Startseite/Engagieren/Artikel

Jun 20, 2022 405 0 Emily Shaw, Australien
Engagieren

Der Schlüssel zur Veränderung der Welt

Entdecke eine uralte Methode, die deine Probleme lösen kann!

Politischer und sozialer Aktivismus ist zu einem alltäglichen Phänomen geworden. „Black lives matter“, Proteste gegen den Klimawandel – die Liste lässt sich fortsetzen. Beflügelt von der Idee, dringend benötigte Veränderungen herbeizuführen, drängeln sich die Menschen und setzen sich für das ein, was sie als wesentlich für die Verbesserung der Welt als Ganzes erachten.

Postings in den sozialen Medien spornen uns an: „Sei die Veränderung, die du in der Welt sehen willst.“

Aber wie können wir entscheiden, in welche Veränderungen wir unsere Zeit und unser Geld investieren sollen? Welche Trends sollen wir unterstützen? Es gibt viele gemeinnützige Organisationen, die unser Engagement und Geld gebrauchen könnten.

Seien wir ehrlich, es gibt viele Dinge, die wir gerne in unseren gegenwärtigen Lebensumständen, in unseren Gemeinschaften und Kirchen und in unseren Ländern verändert sehen würden.

Ich meine, es fällt mir schon schwer genug, meine Kinder bei Schlechtwetter zu Stiefeln und Pullover zu überreden, wie könnte ich da die Meinung einflussreicher Weltpolitiker ändern?

Tatsache ist, dass ich das nicht kann. Aber das macht mich nicht machtlos oder handlungsunfähig.

Tausche das Wort `Sei´

Anstatt die Veränderung zu sein, die ich in der Welt sehen möchte, muss ich die Veränderung erbeten, die ich sehen möchte. Aber Moment, höre ich dich fragen, ist das Gebet nicht zu passiv? Sollten wir nicht lieber etwas Aktives tun?

Am Gebet ist nichts Passives. Es ist vieles – kontemplativ, strukturiert, unstrukturiert, routinemäßig, meditativ – aber sicher nicht passiv. Sicherlich gibt es aktive Dienste in unseren Gemeinschaften. Aber ohne die Kontemplation, die unser Handeln beflügelt, bleibt unser Tun auf der Strecke und umgekehrt.

In seinem Brief an die Korinther erklärt der heilige Paulus, was mit unseren aktiven Diensten geschieht, wenn uns die geistliche Untermauerung fehlt:

Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke. Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts. Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts. (1Kor 13,1-3)

Anstatt Spaltung zu verbreiten, indem ich ohne die nötige Nächstenliebe mit dem aktuellen Papst, Bischof oder Priester, dessen Glaubensauffassung meinen Zorn auf sich gezogen hat, in Streit gerate, sollte ich für sie beten. Das Gleiche gilt für jeden, der eine Führungsposition innehat, mit der wir nicht einverstanden sind, oder für die Umstände, die sich unserer Kontrolle entziehen und die in unserem Leben Verwüstung angerichtet haben. Ich kann nicht kontrollieren, was andere Menschen denken, sagen oder tun, aber ich kann meine Reaktion darauf kontrollieren. Und das Gebet, so einfach es auch klingen mag, ist immer eine gute Option.

Wieder-entdecken

Wenn du technisch versiert bist, dann kennst du dich mit Online-Suchmaschinen aus. Und ich kann dir garantieren, dass es für alles, was du gerade tust oder durchmachst, ein Gebet und/oder einen Schutzpatron gibt.

Um ehrlich zu sein, gibt es eine wahre Fundgrube an Gebeten da draußen. Manchmal ist es schon tröstlich, eine Sammlung von Anbetungen, Andachten und Fürbitten durchzulesen. Schnell fühlt man sich im Kampf allein gelassen und vergisst, dass andere ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie wir.

Wenn du in diesen unberechenbaren Zeiten unter Depressionen und Angstzuständen leidest, ist die Heilige Dymphna deine Ansprechpartnerin. Möchtest du die globale Gleichheit zwischen Menschen aller Rassen und Glaubensrichtungen sehen? Suche nicht lange, geh zur Heiligen Josephine Bakhita. Bist du besorgt über sozialen Aktivismus, die Notlage von Flüchtlingen und unsere Umwelt? Dann bitte Dorothy Day, Franziska Xaviera Cabrini oder Franz von Assisi um Hilfe.

Halte inne, bevor du handelst

Letzten Endes könnte man sagen, dass es im Hier und Jetzt jede Menge Probleme gibt. Einige sind groß und es liegt in unserer Macht, etwas zu ändern. Andere sind von globalem Ausmaß und unsere Bemühungen wären nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Es ist klug, sich Zeit für Gebet und Unterscheidung zu nehmen, bevor man sich für eine bestimmte Vorgehensweise entscheidet. Vielleicht liegt dir die örtliche Suppenküche für Obdachlose wirklich am Herzen und du würdest dich gerne ehrenamtlich engagieren, aber in Wirklichkeit bist du Mutter von zwei Kleinkindern und hast im Moment keine Zeit.

Bete, überlege und entscheide neu, wenn es deine Zeit erlaubt. Vielleicht wirst du dich irgendwann in der Zukunft engagieren, vertraue auf die Führung, die Gott dir im Gebet gibt.

Bringe deine Sorgen, Träume und Wünsche im Gebet zu Jesus. Michael Jackson mag dazu ermutigt haben: „Wenn du die Welt zu einem besseren Ort machen willst, dann sieh dich selbst an und ändere dich“. Aber in Wahrheit ist es viel einfacher als das.

Wenn du die Welt verbessern willst: Bete. Der Rest wird sich von selbst ergeben.

Teilen:

Emily Shaw

Emily Shaw ist eine ehemalige preisgekrönte Redakteurin der Australasian Catholic Press Association, die jetzt als Bloggerin für youngcatholicmums.com arbeitet und für Catholic-Link tätig ist. Als Ehefrau und Mutter von sieben Kindern lebt sie auf einer Farm im ländlichen Australien und genießt die geistliche Unterstützung ihrer örtlichen katholischen Gemeinde.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Neueste Artikel