs fraß ihn buchstäblich auf. Doch dann spendete ein Priester ihm Krankensalbung und Kommunion … Es war nichts mehr zu machen. Drei Jahre waren nun schon seit meiner Leukämie-Diagnose vergangen. Viele lange Krankenhausaufenthalte lagen seitdem hinter mir. Erst lag ich sieben Wochen in Hamm, später brachte man mich in die Uni-Klinik nach Münster. Dort bekam man zwar meine Lungenentzündung in Griff und führte später noch eine Knochenmarktransplantation und eine schwere Lungen-OP durch, doch dann kamen Rückfälle: erst wieder im Knochenmark, ein Jahr später im Brustbereich. Zuletzt probierte man noch eine neue, starke Chemotherapie. Aber tatsächlich hatten die Ärzte den Glauben an meine Heilung längst aufgegeben. Für den Krebs in meiner Brust gebe es keine Therapie mehr, sagte man mir ganz offen. „Dieser Krebs“, meinte eine Oberärztin, „ist so aggressiv, er frisst Sie auf.“ Im Oktober 2020 war ich wieder zu Hause. Man hatte mich zum Sterben entlassen. Nachts lag ich im Bett, tagsüber auf der Couch, um nicht vom Familienleben abgeschnitten zu sein. Freunde und Familienmitglieder kamen, um sich von mir zu verabschieden. An einem Abend hatte ich zwei Stunden starkes Nasenbluten. Mein ganzes Blut war kaputt, die Gerinnungswerte im Keller. Vielleicht vier Wochen noch, sagte ich mir, und dann war es das! Als Jesus kam Ich hatte keine Angst vor dem Tod. Denn schon lange kannte ich Gott, der mir immer wieder gezeigt hatte, dass er mich sieht. Ich vertraute fest auf seine Vorsehung. Das erste Mal, dass ich ihn erlebt hatte, war mit zehn Jahren. Weil es in meiner Familie viel Streit gab und ich in der Schule gemobbt wurde, wurde ich krank. Ich bekam Magengeschwüre und Herzrhythmusstörungen. Abends hatte ich oft Angst einzuschlafen. In dieser Zeit entdeckte ich ein Neues Testament, das bei uns irgendwo unbeachtet im Regal stand. Ich schlug es auf und stieß auf das Matthäus-Evangelium. Als ich die Bergpredigt (Matthäus 5 bis 7) las, weinte ich nur noch. Und ich betete immer wieder: „Komm, Herr Jesus, in meiner Not!“ Und Jesus kam! Ich sah ihn zwar nicht, aber ich hatte den Eindruck, dass er mich in den Arm nahm. Nach den Tränen des Schmerzes schossen mir nun Tränen der Rührung in die Augen. Von diesem Moment an wusste ich: Gott existiert! Doch schon bald hatte die Begeisterung wieder nachgelassen. Weil die Situation zu Hause sich nicht änderte, rutschte ich immer stärker in Depressionen. Auf der Universität begann ich auch zu trinken und Drogen zu nehmen. Doch wieder kam Jesus! Am helllichten Tag – ich war damals 22 Jahre alt – hörte ich plötzlich eine Stimme: „Karl, warum tust du mir so weh?“ Ich wusste sofort, dass es der Herr war. Ich war erschüttert, fiel sofort auf die Knie und tat Buße. Von diesem Tag an krempelte ich mein Leben um und nahm mir vor, fortan intensiv mit dem Herrn zu gehen. Ich besuchte wieder die Heilige Messe und ging regelmäßig zur Beichte. Auch meine Depression war geheilt. Ich brauchte keine Therapie. Seitdem prägte mich ein unerschütterlicher Lebensoptimismus – und der Glaube, dass Gott in seiner täglichen Vorsehung für mich sorgen wird. Als ich mit 24 Jahren den Wunsch verspürte, Mönch zu werden, und deshalb ein Benediktiner-Kloster in Luxemburg aufsuchte, lernte ich ausgerechnet dort nach der Abendmesse meine zukünftige Frau kennen. Karen, eine Neuseeländerin, war zwei Jahre lang in Taizé gewesen, hatte dort aber gespürt, dass ihre Berufung die Ehe sein sollte. Also hatte sie immer wieder für einen Mann gebetet, der Gott mehr lieben sollte als alles andere – selbst mehr als sie. Schon am Tag, nachdem wir uns kennengelernt hatten, sagte der Herr zu ihr: „Das ist der Mann, für den du gebetet hast.