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Mrz 23, 2022 638 0 Emily Shaw, Australien
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5 Schritte zum Einhalten deiner Fastenvorsätze

Freust du dich in dieser Fastenzeit auf eine transformierende Erfahrung? Dann ist dieser Artikel genau das Richtige für dich.

„Warum sind Fastenzeiten wie Neujahrsvorsätze?“, scherzte ein Freund, als wir am Silvesterabend zusammenkamen. Wir hatten auf sehr australische Art und Weise mit gegrilltem Fleisch und Salat und einem Bad im Pool gefeiert. Während wir nach dem Abendessen versuchten, die Mücken in Schach zu halten, wandte sich unser Gespräch mehr den philosophischen Themen zu.

Die Antwort auf seine Frage war diese: „Weil man niemals anderen davon erzählen sollte, wenn man nicht beim Brechen derselben erwischt werden will!“ Eigentlich war das ein sehr katholischer Witz, aber wie ein altes Sprichwort sagt, ist manches wahre Wort im Scherz gesagt.

Die Fastenzeit kann für uns Sünder eine heikle Zeit sein. Wie unsere Neujahrsvorsätze beginnen wir vielleicht auch unsere Fastenzeit mit den besten Vorsätzen, aber oft lassen wir die Dinge dann schleifen oder geben sie ganz auf.

Aber die Fastenzeit ist noch nicht vorbei, und es ist immer noch Zeit, unsere Anstrengungen in der Fastenzeit wieder aufzunehmen, egal wie schlecht sie bisher gewesen sein mögen!

  1. Unvollkommen sein

Der Scherz meines Freundes war zwar witzig, aber wir müssen uns nicht davor fürchten, „ertappt“ zu werden. Gott stempelt uns nicht nach unseren Fehlern ab. Er urteilt nicht so, wie wir es tun. Er stuft uns deswegen nicht als mangelhaft ein.  Er verlangt von uns nicht, dass wir uns dabei bewähren. Gottes Barmherzigkeit ist unendlich.

Die Wahrheit ist, dass es auf dem Weg zum Kalvarienberg immer ein paar Stürze gibt – betrachten wir nicht auch die Stürze unseres Herrn auf dem Kreuzweg? Sicher, er ist nicht auf die gleiche Weise gefallen wie wir, aber das Gefühl ist das gleiche.

Gott erwartet nicht, dass wir in der Fastenzeit vollkommene Bußübungen machen. Er benutzt die Bußübungen, um uns zu helfen, in der Heiligkeit, der Demut und der Akzeptanz seines Willens für uns zu wachsen. Er weiß, dass wir nicht perfekt sind, also versucht er, uns zu helfen, perfekter zu werden, ihm ähnlicher.

  1. Verantwortlich sein

Wenn wir unsere sündige Natur und ihre Neigung zur Unvollkommenheit akzeptiert haben, ist es ein nützliches Mittel, um das Beste aus der Fastenzeit herauszuholen, uns selbst zur Verantwortung zu ziehen. Eine der einfachsten Möglichkeiten, dies zu tun, besteht darin, unsere Fortschritte am Ende eines jeden Tages durch eine abendliche Gewissenserforschung zu bewerten.

Bei einer abendlichen Gewissenserforschung versetzen wir uns im Gebet in die Gegenwart Gottes und prüfen unser Gewissen. Wir könnten uns Fragen stellen wie: Habe ich heute das Fastengebot eingehalten? Habe ich es mit Freude oder als Pflicht befolgt?

An manchen Tagen werden die Antworten auf solche Fragen vielleicht nicht so gut ausfallen, aber genau da kommt der nächste Schritt ins Spiel.

  1. Demütig sein

Nachdem wir unser Gewissen und unsere Bemühungen in der Fastenzeit geprüft haben, können wir Gott um Vergebung bitten, wenn wir unseren Erwartungen nicht gerecht geworden sind, und uns vornehmen, es morgen mit Gottes Hilfe erneut zu versuchen.

Das Wichtigste, was wir uns hier merken müssen, ist dies: mit Gottes Hilfe. Wir sind nicht verpflichtet, die Fastenzeit aus eigener Kraft zu meistern. In der Heiligkeit und im Gehorsam gegenüber Gottes Willen zu wachsen bedeutet, dass wir tatsächlich erkennen, was er für uns will, und dass wir ihm gestatten, uns zu helfen.

Zu erkennen und zu akzeptieren, dass wir seine Hilfe brauchen, ist oft das Schwierigste an der Sache. Wir behalten gern die Kontrolle über die Dinge, aber wenn wir es mit der Heiligkeit ernst meinen, müssen wir akzeptieren, dass nicht wir die Kontrolle haben, und auf Gottes Plan für uns vertrauen.

  1. Diskret sein

Im Matthäus-Evangelium spricht Jesus speziell über die Haltung und den Ansatz, den wir beim Fasten und bei der Buße haben sollten: „Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler. Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber salbe dein Haar, wenn du fastest, und wasche dein Gesicht, damit die Leute nicht merken, dass du fastest, sondern nur dein Vater, der auch das Verborgene sieht; und dein Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.“ (Mt 6,16-18)

Die verborgenen Opfer sind diejenigen, die uns oft am meisten kosten – und zudem die meisten geistlichen Früchte tragen. Wenn nur Gott sehen kann, wie viel es dich kostet, deinen Kaffee ohne Zucker zu trinken, deine Mahlzeiten nicht zu salzen oder 15 Minuten früher aufzustehen, um mehr Zeit im Gebet zu verbringen, dann ist das ein geistlicher Gewinn.

Wenn wir uns bei anderen darüber beschweren oder brüsten, wie schwer doch unsere Fastenzeit war, macht das viel von dem Guten zunichte, das wir mit unseren Opfern und Bußübungen zu erreichen versuchten.

  1. Verwandelt sein

In seinem Brief an die Römer ermahnt der heilige Paulus die Menschen – und damit auch uns -, sich nicht dieser Welt anzupassen. Seine Worte sind der perfekte Ausdruck dafür, was die Fastenzeit für uns sein kann, wenn wir sie entschlossen angehen und uns bemühen, Gott näher zu kommen:

„Angesichts des Erbarmens Gottes ermahne ich euch, meine Brüder, euch selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen, das Gott gefällt; das ist für euch der wahre und angemessene Gottesdienst. Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt, was gut und vollkommen ist.“ (Röm 12,1-2)

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Emily Shaw

Emily Shaw ist eine ehemalige preisgekrönte Redakteurin der Australasian Catholic Press Association, die jetzt als Bloggerin für youngcatholicmums.com arbeitet und für Catholic-Link tätig ist. Als Ehefrau und Mutter von sieben Kindern lebt sie auf einer Farm im ländlichen Australien und genießt die geistliche Unterstützung ihrer örtlichen katholischen Gemeinde.

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