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Sep 07, 2020 428 0 Ellen Hogarty, USA
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Das 11. Gebot

Wussten Sie, dass das Sorgenmachen funktioniert? 90% der Dinge, über die man sich Sorgen macht, passieren nie!

Bevor die Sorgen Sie ersticken

Das letzte Mal, als ich meinen Vater lebend sah, sprachen wir in seinem Krankenhauszimmer. Er hatte viele Monate gegen den Krebs gekämpft und der Kampf neigte sich dem Ende zu. Nachdem er in seinem Leben viele Bibelstudien geleitet und viele Vorträge gehalten hatte, sagte er mir: „Wenn Gott mir noch eine Gelegenheit gibt, über sein Wort zu lehren, werde ich über das 11. Gebot sprechen: Du sollst dich nicht sorgen.”

Dies war ein Lieblingsthema meines Vaters, einem Mann von großem Glauben und voller Vertrauen in den Herrn. Er liebte es, die Menschen darüber zu lehren, wie man im Vertrauen auf Gottes Vorsehung den Sieg über die Sorgen erringen kann.

Nun, der Herr rief meinen Vater sechs Wochen später nach Hause, so dass er nie diese letzte Rede hielt. Aber ich möchte hier das Wesentliche davon mitteilen.

In dem kurzen Abschnitt aus Matthäus 6,25-34 sagt uns Jesus dreimal: “Sorgt euch nicht“. Er sagt uns, wir sollen uns weder um unser Leben sorgen, noch darum, was wir essen oder trinken werden, noch um unseren Körper, noch darum, was wir anziehen werden. „Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht“, versichert uns Jesus.

Die Sorge zeigt einen Mangel an Vertrauen in Gott. Die Sorge ist jedoch so sehr Teil unserer Kultur und Gesellschaft, dass wir sie als normal ansehen. Wir denken, dass eine Frau nur eine gute Mutter ist, wenn sie sich um ihre Kinder sorgt. Oder eine Person ist eine gute Geschäftsinhaberin, wenn sie sich um ihr Unternehmen oder ihre Arbeit sorgt. Wir betrachten Sorge nicht als Ungehorsam. Aber das ist sie.

Das englische Wort für Sorge,“worry“, kommt von dem alten englischen Begriff „wyrgan“, was „ersticken“ oder „erwürgen“ bedeutet. Das ist es, was Sorge mit unserem Glauben macht. Sie erstickt oder stranguliert ihn. Wir beginnen damit, für jemanden zu beten – ein Kind, einen kranken Verwandten, eine kaputte Ehe – und ehe wir uns versehen, sind wir von Sorgen abgelenkt. Dann packt uns die Angst, und unser Glaube wird erstickt.

Es fällt uns schwer, zu beten oder auch nur klar zu denken, wenn wir besorgt sind. Wenn Sie jemals einen mit Unkraut bewachsenen Garten gesehen haben, dann haben Sie gesehen, wie dieses Unkraut alle Blumen oder alles Gemüse erstickt, das versucht, neben ihm zu wachsen.

Hören Sie auf, sich Sorgen zu machen

Wie bremsen wir also unsere Neigung, uns Sorgen zu machen? Es gibt zwei gute Ansätze, um gegen die schlechte Angewohnheit, sich Sorgen zu machen, vorzugehen.

Erstens, pflanzen Sie das Wort Gottes in Ihr Herz ein. Lernen Sie Gottes Verheißungen und schreiben Sie sie auf. Lesen Sie sie wieder und wieder, bis das Wort Gottes tiefe Wurzeln in Ihrer Seele schlägt. Philipper 4,6-7 ist eine gute Stelle, um damit zu beginnen: „Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott! Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in Christus Jesus bewahren.“

Zweitens: Gehen Sie vor das Allerheiligste. Bringen Sie Ihre Sorgen vor den Herrn und legen Sie sie ihm zu Füßen. Bekennen Sie Ihre Unfähigkeit, Sachen in Ordnung zu bringen, und bitten Sie Jesus, sie stattdessen zu übernehmen. Ein weiser und heiliger Mann sagte mir einmal: „Die Sorgen der Menschen schmelzen oft dahin, wenn sie in der Anbetung vor dem Allerheiligsten Sakrament sind. Sie wissen nicht, wie oder warum, aber ihre Probleme werden gelöst, wenn sie den Herrn in der Eucharistie anbeten.“

Alles wird gut

Einige Monate nach dem Tod meines Vaters geschah etwas, das mich tief beeindruckte und mich an seine Lehre über die Sorgen erinnerte.