“ Und der Herr segnete unsere Verbindung – mit sechs inzwischen erwachsenen Kindern und 13 Enkeln. Er gab uns eine Mission der Evangelisation und der Heilung. Viele Jahre lebten wir in verschiedenen Ländern, 14 Jahre allein in Neuseeland. Bei unserer Eheschließung hatten wir Gott und einander das Versprechen gegeben, dass unser Haus immer eine offene Tür für die Armen haben solle. Der Herr nahm diese Zusage sehr ernst. Nachdem wir eigene Kinder hatten, schickte er uns Arme und bis heute vor allem Flüchtlinge, von denen viele bei uns lebten. Wir helfen ihnen bei Behördengängen, Arztbesuchen oder Einkäufen, schenken ihnen vor allem aber Freundschaft. Sie kommen aus Syrien, Eritrea, Somalia, aus dem Iran, Armenien oder Georgien – von überall her. Vor allem die Frauen sind nach Vergewaltigungserfahrungen oft stark traumatisiert. Viele von ihnen nennen uns „Mama“ und „Papa“. Jetzt, wo ich selbst Hilfe benötigte, gaben gerade diese Menschen mir in meiner schweren Krankheit unendlich viel zurück. Sie beteten, weinten und fasteten für mich. „Sie werden leben“ Dann, an einem Tag in jenem Oktober, klingelte es. Ein koptischer Flüchtlingspriester, ein heiliger Mann, stand vor der Tür. Wir kannten ihn, weil wir schon oft ägyptische Flüchtlinge im Haus hatten. Er kam unangemeldet. Er hatte für mich gebetet und sagte: „Herr Spiekermann, Sie werden leben.“ Dann spendete er mir die Krankensalbung und gab meiner Frau und mir die Heilige Kommunion. Mein Sohn Dominic der dabei war, befürchtete sofort, dass ich diese gar nicht mehr schlucken könne. Doch es ging – und im gleichen Moment war ich geheilt! Das war mir sofort klar. Ich spürte, wie der Körper aufhörte, Krebsflüssigkeiten zu produzieren. Die Entzündungen verschwanden. Der Spenderanteil, der seit meiner Knochenmarktransplantation bereits wieder auf 20 Prozent abgefallen war, war erneut auf 100 Prozent. Ein paar Tage später hatte ich ein PET-CT, und das Ergebnis verblüffte uns alle: Keine Krebszelle war übrig! Selbst die Ärzte sprachen von einem Wunder. Eine Ärztin der Uni-Klinik Münster, der ich meine Krankheitsgeschichte erzählte, brach in Tränen aus und weinte minutenlang. Später schrieb sie mir eine E-Mail, in der sie mir sagte, dass mein Fall ihr Leben verändert habe. Heilungsdienst Heute bin ich wieder vollständig gesund. Schon drei Monate nach meiner Heilung konnte ich wieder holzhacken. Immer wieder kamen nun Menschen zu mir, die mich um Heilungsgebet baten. Am Anfang war es eine Eritreerin, die auf mein Gebet hin von ihren ständigen Kopfschmerzen geheilt worden war. Eine Muslimin, deren Stiefvater gerade an der Deltavariante von Corona gestorben war, wandte sich an mich, weil nun auch ihre Mutter in Ägypten auf der Intensivstation lag; ich betete durch sie für ihre Mutter – und sie wurde im gleichen Moment gesund. Eine Frau mit fortgeschrittener Osteoporose, die starke Schmerzen hatte, kam in die Kirche, wo wir eucharistische Anbetung hielten. Nach meinem Gebet verschwanden ihre Schmerzen innerhalb weniger Tage. Als ich sie ein paar Monate später in der Stadt traf, erkannte ich sie kaum wieder. Sie sagte mir: „Ich bin geheilt. Und ich mache zwei Dinge, die du mir gesagt hast: Ich bete mehr, und ich klage nicht mehr.