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Dez 28, 2021 588 0 Ghislaine Vodounou
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Er hat mich nie verlassen

An diesem Tag hatte ich mich verzweifelt und einsam gefühlt, aber ich ahnte nicht, dass etwas Besonderes passieren sollte…

Als Papst Franziskus erklärte, dass am 08.12.2020 das „Jahr des Heiligen Josefs“ begann, erinnerte ich mich an den Tag, als mir meine Mutter eine schöne Statue dieses großen Heiligen gab, die ich mit tiefer Ehrfurcht in meine Gebetsecke stellte. Über die Jahre habe ich zahlreiche Novenen zum Hl. Josef gebetet, aber ich wurde das Gefühl nicht los, dass er sich meiner Gebete nicht annahm. Im Laufe der Zeit nahm ich wenig Notiz von ihm.

Letztes Jahr riet mir ein Freund, der auch ein Priester ist, die 30-tägige Andacht zu Ehren des Heiligen Josefs zu beten, was ich zusammen mit der 33-tägigen Weihe an den Heiligen Josef tat (nach dem Buch von Pater Donald H. Calloway). Am letzten Tag der Weihe hatte ich keine Ahnung, dass etwas Besonderes in meinem Leben geschehen sollte. Es war ein Sonntag. Ich hatte mich sehr niedergeschlagen gefühlt, obwohl es absolut nicht in meinem Naturell liegt, trübselig zu sein. Aber dieser Tag war ganz anders. Gleich nach der heiligen Messe entschloss ich mich, zur Anbetung zu gehen, suchte etwas Erleichterung vor dem Allerheiligsten Sakrament, denn ich hatte Vertrauen, dass jeder, der aus tiefstem Herzen betet, dort stets Trost finden wird.

Liebe von oben

Auf meinem Weg, während ich in der U-Bahn in München wartete, merkte ich zufällig, wie eine Frau hemmungslos weinte. Ich war tief berührt und wollte sie trösten. Ihr lautes Schluchzen hatte Aufmerksamkeit erregt und jeder starrte sie an, was mich von meinem Impuls, zu ihr zu gehen und mit ihr zu sprechen, abhielt. Nach einer Weile stand sie auf, um zu gehen, ließ aber ihren Schal zurück. Nun hatte ich keine andere Wahl, als ihr zu folgen. Als ich ihr ihren Schal zurückgab, sagte ich ihr: „Weine nicht… Du bist nicht allein. Jesus liebt dich und er möchte dir helfen. Sprich mit ihm über all deine Sorgen… Er wird dir bestimmt helfen.“ Ich gab ihr außerdem etwas Geld. Dann fragte sie mich, ob ich sie in den Arm nehmen würde. Ich wollte es nur ungern tun, schob es aber beiseite, gab ihr eine herzliche Umarmung und berührte sanft ihre Wangen. Ich überraschte mich selbst mit dieser Tat, da ich mich an diesem Tag sehr leer und schwach im Geiste gefühlt hatte. Und ich kann ehrlich sagen, dass diese Liebe nicht von mir kam. Es war Jesus, der sie berührte!

Als ich schließlich die Herzogspitalkirche zur Anbetung erreichte, bat ich um Gottes Hilfe und ein Zeichen, dass er alles unter Kontrolle hat. Als ich mein Gebet zum Heiligen Josef und die Weihe abgeschlossen hatte, zündete ich eine Kerze vor der Statue des Heiligen Josef an. Dann fragte ich Sankt Josef einfach, ob er sich wirklich um mich gekümmert hat, darüber grübelnd, warum er mir nie geantwortet hat.

 Großes Lächeln

Auf meinem Weg zurück zum Zug hielt mich eine Frau auf der Straße an. Sie sah aus, als wäre sie über fünfzig und das war das erste und letzte Mal, dass ich sie sah, aber was sie sagte, klingt noch immer in meinen Ohren. Als ich sie ansah und mich fragte, was sie von mir wollte, da rief sie plötzlich mit einem großen Lächeln im Gesicht aus: „Oh! Du hast keine Ahnung, wie sehr dich der Heilige Josef liebt!“

Ich war überwältigt und bat sie, zu wiederholen was sie gesagt hatte. Ich wollte es unbedingt noch einmal hören und das Gefühl, das ich nach diesen Worten verspürte, war unbeschreiblich. In diesem Moment wusste ich, dass ich niemals allein bin. Tränen der Freude rannen meine Wangen hinab und ich erzählte ihr, dass ich gebetet und um ein Zeichen gefragt hatte. Mit einem hypnotisierenden Lächeln antwortete sie: „Es ist der HEILIGE GEIST, meine Liebe…“

Dann fragte sie: „Weißt du, was der Hl. Josef am meisten an dir liebt?“ Ich schaute sie verwirrt an. Während sie sanft meine Wangen berührte (genau wie ich es zuvor bei der Dame in der U-Bahn getan hatte), flüsterte sie: „Es ist dein sanftes und DEMÜTIGES Herz.“ Dann ging sie.

Ich habe diese nette Dame nie zuvor oder danach wieder gesehen, was ungewöhnlich war, denn größtenteils kennen wir einander in unseren Kirchen, aber ich kann mich noch immer lebhaft daran erinnern, wie lieb und voller Freude sie gewesen ist.

An jenem Tag fühlte ich mich so verzweifelt und ich musste fühlen, dass Gott mich wirklich liebt und sich um mich kümmert. Meine Sorgen zerstreuten sich durch die Botschaft vom Heiligen Josef. Er war all die Jahre bei mir, auch wenn ich ihn oft ignoriert hatte.

Ich glaube fest daran, dass der Zwischenfall in der U-Bahn eng mit meiner Begegnung mit der netten Dame verbunden war. Sie gab mir eine Erkenntnis. Was immer wir für andere tun, tun wir für Jesus, auch wenn wir es nicht fühlen. Jesus ist umso glücklicher, wenn wir unsere Komfortzone verlassen, um andere zu erreichen. Seitdem suche ich täglich die kraftvolle Fürsprache meines lieben Heiligen Josef, ohne Vorbehalt!

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Ghislaine Vodounou

Ghislaine Vodounou liebt es, ihren Glauben zu teilen. Sie lebt in München, Deutschland.

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