Mein Vater war viele Jahre lang ein treuer Boston-Red-Sox-Fan gewesen. In den Baseball-Playoffs 2003, den letzten, die er miterlebte, verloren die Red Sox gegen ihren Erzrivalen, die New York Yankees, obwohl sie in jenem Jahr gute Chancen auf den Einzug in die World Series gehabt hätten. Es war eine bittere Niederlage für alle Fans der Red Sox, so auch für meinen Vater.

Ein paar Monate später, kurz bevor mein Vater starb, sagte meine jüngere Schwester, ebenfalls ein großer Red Sox-Fan, zu ihm: „Papa, wenn du in den Himmel kommst, sorge dafür, dass die Red Sox die Yankees in diesem Jahr schlagen werden!” Mein Vater lächelte.

Er starb im April 2004, und im Oktober desselben Jahres standen sich die Yankees und die Red Sox im Endspiel wieder gegenüber. Ich bin kein Sportfan, aber ich habe diese Baseball-Saison im Gedenken an meinen Vater verfolgt. Mit großer Zuversicht sagte ich meinen Freunden, die treue Fans der Red Sox waren: „Die Red Sox werden dieses Jahr gewinnen.“

Und dann verloren sie die ersten 3 Spiele in Folge! Es sah nicht gut aus.

Nach dieser dritten Niederlage lief ich auf der Ranch, auf der ich wohne, traurig umher. Ich vermisste meinen Vater und war enttäuscht, dass seine Mannschaft verlor. Einer meiner Freunde war sauer auf mich, weil ich ihm falsche Hoffnungen gemacht hatte. Als ich über all das nachdachte, hatte ich plötzlich ein geistiges Bild von meinem Vater vor Augen, der breit und beruhigend lächelte und zu mir sagte: „Ell, warum machst du dir Sorgen? Es wird alles gut werden.“ Ich hatte gehört, wie mein Vater hunderte, wenn nicht tausende solcher Worte zu meiner Mutter gesagt hatte. Sie war die Besorgtere, aber egal, wie düster es aussah, mein Vater riet ihr, sich keine Sorgen zu machen, da Gott alles in Ordnung bringen würde. Und immer und immer wieder kam Gott auf überraschende Weise durch.

Schockierenderweise gewannen die Red Sox die nächsten vier Endspiele in Folge – etwas, das es in der Geschichte des Baseballs noch nie zuvor gegeben hatte. Sie schlugen nicht nur die Yankees, sondern gewannen auch die World Series in vier Spielen und beendeten damit die 86 Jahre währende Durststrecke seit ihrem letzten Sieg in den Spielen 1918.

Durch diesen relativ unbedeutenden sportlichen Sieg wusste ich, dass mein Vater mich auf etwas viel Größeres hinwies. Er erinnerte mich an sein Lieblingsthema: Mach dir keine Sorgen! Vertraue auf Gott. Die Dinge werden sich regeln … auch wenn es unmöglich erscheint.

Das Leben bringt große und kleine Probleme mit sich. Aber egal, mit welchen Problemen Sie gerade jetzt konfrontiert sind – finanzielle Schwierigkeiten, Gesundheitsprobleme, belastende Beziehungen – denken Sie daran, dass Ihr himmlischer Vater weiß, was Sie brauchen, und sich gerne um Sie kümmert. Schieben Sie die Sorgen beiseite und geben Sie ihm Raum zum Arbeiten. „Werft alle eure Sorge auf ihn, denn er kümmert sich um euch!“ (1 Petr 5,7).

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Ellen Hogarty

Ellen Hogarty ist geistliche Leiterin, Autorin und Vollzeitmissionarin bei der Lord's Ranch Gemeinschaft. Erfahre mehr über ihre Arbeit mit den Armen unter: www.thelordsranchcommunity.com

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