“ Denn das hatte ich auch durch meine Krankheit gelernt: nie zu klagen! So irrsinnig meine Schmerzen zum Teil auch waren, ich versuchte sie anzunehmen und aufzuopfern für die Menschen. Als es mir 2019 nach meiner Lungen-OP kurzzeitig wieder besser ging, betete ich gleich: „Herr, du kannst mir alles schicken, wenn es hilft, Seelen zu gewinnen.“ Bald nach meiner Heilung bat mich der Priester, der mir die Krankensalbung gespendet hatte, ihm zu helfen, ein geeignetes Gebäude für ein Kloster zu finden. Wir fanden es, nachdem ich für eine Lehrerin mit einer nicht-diagnostizierten langwierigen Krankheit gebetet hatte, die danach gesund geworden war. Ihr Mann hatte früher ein Altenheim geleitet, das inzwischen geschlossen war; das Gebäude bot er uns nun für das Kloster an. Die Dinge, die Gott tut, sind immer miteinander verbunden! Wenn ich bete, berufe ich mich stets auf sein Wort. Deshalb erwarte ich Heilungen und Wunder. Jesus ist derselbe gestern, heute und in alle Ewigkeit (Hebräer 13:8). Er hat Blinde, Lahme und Aussätzige geheilt und Tote auferweckt – und er tut das Gleiche auch heute noch! Wenn Menschen nicht auf Worte hören, dann tut der Herr Zeichen und Wunder. In unserer heutigen Zeit brauchen wir sie nötiger denn je. Eine große Hilfe sind mir beim Gebet um Heilung auch die Heiligen. Ich wende mich nicht nur an die Muttergottes, an Pater Pio oder den Pfarrer von Ars, sondern auch an Heilige der Ostkirche wie Seraphim von Sarow. Die Heiligen sind immer gegenwärtig und bilden um uns jene „Wolke von Zeugen“ (Hebräer 12:1), die bei Gott für uns Fürsprache halten. Wie der Heilige Johannes von Kronstadt sagt: „Christus und die Heiligen sind uns so nah wie die Ikone vor uns.“ Nicht halbgebacken Ich weiß nicht, wie lange ich noch lebe. Aber die Zeit, die ich noch habe, will ich so gut wie möglich ausnutzen. Immer wieder habe ich dem Herrn gesagt: „Ich will kein halbgebackenes Brot sein, ich will heilig werden!“ Der Herr nimmt solche Gebete ernst. Heute glaube ich, dass der Herr meine Krankheit benutzte, um mein Herz zu brechen. Denn ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wird Gott niemals verschmähen (Psalm 51:20). Im Zerbruch unseres Herzens begegnen wir Gott. Und dann kommt die barmherzige Liebe des Herrn, die dieses Herz umarmt. Im Angesicht des Todes sieht man die Dinge der Welt mit ganz anderen Augen: Dann siehst du dein eigenes Elend und deine eigene Sündhaftigkeit vor der Herrlichkeit Gottes – und du weißt: Ich bin seiner nicht wert! Im Krankenhaus hatte ich das Gnadenbild vom Barmherzigen Jesus der Heiligen Schwester Faustina dabei. Jesus schaut darauf dem Betrachter tief in die Augen. Ich sagte ihm: „Ich kann dir nicht in die Augen schauen. Wenn ich zu dir komme, dann lass mich in die hinterste Ecke, und wenn ich nur deine Füße sehe!“ Was ich heute am tiefsten bereue in meinem Leben, ist meine Jugend ohne Gott. Die Zeit hingegen, als ich zum Sterben nach Hause geschickt worden war, als ich kaum noch essen und laufen konnte und irrsinnige Schmerzen hatte, gehört für mich zu den kostbarsten Erinnerungen meines Lebens. Christus war mir damals so nahe. Auf diese Zeit der Krankheit blicke ich heute mit großer Zärtlichkeit zurück. Und dann frage ich ihn: „Herr, wie kannst du mich Sünder nur so lieben?“
Von: Karl Spiekermann
MehrDas Leben lief alles andere als rund für Cornelia Wilhelm. Nach zwei Totgeburten, Problemen mit den Kindern und Schwierigkeiten in der Ehe wusste sie, dass es so nicht mehr weitergehen konnte. Deshalb schloss sie einen Deal mit Gott … Es war in der Zeit, als mein Bruder ins Studium ging. Er war acht Jahre jünger als ich und eigentlich immer ein Mamajunge gewesen – und plötzlich vollkommen verändert. Zwar waren wir katholisch aufgewachsen; nun aber war er zu einem lebendigen Glauben an Jesus gekommen und wusste, was er wollte. Was er sagte, beeindruckte mich wenig; aber dass er sich so verändert hatte, ließ mich nicht mehr in Ruhe. Ein Fall für Gott Ich war 33 Jahre alt – und schon jetzt war mein Leben deutlich anders verlaufen, als ich es mir vorgestellt hatte. Erst hatte ich zwei Totgeburten. Dann hatten wir doch noch einen Sohn bekommen, aber wegen meiner Erfahrungen machte ich mir ständig Sorgen um ihn. Mein Mann Rudolf und ich adoptierten später noch einen Sohn; doch auch er orientierte sich mehr an meinem Mann als an mir. Und schließlich lief auch unsere Ehe nicht gerade toll. Dabei war mir die Familie doch immer das Wichtigste gewesen! Mir war klar, dass es so nicht weitergehen konnte. Eigentlich wäre ich ein Fall für einen Psychologen gewesen. Aber nachdem mein Bruder sich so verändert hatte, suchte ich Hilfe bei Gott. Mich ließ die Frage, ob und wie man zu Gott finden könnte, einfach nicht mehr los. Schließlich schloss ich einen Deal mit Gott. Ich sagte ihm: „Wenn es dich wirklich gibt, dann möchte ich das auch sicher wissen. Ich gehe nicht nur in die Kirche und mache irgendwelche Rituale mit, sondern ich will Bescheid wissen. Wenn ich sicher bin, dass es dich gibt, dann gehöre ich dir.“ Das war mein Deal. Dass Gott sich hierauf einlassen würde, hätte ich mir nie träumen lassen. Gewissheit Am 21. Juni war ich mit Freundinnen zu einer Wanderung unterwegs. Weil es die Nacht der „Sonnenwende“ war, meinte eine Freundin, dass man dieses Ereignis in der Natur feiern müsse; dann würden auch „Strömungen“ zu spüren sein. Ich hatte keine Ahnung, dass dies ein zutiefst heidnisches Ritual war. Als wir nun aber im Feld waren, merkte ich, dass ich hier nicht länger bleiben könnte. Ich hatte einen starken Drang wegzugehen. Also ging ich zu einer Bank etwas abseits, um mich hinzusetzen. Plötzlich überkam es mich. Ich war überwältigt von einer starken Freude, wie ich sie ich noch nie gespürt hatte. Und ich hatte eine tiefe Gewissheit, dass Gott wirklich da ist! Mein Bruder hatte nicht übertrieben; Gott lebt, ER ist erfahrbar! Denn dass es Gott war, der mich hier mit seinem Heiligen Geist erfüllte, war ohne weiteres klar. Mit einem Schlag wusste ich auch, dass meine Probleme in besten Händen waren. Sofort lief ich zu den anderen Frauen und berichtete ihnen aufgeregt von meinem Erlebnis. Doch sie sahen mich nur irritiert an. Ich war seitdem in Gott verliebt wie ein Teenie. ER gab mir Kraft und Trost bei allen Problemen und Schwierigkeiten in meinem Leben. Ich begann, abends mit den Kindern zu beten und erzählte ihnen von Gott. Jeden Abend ging ich eine Stunde lang spazieren und redete mit ihm. Am Anfang betete ich vor allem zum Vater, doch allmählich entwickelte ich auch eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus. Ich begann, täglich in der Bibel zu lesen – was für mich eine Form wurde, mit Gott in Kontakt zu treten, der hierdurch konkret zu mir spricht und mir seine Liebe zeigt. Auch meine Einstellung zum Leben änderte sich. Hatten mich seit meinen schweren Schwangerschaften stets Ängste begleitet, erwarte ich jetzt erst einmal Gutes vom Leben, weil ER da ist und ich IHM das zutraue. Ich bin nie mehr allein. Als ich dann wieder schwanger wurde, vertraute ich das Kind sofort Gott an. Ich hatte daraufhin eine sehr gute Schwangerschaft. Wir bekamen ein wunderbares, acht Pfund schweres Kind – unsere erste Tochter, die sich mein Mann so sehr gewünscht hatte. Den Schatz gefunden Nach meinem Erlebnis erzählte ich allen möglichen Menschen in meinem Umfeld von Gott. Rudolf war entsetzt und bedrängte mich, damit aufzuhören. Doch wie hätte ich das tun sollen? Dann hätte ich auch gleich damit aufhören können zu atmen! Ich engagierte mich damals ehrenamtlich bei der Telefonseelsorge. Bei meiner nächsten Supervision erzählte ich sofort, was mir passiert war. Doch auch hier traf mich nur das Entsetzen der Kollegen. „Du bist ja in einer Sekte“, meinten einige. Auch mein Mann dachte, dass das mit uns nichts mehr werden könne. So ging es 15 Jahre. Es war eine sehr schwierige Zeit. Alles, was mir wichtig war, konnte ich ihm nicht erzählen. Immerhin begann er im Laufe der Jahre, selbst auch über seine Gottesbeziehung nachzudenken, weil er an mir merkte, dass es mir um Gott ganz persönlich ging. Er konnte sehen, dass ich den Schatz im Acker gefunden hatte und nicht bloß den Acker. Als unser Adoptivsohn in die Pubertät kam, von mehreren Schulen flog, rauschgiftabhängig wurde und sogar wegen Drogenhandels vor Gericht kam, konnten Rudolf und ich zumindest zusammen für den Jungen beten. Unser Sohn war damals ganz schrecklich zu uns. Aber auch das war eine Zeit, die Gott benutzte: Damals lernte ich, unseren Sohn ohne jede Vorbedingung zu lieben – ohne, dass ich selbst etwas von ihm zurückbekam. Heute haben wir ein gutes Verhältnis; er hat selbst zwei Kinder und eine gute Arbeit. Liebe zur katholischen Kirche Eines Tages lud mich eine Bekannte zu einem Alphakurs, einem Glaubenskurs, in einer Freikirche ein. Zu meiner Überraschung wollte auch Rudolf mitkommen. Im Anschluss an eines der Treffen betete einer der Teilnehmer, den wir gar nicht kannten, für Rudolf und sprach in seinem Gebet genau die Dinge an, die meinen Mann umtrieben. Das bewegte Rudolf tief und brachte auch ihn zu der Erkenntnis, dass Gott wirklich lebendig ist. Einige Jahre gingen mein Mann und ich nun gemeinsam in die Freikirche, was uns beiden sehr guttat. Zumindest gelegentlich besuchte ich aber weiterhin die katholische Kirche, weil ich Sehnsucht nach der Eucharistie hatte. Eines Tages legte mir ein Gastprediger aus England die Hände auf und betete für mich. Ich fühlte mich danach wie am ganzen Körper gesalbt. Ich fragte Gott: „Womit salbst du mich?“ Die Antwort, die ich tief in meinem Inneren vernahm, war: „Mit Liebe zur katholischen Kirche.“ Ich war verwirrt. Ausgerechnet auf einem freikirchlichen Gebetstreffen zeigte mir der Herr die Liebe zur katholischen Kirche? Ein Priester, den wir kannten, lud uns kurz darauf in einen Gebetskreis ein, in dem auch viel frei gebetet wurde. Hier fanden wir den lebendigen Glauben und die Liebe zum Herrn, die wir bisher nur in der Freikirche kennengelernt hatten. So kehrten wir zurück in die katholische Kirche. Meine Liebe zur Eucharistie ist seitdem noch mehr gewachsen, und ich gehe auch regelmäßig zur Beichte. Das Erlebnis am 21. Juni war tatsächlich eine „Sonnenwende“ in meinem Leben – vom Dunkel zum Licht! Gott hat seinen Teil des Deals erfüllt. Denn heute weiß ich: ER lebt! ER ist lebendig – und persönlich erfahrbar! Die Freude an Gott hat mich nie mehr verlassen. Und ich habe seine Barmherzigkeit erfahren. Wenn ich wieder einmal so viel Mist gebaut habe, dass ich über mich selbst erschrecke, weiß ich, dass er mir immer wieder vergibt – und dass ER nur darauf wartet, dass ich zu ihm zurückkehre.
Von: Cornelia Wilhelm
MehrWas brachte der Tod Jesu am Kreuz? fragt Bischof Dr. Stefan Oster – und gibt eine überraschende Antwort auf diese Frage: Sein Tod war umsonst. Mein alter geistlicher Lehrer hat mir einmal die Frage gestellt: „Ist Ihr geistliches Leben in Ordnung?“ Ich antwortete: „Ich glaube schon.“ Dann setzte er nach: „Zwei Fragen dazu: Wann haben Sie sich zum letzten Mal wirklich an Jesus gefreut? Und die zweite Frage: Wann haben Sie jemandem zuletzt von dieser Freude erzählt?“ Er meinte: direkt oder indirekt. Wenn sich die Gelegenheit nicht ergibt, dass man ausdrücklich von Jesus erzählt, weil es einfach gerade nicht passt, dann kann man jemandem etwas tun – einfach nur für diesen Menschen und für Jesus. Von meinem alten Lehrer lernte ich auch, dass das Kennzeichen der Liebe zum anderen, wenn sie aus Jesus kommt, das Wort „umsonst“ ist. Dieses Wort ist mir wichtig, weil es im Deutschen zwei Bedeutungen hat. Zum einen hat es die Bedeutung „gratis“, „es ist geschenkt“, und zum anderen bedeutet es „vergeblich“. In mir gibt es den Alten Adam, den unbekehrten Typen, der sich immer selbst ins Zentrum stellt und der nicht umsonst dienen kann. Er will, dass alles, was er tut, ihm etwas bringt. Nach dem Motto: Ich diene dir; hoffentlich feierst du mich dafür! Ich tue irgendwas und hoffe, dass es die anderen sehen und es gut finden – und mich feiern. Aber wenn das das Motiv ist, dann ist es nicht umsonst. Wenn ich einen Vortrag oder eine Katechese halte, hoffe ich, dass es der stärkere Teil in mir ist, der dann redet, weil es um Jesus geht und um die Zuhörer, denen das Gesagte dienen soll – dass ich dann wirklich umsonst diene. Vielleicht haben Sie heute Morgen in Ihrer Familie oder Gemeinschaft das Klo geputzt. Dann ist es schön, wenn die anderen dies sehen und sich dafür bedanken. Aber hoffentlich hätten Sie es einfach auch so getan, wenn Sie niemand dafür gefeiert hätte. Aus Liebe Die Liebe, die aus Jesus kommt, ist qualifiziert durch das Wörtchen „umsonst“. Am dramatischsten war es, als er am Karfreitag am Kreuz hing. Da werden die Jünger gedacht haben: „Es war alles umsonst. Jetzt sind wir dem Typen drei Jahre hinterhergerannt und haben gedacht, er ist es! Und jetzt stirbt er wie der allerletzte Verbrecher. Alles war umsonst.“ Sie hatten ihr Leben auf ihn gesetzt, ihre Heimat, ihre Familien, ihre alte Arbeitsstelle oder ihr Kleinunternehmen als Fischer verlassen, um ihm zu folgen. Doch jetzt war alles umsonst. Wie antwortet Jesus? Mit seinem ganzen durchbohrten Herzen und seinem Sterben für die anderen sagt er: „Ja, alles umsonst, alles gratis, alles geschenkt! Einfach für euch aus Liebe!“ Umsonst leben Will er, dass wir ihn dafür feiern? Ja, in gewisser Weise schon. Aber nur, damit wir lernen, selbst aus seinem „umsonst“ zu leben. In der Bibel heißt es: Maria machte sich auf den Weg und eilte zu Elisabet (Lukas 1:39). Und auch wir machen uns hoffentlich auf den Weg und erzählen den anderen von der Freude, die uns erfüllt, weil ER in unserem Leben wirklich da ist! Und wenn wir von IHM innerlich immer mehr erfüllt werden, wenn seine Gegenwart in uns wachsen und größer und der Alte Adam oder die Alte Eva in uns kleiner werden, dann fängst du an, insgesamt einen anderen Lebensstil zu leben – ganzheitlicher und einfacher, weil viele Dinge weniger wichtig werden. Und wichtiger wird, dass du lernst, umsonst zu leben und zu dienen. Dann wird dein Herz tiefer, weil du andere in dieses Herz leichter hineinlassen kannst. Aber das ist nur möglich, wenn vieles, was dich besetzt hält, an Wert verliert, weil ER in dir wächst: ein einfacher Lebensstil, ein dienendes Herz, ein hörendes Herz für die anderen – und dann dein Dienst in der Gesellschaft, nicht nur in der Kirche. Wir sind dafür da, dass wir die Welt mit verwandeln. Wir sind dafür da, dass wir die Welt auch mit dem prägen, dass wir nicht nur immer nur handeln, weil es uns – weil es mir – etwas bringt, sondern weil wir zu IHM gehören und IHM dienen wollen. Wir sind unterwegs, den Menschen durch Wort und Tat zu zeigen, dass Jesus lebt. Unser Lebensziel besteht darin, IHN in uns so lebendig werden zu lassen, dass die anderen spüren: In dem lebt Jesus.
Von: BISCHOF STEFAN OSTER SDB
MehrSuperreich, Superhirn, angesehen oder einflussreich ... all das spielt keine Rolle, wenn es darum geht, wer du bist. In den frühen 60er Jahren hatte die Folk-Rock-Gruppe The Byrds einen Mega-Hit namens „Turn! Turn! Turn!“, der auf das dritte Kapitel des Buches Kohelet zurückgeht. Ich fand das Lied fesselnd. Es machte mir Lust, das ganze Buch zu lesen, was ich sehr seltsam fand. Seltsam deshalb, weil ich den Rest, vor allem das erste Kapitel, im Gegensatz zum Text des Liedes, niederdrückend fand, als eine unerbittliche Abhandlung über den Zustand des Menschen. Der Autor, Kohelet, ist nach eigener Aussage ein alter Mann, der alles gesehen, alles getan und alles erlebt hat. Er hat alles genossen, was das Leben zu bieten hat: Er ist superreich, weiß viel, wird von seinen Mitmenschen respektiert, hat die Macht, durchs Leben zu navigieren, und hat im Grunde jeden erdenklichen Komfort genossen, den man ihm bieten konnte. Aber trotz alledem ist er zu dem Schluss gekommen, dass das alles nicht wichtig ist. Warum nicht? Ich glaube, er hat tief in seinem Inneren erkannt, dass das, was man ist, viel wichtiger ist als das, was man hat. Der Grund ist relativ einfach: Die Güter der Welt werden immer vergehen und verblassen, weil sie vergänglich, flüchtig und endlich sind. Bevor du weggezaubert wirst Wer wir sind, das ist eine Frage unseres moralischen und geistigen Charakters, eine Frage der Seele. In den ersten Kapiteln der Genesis wird uns geoffenbart, dass wir nach dem Bild und Gleichnis Gottes geschaffen sind, was uns wiederum zur Teilhabe an Gottes Wesen und ewigem Leben befähigt. Einfach ausgedrückt: Wir sind, wer wir sind, in der Beziehung zu Gott, nicht in dem, was wir haben. Wir sind in unserem tiefsten Inneren spirituelle und religiöse Wesen. Im Gleichnis des Evangeliums vom reichen Narren macht Jesus eine ähnliche Aussage, geht aber noch viel weiter. Jesus spottet über den Mann, der sich auf seinen Reichtum und seine Sicherheit verlässt, in der falschen Annahme, dass sie ihm Freude bringen werden. Der Mann ist nicht nur wohlhabend, sondern sein Reichtum wächst auch noch dramatisch, weil er eine gute Ernte eingefahren hat. Was tut er also? Er beschließt, seine alten Scheunen abzureißen und größere Scheunen zu bauen, um seinen zusätzlichen Reichtum zu horten. Der Mann hat sein Leben auf mehreren Überlegungen aufgebaut: (1) die Güter der Welt sind wertvoll; (2) er hat viele Jahre, um seine Pläne zu verwirklichen; (3) sein Reichtum wird ihm ein Gefühl der Ruhe und des hemmungslosen Genuss verschaffen. In Anbetracht all dieser Überlegungen fehlt es ihm an nichts. Doch mitnichten, du törichter reicher junger Mann! Das Wort, das Gott an ihn richtet, macht seine Pläne zunichte: „Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann all das gehören, was du angehäuft hast?“ (Lukas 12:20) Was Jesus ihm hier sagt, ist, dass Gott nicht nach seinen ganzen Besitztümern verlangt, sondern vielmehr nach seinem Leben – nach dem, wer er ist! Und diese Forderung wird nicht in der fernen Zukunft gestellt, sondern genau hier und jetzt. In dieser Nacht wird deine Seele, dein Herz, dein Leben von dir verlangt werden. „So“, sagt Jesus, „geht es jedem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber vor Gott nicht reich ist.“ (Lukas 12:21) Statt ‚Lebensgenuss‘, also Anhäufung von Gütern dieser Welt, fordert Jesus ihn dazu auf, sein Leben hinzugeben. Zuerst „sucht sein Reich; dann wird euch das andere dazugegeben.“ (Lukas 12:31) Wirklich echt Liebe Leserin, lieber Leser, das ist der Dreh- und Angelpunkt - eine absolute Entweder-Oder-Entscheidung: Ist mein Blick auf Gott ausgerichtet oder auf die Güter dieser Welt? Wenn wir uns für Ersteres entscheiden, leben wir gemäß unserer wahren Menschenwürde. Dann lieben wir Gott mit ganzem Herzen und ganzer Seele und unseren Nächsten wie uns selbst, weil wir in dem verwurzelt sind, was wirklich echt ist. Und dann haben wir die richtige Beziehung zu Gott, unserem Nächsten und zur gesamten Schöpfung. Die Anhänglichkeit an die Güter der Welt kann unmöglich das Verlangen des Herzens befriedigen, denn sie können uns nicht lieben, was aber das Grundbedürfnis der Seele ist. Stattdessen verursacht diese Besessenheit und Sucht immer noch mehr Hunger und führt zu einem verstärkten Gefühl der Angst. Wenn wir, grob gesagt, das Heilige und Transzendente in unserem Leben ablehnen, werden wir unweigerlich eine Furcht um unsere eigene Existenz erleben, ein Gefühl der Leere und Entfremdung von unseren Mitmenschen sowie tiefe Einsamkeit und Schuldgefühle. Doch so muss es nicht enden. Jesus lädt uns ein, einen realistischen Blick darauf zu werfen, wie Reichtum unsere Herzen versklaven und uns davon ablenken kann, wo unser wahrer Schatz liegt, nämlich im Reich Gottes im Himmel. In diesem Sinne ermahnt uns der heilige Paulus in seinem Brief an die Kolosser: „Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische!“ (Kolosser 3:2) Deshalb ist es wichtig, dass wir prüfen, was wir wirklich lieben. Die Liebe, die gemäß dem Evangelium gelebt wird, ist die Quelle des wahren Glücks, während die übertriebene und unerfüllte Suche nach materiellen Gütern und Reichtum oft eine Quelle der Unruhe, der Angst, des Missbrauchs anderer, der Manipulation und der Beherrschung ist. Die Lesungen aus dem Buch Kohelet, aus dem Lukasevangelium und dem Paulusbrief weisen alle auf die Frage hin: „Wer bin ich?“, die unendlich wichtiger ist als das, was man hat. Worauf es ankommt, ist, dass du Gottes geliebtes Kind bist - geschaffen, um in der Liebe Gottes Ruhe zu finden.
Von: Diakon Jim McFadden
Mehr